RSNplusAckermann entgeht Sturz knapp, Bauhaus 6.

Zimmermanns Team mit erstem Tour-Erfolg der Geschichte

Von Joachim Logisch aus Turin und Marc Zeiringer

Foto zu dem Text "Zimmermanns Team mit erstem Tour-Erfolg der Geschichte"
Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty) | Foto: Cor Vos

01.07.2024  |  (rsn) - Der dritte Tag der 111. Tour de France war eine Angelegenheit für die Sprintstars im Teilnehmerfeld. Unerwartet gewann Biniam Girmay vom Team Intermarché – Wanty mit dem Deutschen Georg Zimmermann, der maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte. Im mit 231 Kilometern längsten Teilstück der Rundfahrt von Piacenza nach Turin setzte sich der Eritreer im ersten Sprintfinish dieser Tour vor Fernando Gaviria (Movistar) und Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) durch.

Für Intermarché – Wanty war der Etappensieg am Montag der erste in der Geschichte des Teams bei der Tour de France. Zimmermann hatte seine Kollegen und den späteren Sieger ideal in Position gebracht und verfolgte das Geschehen am letzten Kilometer hinter der Sprinterphalanx.

___STEADY_PAYWALL___

“Es war ein sehr chaotischer Sprint am Ende. Lange gerade Passagen bis ins Ziel sind bekannt für viel Bewegung im Feld. Wir haben einen klaren Plan gemacht, uns weit vorne aufzuhalten. In den letzten fünf Kilometern habe ich gesehen, dass meine Kollegen genau zum richtigen Zeitpunkt zurückkommen, und dann habe ich den Zielsprint auf der Leinwand verfolgt. Wenn einmal alles passt, ist Großes möglich. Es ist noch etwas schwer zu glauben, denn ich bin seit 2021 im Team und wir versuchten schon lange eine Etappe zu gewinnen, aber es kam nie dazu, bis heute. Wir sind alle sehr glücklich“, meinte der 26-Jährige, der als 43. die Ziellinie passierte, im Gespräch mit RSN.

In Issoire verpasste Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty) den Tour-Etappensieg 2023 nur knapp im Duell mit Pello Bilbao (Bahrain Victorious, links). | Foto: Cor Vos

Bauhaus ist etwas zu früh dran

Für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) reichte es nach einer starken Leistung auf den letzten Metern zu Rang sechs. Er fuhr damit die erste Top-Ten-Platzierung eines Deutschen bei der Frankreichrundfahrt 2024 heraus.

“Ich war heute vor den beiden Linkskurven in einer guten Position. Ich habe mich dann an Dylan Groenewegen orientiert, der noch zwei Mann und die Mannschaft von Intermarché - Wanty vor sich hatte, die einen super Leadout gemacht haben. Danach hatte ich etwas Stress mit Pedersen und musste ihn vorbeilassen. Ich kam 300 Meter vor Schluss mit gutem Speed von hinten. Ich habe noch gewartet, solange es geht, aber ich war dann schon lange im Wind und bin meinen eigenen Sprint auf der linken Seite gefahren. Ich war auch ähnlich schnell wie die Ersten, aber auch nicht schneller“, schilderte der 29-Jährige seinen letzten Rennkilometer.

Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) wurde im vergangenen Jahr auf der 3. Tour-Etappe in Bayonne Zweiter hinter Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck, links). | Foto: Cor Vos

Einen perfekten Sprintzug bei der größten Rundfahrt des Jahres aufzubauen, bedarf einer perfekten Abstimmung im Team und auch dann ist das kein Selbstläufer. “Wir sind hier bei der Tour de France. Wir haben versucht, den Leadout bestmöglich hinzubekommen. Das Ziel war, dass ich minimal vorne bin bei einem Kilometer. Das hatten wir hinbekommen“, erklärte Bauhaus gegenüber RSN.

Er selbst zeigte sich nach dem Rennen aber voller Selbstvertrauen und weiß, was möglich sein kann: “Wenn man sich meine Saisonergebnisse ansieht, gehöre ich schon zu den besten Sprintern. Ich weiß, dass ich eine Etappe gewinnen kann. Es ist natürlich extrem schwer und die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass ich es nicht schaffe.“

Sturz raubt Ackermann alle Chancen

Etwa 2,5 Kilometer vor dem Ende gab es einen Massensturz im Feld, in den vor allem das Team Israel – Premier Tech von Pascal Ackermann verwickelt war. Lange gerade Zielanfahrten bieten zwar Platz für die Fahrer, sind in der Vergangenheit aber oft schon Nährboden für große Stürze gewesen. Auch Ackermann sprach im Ziel mit RSN.

Pascal Ackermann (Israel - Premier Tech) bei der Teampräsentation am Donnerstag vor dem Tour-Start in Florenz. | Foto: Cor Vos

"Eigentlich haben wir als Team sehr gut zusammengearbeitet, aber dann gab es den Sturz. Unser ganzer Leadout ging zu Boden. Ich bin gerade noch so durchgekommen. Der Weg zurück hat mich dann kaputtgemacht. Ich bin zwar noch in die erste Gruppe gekommen, aber mein Rennen war damit vorbei“, so der Südpfälzer.

"Ein Fahrer der Cofidis-Mannschaft hatte einen Kettendefekt, wollte dann auf die rechte Seite rausfahren und hat einigen das Vorderrad weggezogen. Wir waren gerade auf dem Weg an die Spitze. Wir konnten nichts dafür. Zwei meiner Teamkollegen sind gestürzt. So weit sieht alles gut aus, aber es ist natürlich ärgerlich“, erklärte der 15. Platzierte die Geschehnisse.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.11.2024Cavendish gewinnt in Singapur den letzten Sprint seiner Karriere

(rsn) – Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) hat das letzte Rennen seiner Karriere standesgemäß beendet. Der 39-jährige Brite ließ in Singapur beim von der ASO organisierten Prudential Critérium i

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

Weitere Radsportnachrichten

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

02.07.2025Das Reglement der Tour de France auf einen Blick

(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F

02.07.2025Das Preisgeld: Wie viel gibt´s wofür bei der Tour de France 2025?

(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im

02.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)