RSNplus“Heute war er eigentlich der Drittbeste“

Aldag gibt nach Sturz Entwarnung: Roglic wohlauf!

Von Jan Zesewitz

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Rolf Aldag (Red Bull - Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

10.07.2024  |  (rsn) – Primoz Roglic (Visma – Lease a Bike) rappelte sich auf, checkte und schwang sich wieder auf sein Rad, um Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hinterher zu fahren. Es war ein Moment, in dem viele Fans am Bildschirm wohl ein “Nicht schon wieder“ im Kopf hatten. Nicht schon wieder ein Sturz von Roglic, der ihn aller Chancen beraubt: wie schon bei den Tour-Austragungen 2021 und 2022, bei der Vuelta 2022, bei einigen Vorbereitungsrundfahrten und auch in diesem April im Baskenland.

30 Sekunden nach Evenepoel fuhr Roglic in Le Lioran über die Linie. Das allein für sich genommen, hätte ihn nicht aller Chancen aufs Podium beraubt, aber es hätte ihm auch nicht geholfen. Doch zum Glück für Red Bull – Bora – hansgrohe wurde die Drei-Kilometer-Regel angewendet, an die wohl kaum jemand angesichts der über 4000 Höhenmeter dieser 11. Tour-Etappe gedacht hatte: ___STEADY_PAYWALL___

Weil sein Sturz innerhalb dieser Zone zum Ziel passierte, wurde Roglic mit derselben Zeit wie Evenepoel gewertet: je 25 Sekunden hinter Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates).

Aldag gab nach Sturz Entwarnung: Roglic wohlauf

Zunächst gab der Sportliche Leiter Rolf Aldag mit Blick auf mögliche Verletzungen seines Kapitäns im Ziel direkt Entwarnung: Roglic sei wohlauf, vor allem sei die lädierte Schulter nicht betroffen. Die sportliche Seite ist eine ganz andere Frage zur Tour-Halbzeit, bei der die meisten anspruchsvollen Bergetappen noch kommen werden.

Nach dem überstandenen Schreckmoment konnte sich auch Aldag diesen sportlichen Fragen widmen. “Wir müssen den Trend sehen: Im Vergleich zum Anfang der Tour ist dieser positiv, heute war Primoz eigentlich der Drittbeste."

Der dreimalige Vuelta-Sieger blieb nach der Attacke von Pogacar, die niemand parieren konnte, am längsten an Vingegaards Hinterrad. In der Abfahrt vom Puy Mary waren die beiden zusammen, am folgenden Anstieg konnte er dem Dänen aber nicht mehr folgen. Auch Evenepoel kam schließlich wieder an Roglic heran und das könnte das neue Bild der “Top Four“ dieser Tour de France sein: Der Däne und der Mann in Gelb scheinen eine Klasse für sich zu sein – dahinter kommen der Zeitfahrweltmeister und der Red-Bull-Kapitän.

Duell auf Augenhöhe zwischen Primoz Roglic und Remco Evenepoel. | Foto: Cor Vos

Hinter dem Team steht nach Vlasovs Aus ein Fragezeichen

Für das Podium braucht Roglic allerdings das Team an seiner Seite. Durch das sturzbedingte Aus von Aleksander Vlasov fehlt der stärkste Helfer am Berg. Auch am Mittwoch wurde die Red-Bull-Reihe schnell dünn, als UAE Team Emirates das Tempo am Berg erhöhte. Der Kapitän des Raublinger Rennstalls war als erster der “Großen Vier“ isoliert, während Vingegaard zumindest noch auf Matteo Jorgenson und Evenepoel auf Mikel Landa zählen konnte.

Aldag lobte die Entwicklung seiner Mannschaft, sieht die Stärken aber auch hier klar verteilt: “UAE ist als Team sehr stark. Sie können jeden Rennverlauf eigentlich vorbereiten. Aber heute hat das am Ende nicht so geklappt.“

Wie stark ist das Team nach dem Ausfall von Aleksander Vlasov? | Foto: Cor Vos

Vor allem Jai Hindley wird sich in den Pyrenäen jedoch steigern müssen. Der Giro-Sieger von 2022 hat zweifellos das Potenzial, um mit den besten Berghelfern der anderen Teams auf Augenhöhe zu agieren. Auch das kann am Ende für das Podium entscheidend sein – und natürlich auch, dass Roglic auf dem Rad bleibt.

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