Evenepoel wie einst Jalabert

Clasica San Sebastian im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Clasica San Sebastian im Rückblick: Die letzten zehn Jahre"
Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) gelang bei der 43. Clasica San Sebastian die Titelverteidigung und feierte seineninsgesamt dritten Sieg beim spanischen Eintagesrennen. | Foto: Cor Vos

05.08.2024  |  (rsn) - Die Clasica San Sebastian, das einzige spanische WorldTour-Eintagesrennen, wartet meist mit heißen Temperaturen und einer anspruchsvollen Streckenführung auf. Dabei stellt sich die Frage, ob kurz nach der Frankreich-Rundfahrt die Form der Tour-Starter noch gut genug ist, um gegen die ausgeruhte Konkurrenz bestehen zu können. RSN blickt auf die letzten zehn Jahre zurück.

34. Clasica San Sebastian 2014: Alejandro Valverde
Alejandro Valverde (Movistar) feierte seinen zweiten Sieg nach 2008. Nach 219 Kilometern setzte sich der Spanier in San Sebastian als Solist mit 14 Sekunden Vorsprung auf eine dreiköpfige Verfolgergruppe durch, aus der heraus Bauke Mollema (Belkin) den Sprint um Platz zwei vor Joaquim Rodriguez (Katusha) gewann.

Bei der 34. Austragung wurde der Igeldo-Anstieg kurz vor dem Ziel neu ins Programm genommen. Hier machten sich Valverde, Rodriguez und Mikel Nieve auf und davon, wobei Nieve kurz vor der Kuppe wieder zurückfiel. In der Abfahrt konnte der er aber gemeinsam mit Mollema und Adam Yates (Orica - GreenEdge) wieder zur Spitze aufschließen. Allerdings stürzte Yates im Finale in einer Kurve, Valverde setzte sich ab und holte als Solist den Sieg.

Zum Rennbericht

35. Clasica San Sebastian 2015: Adam Yates
Wie im Vorjahr Alejandro Valverde (Movistar), so konnte diesmal Adam Yates (Orica - GreenEdge) einen Solosieg erringen. Sein Vorsprung auf eine 15-köpfige Verfolgergruppe betrug 15 Sekunden. Den Sprint des kleinen Feldes um Platz zwei entschied Philippe Gilbert (BMC) vor Titelverteidiger Valverde für sich.

Yates, nach seinem Sturz im Finale noch der große Pechvogel des Vorjahres, wusste beim Überqueren des Zielstriches zunächst nicht, dass er gewonnen hatte. Der Brite war sich nicht sicher, ob er nach seiner Attacke am letzten Anstieg des Tages, dem Bordako Tontorra, alle Ausreißer eingeholt hatte. Deshalb fuhr er ohne zu jubeln über den Zielstrich. Dabei ging es ihm wohl vor allem um Greg Van Avermaet (BMC), der, abseits der Kameras in Führung liegend, von einem Begleitmotorrad umgefahren worden war.

Zum Rennbericht

36. Clasica San Sebastian 2016: Bauke Mollema
Diesmal konnte der Vorjahreszweite Bauke Mollema (Trek - Segafredo) jubeln. Der Niederländer siegte mit 17 Sekunden Vorsprung auf das Verfolgerduo Tony Gallopin (Lotto - Soudal) und Alejandro Valverde (Movistar).

Mollema hatte kurz nach der letzten Steigung aus einer vierköpfigen Spitzengruppe heraus attackiert und im Anschluss die Uneinigkeit seiner drei ehemaligen Mitstreiter ausnutzen können.

Zum Rennbericht

37. Clasica San Sebastian 2017: Michal Kwiatkowski
Die 37. Austragung war mit 231 Kilometern deutlich länger als zuletzt und wurde im Sprint entschieden. Aus einem Spitzentrio heraus war Michal Kwiatkowski (Sky) der Stärkste. Der Pole verwies Tony Gallopin (Lotto - Soudal) und Vorjahressieger Bauke Mollema (Trek - Segafredo) auf die Plätze zwei und drei.

Dabei krönte Kwiatkowski die starke Vorarbeit seiner Sky-Mannschaft - vor ihm waren bereits Gianni Moscon und Mikel Landa in die Offensive gegangen. Am letzten Anstieg, dem Murgil Tontorra, lösten sich Landa, Gallopin und Mollema, in der Abfahrt fuhren noch Kwiatkowski und Tom Dumoulin (Sunweb) nach vorne, so dass es zur Sprintentscheidung kam.

