Die Stimmen vor der 12. Etappe der Tour de France

Arndt: “Einige Sprinter-Teams sind müde - speziell Alpecin“

Von Joachim Logisch aus Aurillac und Matthias Seng

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| Foto: Cor Vos PRÃœFEN

11.07.2024  |  (rsn) – Nachdem sich gestern die “Großen Vier“ nichts geschenkt haben, werden bei der Tour de France heute wieder die Sprinter im Mittelpunkt stehen. Auf den 203,6 Kilometern der 12. Etappe von Aurillac nach Villeneuve-sur-Lot müssen nur drei kleine Bergwertungen bewältigt werden, die wie einige andere kleinere, nicht-kategorisierte Anstiege auch für die schnellen Männer keine größeren Probleme darstellen sollten.

Wir haben vor dem Start in Aurillac Stimmen gesammelt:

Nikias Arndt (Bahrain Victorious):
"Gestern war ein sehr, sehr schwerer Tag. Wir haben von verschiedenen Sprintteams gehört, dass sie nicht so gut drauf sind – speziell Alpecin. Das spricht natürlich eher für eine Ausreißergruppe. Auf der anderen Seite bleiben nicht mehr viele Sprints übrig und alle Sprinter wollen die Chance nutzen, auch wir mit Phil (Bauhaus=. Er ist gestern mit guten Beinen recht entspannt durchgekommen. Aber wir sind bei der Tour: Die Sprinter haben mental Druck, abzuliefern. Das macht es auch nicht einfach und schlägt aufs Gemüt. Aber für heute ist er, glaube ich, relativ optimistisch und will die Chance nutzen. Ich denke, dass einige gleich am Start eine große Gruppe bilden wollen oder ganz spät in den letzten Hügel jemand etwas versucht. Aber mein Gefühl geht in Richtung Sprint."

Rolf Aldag (Sportdirektor Red Bull – Bora – hansgrohe):
"Es geht ihm (Primoz Roglic) ganz gut. Er merkt es halt und ist ein bisschen steif, aber es ist alles soweit okay. Am Knie und an der Hüfte ist etwas Haut ab. Heute morgen im Zimmer hat er gesagt: Wenn ich hier so liege, dann geht's. Wir machen uns wenig Sorgen. Die zwei jetzt kommenden Etappen sollten ja zu managen sein und ich denke, bis Samstag haben wir es im Griff.
Ich denke, es wird eine Sprintetappe, ich glaube nicht, dass Alpecin das Gefühl hat, ihr Business hier schon erledigt zu haben. Sie werden sicher kontrollieren wollen. Und für Bini (Girmay) ist es glaube ich auch gut. Ich hoffe nur, dass es nicht eine Sprintetappe wie vorgestern wird – dann wird der Tag so lang."

Alexandre Vinokourov (Team-Manager Astana Qazaqstan):
"Es sind einige Teams heute an einem Sprint interessiert – Alpecin, Intermarché, Jayco und auch wir mit Cav. In den letzten Tagen hat es für uns nicht geklappt, aber auf der 5. Etappe haben wir das Beste rausgeholt. Der Sieg hat ihm mehr Selbstvertrauen gegeben. Er hatte dieses Ziel, hat hart dafür gearbeitet und es ist schön, dass es geklappt hat. Wieso sollten wir das nicht nochmal wiederholen können?"

Gregor Mühlberger (Movistar):
"Es könnte am Anfang wieder stressig werden – kommt drauf an, wer in die Gruppe will. Wenn da ein paar zusammenkommen, die mehr Muskeln dabei haben, könnte es heikel werden. Ich wüsste nicht, wer dann zufahren soll beziehungsweise ob die Teams die nötige Kraft haben. Wanty zum Beispiel will sicher, dass die Gruppe geht. Unser Hauptziel heute ist, mit Fernando (Gaviria) am Ende zu sprinten. Aber wir werden auch nicht nachführen, denn wir haben nicht das nötige Leadout."

Marcel Kittel:
"Es gibt nicht mehr so viele mögliche Sprints. Deshalb wird das Interesse der Sprinterteams an einer Massenankunft groß sein. Aber es wird eine schwere Etappe mit den Anstiegen davor – richtig hart."

Andrej Hauptmann (Sportlicher Leiter UAE Team Emirates):
"Man weiß nie, was die sich im Bus gerade ausdenken. Wenn alle denken, es wird ein erholsamer Tag, dann wird es am Ende vielleicht doch ganz anders…"

Matt White (Sportdirektor Jayco – AlUla):
"Es könnte heute in beide Richtungen laufen, aber für uns wäre ein Sprint natürlich ideal. Das Ding ist: Gestern war ein sehr, sehr harter Tag und es wird erstmal interessant sein, wie das Feld so drauf ist, wie die Stimmung ist. Es gibt immer jemand, der noch einen Sieg braucht. Es wird also auf jeden Fall aggressiv werden, aber die Frage ist: Wie lange? Wir wollen natürlich am Ende den Sprint, aber wenn eine große Gruppe geht, wollen wir natürlich auch einen Fahrer dabei haben. Denn wir wollen nicht hinter einer großen Gruppe nachführen müssen."

Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility):
"Wir werden sehen, ich glaube, ich werde das Bergtrikot gestern für den Rest der Tour abgegeben haben. Heute ist unser Hauptziel, den Sprintsieg mit Alexander (Kristoff) zu holen. Ihm will ich so gut wie möglich helfen.

Aike Visbeek (Sportdirektor Intermarché – Wanty / Eurosport):
"Wir müssen beides kombinieren. Wenn Du das Grüne Trikot gewinnen willst und es noch drei Sprintetappen gibt, dann musst Du die Sprints gewinnen. Andernfalls wird es schwer, das Trikot mit nach Hause zu nehmen. Alle Optionen sind offen: Wenn wir attackieren müssen, greifen wir an, und wenn wir sprinten können, dann sprinten wir. Man darf es nicht komplizierter machen, als es ist: Erst kommt der Zwischensprint und dann der um den Etappensieg. Es kommt uns entgegen, wenn die Etappen hart sind. Deshalb sollten wir heute gute Siegchancen haben."

Mauro Gianetti (Team-Manager UAE Team Emirates / Eurosport):
"Bei der Tour de France gibt es keinen ruhigen Tag. Manchmal sind Tage wie heute sogar stressiger als die Bergetappen für uns, wo es nur auf die Beine ankommt. Heute ist es offener für mehr Szenarien, vielleicht sogar Windkanten. Wir müssen Energie sparen heute, aber auch gut positioniert sein. Es könnte ein stressiger Tag werden."

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