Belgier und Franzosen dominierten

Bretagne Classic im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

Von Christoph Adamietz

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Das Podium der Bretagne Classic 2022, die Wout van Aert (Visma - Lease a Bike) gewann. | Foto: Cor Vos

24.08.2024  |  (rsn) – Bei der meist parallel zur Vuelta a Espana anstehenden Bretagne Classic (1.UWT) bietet sich auch der zweiten Reihe eine Chance auf einen prestigeträchtigen Sieg auf höchstem Niveau. In die Siegerlisten des früher als GP Ouest France - Plouay bekannten Eintagesrennens durch den französischen Westen trugen sich in den letzten Jahren allerdings viele hochkarätige Namen ein.

78. GP Ouest France - Plouay 2014: Sylvain Chavanel
Nach 229 Kilometern rund um Plouay sorgte Sylvain Chavanel (IAM Cycling) für den ersten Heimsieg seit sechs Jahren. Der Franzose setzte sich im Sprint einer siebenköpfigen Spitzengruppe, die zwei Sekunden auf die Verfolger ins Ziel brachte, gegen Andrea Fedi (Neri Sottoli) und Arthur Vichot (FDJ.fr) durch.

Chavanel und seine Begleiter hatten sich zwei Kilometer vor dem Ziel an der letzten Steigung des Tages aus dem Feld gelöst und den Sieg unter sich ausgemacht. Dabei sorgte der Routinier für den ersten WorldTour-Erfolg des Schweizer IAM-Teams.

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79. GP Ouest France - Plouay 2015: Alexander Kristoff
Im Gegensatz zum Vorjahr endete das Rennen diesmal im Sprint, in dem nach 229 Kilometern Alexander Kristoff (Katusha) die Nase vorn hatte. Der Norweger ließ den Italiener Simone Ponzi (Southeast) und den Litauer Ramunas Navardauskas (Canndonale - Garmin) hinter sich.

Im Finale attackierten bekannte Namen wie Tim Wellens (Lotto Soudal) oder Greg Van Avermaet (BMC), doch die Katusha-Equipe vereitelte alle Vorstöße und ebnete so Kristoff den Weg zum Sieg.

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80. Bretagne Classic - Ouest France 2016: Oliver Naesen
Mit 247 Kilometern war die 80. Austragung deutlich länger als die der vorherigen Jahre. Am Ende setzte sich der Belgier Oliver Naesen (IAM) als Solist mit zwei Sekunden Vorsprung auf den Italiener Alberto Bettiol (Cannondale - Drapac) durch. Den Sprint des Feldes gewann mit fünf Sekunden Rückstand Titelverteidiger Alexander Kristoff (Katusha), der somit Dritter wurde. Bester Deutscher war John Degenkolb (Giant - Alpecin) auf Platz fünf.

Naesen und Bettiol hatten sich gut 40 Kilometer mit einer kleinen Spitzengruppe auf und davon gemacht und schafften es als einzige Ausreißer vor dem Feld ins Ziel. Im Sprint war Naesen klar stärker als der Italiener.

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81. Bretagne Classic - Ouest France 2017: Elia Viviani
Nach den Plätzen eins und drei bei den beiden letztjährigen Austragungen wurde Alexander Kristoff (Katusha - Alpecin) diesmal Zweiter. Im Sprint musste sich der Norweger nach 239,7 Kilometern dem Italiener Elia Viviani (Sky) geschlagen geben. Das Podium komplettierte dessen Landsmann Sonny Colbrelli (Bahrain - Merida).

An der letzten Steigung war der Vorjahreszweite Alberto Bettiol (Cannondale - Drapac) in die Offensive gegangen, Der Italiener wurde aber 1000 Meter vor dem Ziel wieder gestellt.

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82. Bretagne Classic - Ouest France 2018: Oliver Naesen
Diesmal standen sogar 256,9 Kilometer auf dem Programm der Bretagne Classic. Wie vor zwei Jahren holte sich Oliver Naesen (AG2R La Mondiale) den Sieg. Der Belgier ließ im Sprint dreier Ausreißer den Dänen Michael Valgren (Astana) und seinen Landsmann Landsmann Tim Wellens (Lotto Soudal) hinter sich.