Zum Rennbericht

38. Clasica San Sebastian 2018: Julian Alaphilippe
Im Zweiersprint war bei der 38. Austragung nach 228 Kilometern der Franzose Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) gegen Bauke Mollema (Trek - Segafredo) erfolgreich. Den Sprint der ersten Verfolgergruppe sicherte sich sein Landsmann Anthony Roux (Groupama - FDJ), der sich über Platz drei freuen durfte.

Alaphilippe hatte am Anstieg Murgil Tontorra acht Kilometer vor dem Ziel attackiert zu dem in Führung liegenden Mollema aufgeschlossen. Im finalen Sprintduell war der Niederländer chancenlos.

Zum Rennbericht

39. Clasica San Sebastian 2019: Remco Evenepoel
Die 39. Ausgabe stand ganz im Zeichen von Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step). Der erst 19 Jahre alte Belgier triumphierte nach 227 Kilometern als Solist mit 38 Sekunden Vorsprung auf eine elfköpfige Verfolgergruppe, die von Greg Van Avermaet (CCC) ins Ziel geführt wurde. Platz drei ging an den Schweizer Marc Hirschi (Sunweb), der Österreicher Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) wurde Sechster.

Evenepoel hatte im Finale zunächst Schwächen gezeigt und war zwischenzeitlich zurückgefallen. Dann jedoch konnte er 20 Kilometer vor dem Ziel einer Attacke vom Toms Skujins (Trek - Segafredo) folgen. Seinen einzigen Begleiter schüttelte der Neoprofi am letzten Anstieg ab und feierte überlegen seinen ersten Sieg in einem WorldTour-Eintagesrennen.

Zum Rennbericht

40. Clasica San Sebastian 2020:

Absage wegen Corona-Pandemie

41. Clasica San Sebastian 2021: Neilson Powless
Nach einem Jahr Pause kehrte die Clasica wieder in den Rennkalender zurück und endete nach 223 Kilometern mit dem Sieg von Neilson Powless (EF Education - Nippo). Der US-Amerikaner ließ im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe den Slowenen Matej Mohoric (Bahrain - Victorious) und den Dänen Mikkel Honoré (Deceuninck - Quick-Step) hinter sich.

Powless setzte sich vor der letzten Steigung mit vier weiteren Fahrern vom Feld ab, ehe es in der Spitzengruppe in der letzten Abfahrt zu einem Sturz kam, von dem Powless jedoch verschont blieb. Drei seiner Begleiter konnten zwar wieder zu ihm aufschließen, doch die Aufholjagd hatte so viel Kraft gekostet, dass Powless seinen ersten Profisieg feiern konnte.

Zum Rennbericht

42. Clasica San Sebastian 2022: Remco Evenepoel
Drei Jahre nach seinem ersten Sieg ließ Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) den nächsten folgen. Diesmal kam er mit fast zwei Minuten Vorsprung ins Ziel. Platz zwei ging mit 1:58 Minuten Rückstand an Pavel Sivakov (Ineos), Tiesj Benoot (Jumbo - Visma) wurde mit 2:31 Minuten Rückstand Dritter.

Evenepoel hatte bereits 45 Kilometer vor dem Ziel am Erlaitz-Anstieg attackiert und nur Simon Yates (BikeExchange - Jayco) konnte ihm kurzzeitig folgen. Noch vor dem Gipfel fiel aber auch der Brite in die erste Verfolgergruppe zurück, die Evenepoel nicht mehr einfangen konnte.

Zum Rennbericht

43. Clasica San Sebastian 2023: Remco Evenepoel
Als erstem Fahrer seit Laurent Jalabert 2002 gelang Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) die Titelverteidigung. Nach 230 Kilometern verwies der Belgier seinen spanischen Kontrahenten Pello Bilbao (Bahrain - Victorious) im Sprintduell auf Platz zwei. Das Podium komplettierte der für Bora - hansgrohe fahrende Russe Aleksandr Vlasov, der mit 28 Sekunden Rückstsand ins Ziel kam.

Wie im Vorjahr setzte Evenepoel seine Attacke am Erlaitz-Anstieg, der diesmal sogar schon 73 Kilometer vor dem Ziel anstand. Fünf Fahrer konnten ihm hier noch folgen. Bis zum letzten Anstieg reduzierte sich die Spitze auf ein Trio, ehe Vlasov hier Evenepoel und Bilbao dort nicht mehr folgen konnte.

Zum Rennbericht

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Beskid Classic (1.2, POL)
  • Sundvolden GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)