Von Ballerstedt bis Sütterlin

Vorrangig in Helferrollen: Die sieben deutschen Vuelta-Starter

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Florian Lipowitz (Red Bull - Bora - hansgrohe) steht vor seinem Vuelta-Debüt. | Foto: Cor Vos

16.08.2024  |  (rsn) – Mit sieben deutschen Profis und damit drei weniger als noch im vergangenen Jahr beginnt am 17. August in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon mit einem zwölf Kilometer langen Einzelzeitfahren die 79. Ausgabe der Vuelta a Espana.

Einer des Septetts gibt sein Vuelta-Debüt, ein weiterer steht sogar erstmals überhaupt am Start einer Grand Tour. Nur zwei der sieben Starter haben die 30 schon überschritten, alle anderen sind sogar jünger als 25 Jahre.

Wir stellen die sieben deutschen Vuelta-Starter im Überblick vor:

Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck / 23 Jahre / 2. Teilnahme):
Nach dem Vuelta-Debüt des Vorjahres, bei dem der Deutsche U23-Zeitfahrmeister von 2022 auf der 19. Etappe einen sechsten Platz einfahren konnte, steht nun die zweite Spanien-Rundfahrt an – und zugleich die zweite Grand Tour überhaupt. Im vor allem auf den Australier Kaden Groves ausgerichteten Alpecin-Aufgebot gehört Ballerstedt wie auch sein Landsmann Juri Hollmann zum Sprintzug des letztjährigen dreimaligen Etappensiegers. Zuletzt war Ballerstedt bei der Tour of Qinghai Lake in China im Einsatz, wo sein Teamkollege Jensen Plowright zwei Sprintetappen gewinnen konnte.

Nico Denz (Red Bull – Bora – hansgrohe / 30 Jahre / 4. Teilnahme):
Der Allrounder aus Waldshut-Tiengen bestreitet in diesem Jahr das Tour-Vuelta-Double und soll sich in Spanien vor allem auf den flachen bis mittelschweren Etappen in Primoz Roglics Dienste stellen. Wie der Slowene auch, so hat der 30-Jährige seit der Frankreich-Rundfahrt kein Rennen mehr bestritten. Im Gegensatz zu seinem Kapitän, der wegen eines Rückenwirbelbruchs nach der 12. Etappe ausschied, hat der Tour-Debütant das Rennen allerdings beenden können.

Felix Engelhardt (Jayco – AlUla / 23 Jahre / 2. Teilnahme):
Nach einer soliden Vorstellung bei der Burgos-Rundfahrt wird der U23-Europameister von 2022 bei seiner zweiten Spanien-Rundfahrt als vielseitig einsetzbarer Helfer agieren, der aber auch auf persönliche Freiheiten hoffen kann, da sein Team ohne erklärten Klassementfahrer antritt. Als Gesamtdritter der Slowakei-Rundfahrt, bei der er zunächst mit seinem Team das Auftaktzeitfahren und schließlich auch noch die Schlussetappe gewann, präsentierte sich Engelhardt im Frühsommer in Top-Form. Auf die hofft Engelhardt auch bei der letzten Grand Tour des Jahres, bei der Jayco – AlUla in erster Linie mit dem Iren Eddie Dunbar sowie den beiden Italienern Filippo Zanna und Alessandro De Marchi auf Etappenjagd gehen will.

Kim Heiduk (Ineos Grenadiers / 24 Jahre / 2. Teilnahme):
Der gebürtige Herrenberger ist bei seiner zweiten Spanien-Rundfahrt zweifellos die größte deutsche Hoffnung in den wenigen zu erwartenden Sprints. Bei der Vuelta-Generalprobe in Burgos landete Heiduk zum Auftakt auf dem achten Platz, im Sprint der Schlussetappe wurde er Elfter. In erster Linie wird der 24-Jährige allerdings im Flachen als Helfer für die beiden Klassementfahrer Thymen Arensman und Carlos Rodriguez gebraucht.

Juri Hollmann (Alpecin – Deceuninck / 24 Jahre / 1. Teilnahme):
Der Alpecin-Neuzugang steht nicht nur vor seinem Vuelta-Debüt, sondern wird erstmals in seiner Karriere eine Grand Tour bestreiten. Hollmann wusste nach seinem Wechsel von Movistar zum belgischen Rennstall durchaus zu überzeugen und sicherte sich etwa das Bergtrikot der Tour de Romandie. Zuletzt wurde der 24-jährige Berliner Elfter der Deutschen Straßenmeisterschaften. Bei der Spanien-Rundfahrt wird er vor allem als Helfer im Sprintzug von Kaden Groves eingesetzt.

Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe / 23 Jahre / 1. Teilnahme):
Nach seinem starken, aufgrund einer Erkrankung aber schon früh beendeten Giro-Debüt erhält der 23-Jährige eine weitere Grand-Tour-Gelegenheit. Lipowitz gehört bei der Vuelta zur stark besetzten Helferriege von Primoz Roglic, der nach der Tour-Enttäuschung seinen vierten Gesamtsieg anpeilt. Sollte alles nach Plan für den Slowenen laufen, wird sich auch der Vuelta-Debütant Lipowitz sich ganz in den Dienst seines Kapitäns stellen, so dass sich ihm nicht viele Möglichkeiten bieten dürften, eigene Ambitionen zu verfolgen.
Dabei dürfte der Streckenplan mit seinen zahlreichen bergigen Etappen ganz nach dem Geschmack des Kletterspezialisten sein – zumal sich Lipowitz offensichtlich in Vuelta-Form befindet, wie der Gesamtsieger der diesjährigen Sibiu Tour zuletzt mit seinem 15. Platz bei der Clasica San Sebastian bewies. In Roglics Abwesenheit war Lipowitz beim einzigen spanischen WorldTour-Eintagesrennen bester Red-Bull-Fahrer.

Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious / 31 Jahre / 4. Teilnahme):
Mit seinen bisher zehn Grand-Tour-Teilnahmen ist der Freiburger gleichauf mit Denz der erfahrenste der diesjährigen deutschen Vuelta-Starter. Sütterlin wird wie schon beim Giro d’Italia vor allem auf den flacheren Etappen den Helfer für seinen Kapitän Antonio Tiberi geben, der im Frühjahr Fünfter der Italien-Rundfahrt wurde. Auf eigene Rechnung wird der 31-Jährige wohl nur in den beiden Einzelzeitfahren zum Auftakt in Lissabon und zum Finale in Madrid fahren können. Die Vorbereitung bei der Burgos-Rundfahrt und der Clasica San Sebastian, die er vorzeitig beendete, verlief unauffällig.

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