Bei Dauerregen stellten sich die Ausreißer am Ende als zu stark für die Verfolger. Naesen, Valgren und Wellens waren dabei die stärksten Fahrer aus einer ursprünglich 14 Fahrer starken Gruppe.

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83. Bretagne Classic - Ouest France 2019: Sep Vanmarcke
Auch die 83. Ausgabe ging an einen Belgier. Nach 248 Kilometern siegte Sep Vanmarcke (EF Education First) als Solist. Mit drei Sekunden Rückstand machte sein Landsmann Tiesj Benoot (Lotto Soudal) den belgischen Doppelerfolg perfekt. Benoot ließ im Zweiersprint Jack Haig (Mitchelton - Scott) keine Chance.

Vanmarcke, Benoot und Haig hatten sich 20 Kilometer vor dem Ziel aus dem dezimierten Feld abgesetzt. Kurz vor dem Ziel attackierte Benoot, wurde dabei aber von Vanmarcke ausgekontert.

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84. Bretagne Classic - Ouest France 2020: Michael Matthews
Auch im ersten Jahr der Corona-Pandemie wurde das Rennen wie geplant im August ausgetragen. Den Sieg holte sich der Australier Michael Matthews (Sunweb), der nach 247,8 Kilometern im Sprint einer sieben Fahrer starken Spitzengruppe mit einer Sekunde Vorsprung den Slowenen Luka Mezgec (Mitchelton - Scott) und den Franzosen Florian Senechal (Deceuninck - Quick-Step) hinter sich ließ.

Die Ausreißer hatten sich 1500 Meter vor dem Ziel formiert, den Sprint eröffnete Mezgec, doch Matthews konnte noch locker vorbei ziehen und kam mit deutlichem Vorsprung ins Ziel.

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85. Bretagne Classic - Ouest France 2021: Benoit Cosnefroy
Nach sieben Jahren durften wieder die Franzosen jubeln. Nach 251 Kilometern schlug Benoit Cosnefroy (AG2R Citroen) im Sprintduell seinen Landsmann Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step). Platz drei ging an Alaphilippes dänischen Teamkollegen Mikkel Honoré, der mit drei Sekunden Rückstand ins Ziel kam.

Die drei Erstplatzierten waren bereits 50 Kilometer vor dem Ziel in die Offensive gegangen und hatten im Finale die Ausreißer ein- und überholt. Honoré spannte sich die meiste Zeit an die Spitze der Gruppe und hatte so im Finale keine Körner mehr, um noch in den Sprint einzugreifen, den Cosnefroy für sich entschied.

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86. Bretagne Classic - Ouest France 2022: Wout Van Aert
2022 trug sich mit Wout Van Aert (Jumbo - Visma) der wohl größte Name der letzten Jahre in die Siegerliste ein. Der Belgier siegte nach 254,8 Kilometern im Sprint einer knapp 20 Fahrer starken Spitzengruppe vor dem Franzosen Axel Laurance (B&B Hotels - KTM) und dem Dänen Alexander Kamp (Trek - Segafredo).

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87. Bretagne Classic - Ouest-France 2023: Valentin Madouas
Wie vor zwei Jahren durften sich die Franzosen über einen Doppelerfolg freuen. Aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe heraus setzte sich Valentin Madouas (Groupama - FDJ) vor Landsmann Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) durch. Das Podium komplettierte der Österreicher Felix Großschartner (UAE Team Emirates), gefolgt vom Schweizer Stefan Küng (Groupama - FDJ), der sich zuvor in den Dienst von Madouas gestellt hatte.

Küng nahm als Solist die letzten 35 Kilometer in Angriff und erhielt 15 Kilometer vor dem Ziel Gesellschaft von 14 Fahrern. Kurz darauf formierte sich das vorentscheidende Spitzenquartett, ehe Madous 300 Meter vor dem Ziel seinen Sprint aus der letzten Position heraus eröffnete und sich den Sieg schnappte.

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