Auch van der Poel vor Grand Départ zurückhaltend

Van Aert: “Noch nie in so schlechter Form zur Tour“

Foto zu dem Text "Van Aert: “Noch nie in so schlechter Form zur Tour“"
Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) | Foto: Cor Vos

29.06.2024  |  (rsn) – Angesichts des anspruchsvollen Profils mit gleich sieben Bergwertungen gehören Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) auf dem Papier zu den Favoriten des Auftakts bei der 111. Tour de France, der über 206 Kilometer von Florenz nach Rimini führt. Doch aus unterschiedlichen Gründen zählen sich weder der Weltmeister aus den Niederlanden noch der neunmalige Tour-Etappensieger aus Belgien zu den Favoriten des Grand Départ.

“Ich denke, die ersten beiden Etappen sind ziemlich hart. Letztes Jahr war es schon zu schwer. Und auch diesmal – natürlich hängt es immer vom Rennverlauf ab – sieht es so aus, als würde es wieder ein bisschen zu schwer sein“, sagte van der Poel vor dem Rennen auf der Pressekonferenz im Palazzo Vecchio in Florenz.

Der 29-Jährige scheint sich bei seiner vierten Tour-Teilnahme deshalb keine großen Chancen auf den Etappensieg in Rimini auszurechnen und verzichtete auch darauf, die Strecke oder Passagen davon zu erkunden. “Ich bin schon früher in der Gegend hier Rennen gefahren und weiß, wie hart es ist. Wir werden sehen, aber es ist nicht so, dass ich mir ein großes Ziel daraus gemacht habe“, sagte van der Poel mit Blick auf das erste Maillot Jaune.

Während der Alpecin-Star sich wie geplant auf die Tour vorbereiten konnte, ist van Aerts sechster Start letztlich Folge seines schweren Sturzes Ende März bei Dwars door Vlaanderen. Der bedeutete nicht nur das abrupte Ende seiner Klassikerkampagne, sondern hatte auch zur Folge, dass er sein Giro-Debüt absagen musste. Stattdessen nimmt ihn sein in dieser Saison von Verletzungen gebeuteltes Team mit zur Tour de France, wo er vor allem als Helfer von Titelverteidiger Jonas Vingegaard – der ebenfalls nach einem Sturz gerade noch rechtzeitig fit wurde – vorgesehen ist.

Van Aert selber sieht sich auch nicht in der Verfassung, zum Auftakt auf Sieg zu fahren. “Diese Saison war bis jetzt sehr hart, deshalb kann ich leider nicht mit denselben Zielen in die Tour starten wie früher“, sagte er vor dem Grand Départ den Reportern und wurde dann noch deutlicher: “Ich bin noch nie in solch einer schlechten Verfassung gestartet und das fühlt sich komisch an. Nach meinem Sturz habe ich viel gearbeitet, aber meine Form ist noch immer nicht so gut.“

Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Vingegaard, der das Unternehmen Titelverteidigung aus dem Training heraus angehen muss, konnte van Aert bereits Ende Mai bei der Norwegen-Rundfahrt Rennkilometer sammeln. Bei den Belgischen Meisterschaften einen Monat später sprang für den Vorjahressieger in der Sprintentscheidung ein respektabler fünfter Platz heraus.

Der Parcours von Zottegem ist allerdings nicht zu vergleichen mit dem vom Tour-Auftakt, weshalb van Aert die 1. Etappe eher als eine Standortbestimmung betrachtet. “Ich werde sehr schnell wissen, wie gut ich bin“, sagte er. In den kommenden Tagen sei das Ziel “herauszufinden, wie sehr ich mich verbessern kann.“

Hauptaufgabe sei aber, für das Team zu arbeiten - “zuerst im Flachen und dann hoffentlich auf den Anstiegen“, wie van Aert betonte. Persönliche Ambitionen hat er dennoch, wenn er sie auch vorsichtig umschrieb:“ Wenn sich mir dann in den Sprints oder auf anderen Etappen eine Chance bieten würde – das wäre großartig.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.11.2024Cavendish gewinnt in Singapur den letzten Sprint seiner Karriere

(rsn) – Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) hat das letzte Rennen seiner Karriere standesgemäß beendet. Der 39-jährige Brite ließ in Singapur beim von der ASO organisierten Prudential Critérium i

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

Weitere Radsportnachrichten

03.12.2024Großbritannien in Nöten: Insel ohne Konti-Teams

(rsn) – Langsam aber sicher ist der Schwung, den die Olympischen Spiele 2012 in London dem britischen Straßenradsport gaben, aufgebraucht. Zwar stehen, Stand jetzt, 34 britische Profis im kommenden

03.12.2024Wiggins bekam Hilfsangebot von Armstrong

(rsn) – Lance Armstrong, selbst gefallener Radsport-Held, hat sich offenbar einmal mehr generös gegenüber seinesgleichen gezeigt. Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits Jan Ullrich, seinem g

03.12.2024Vollering-Schwester vor Profi-Debüt

(rsn) – Bodine Vollering, Schwester von Demi Vollering, steht vor dem Sprung in den Profi-Radsport. Die 21-Jährige hat für zwei Jahre beim Kontinental-Team VolkerWessels unterschrieben. Teammanage

03.12.2024WorldTour-Budgets steigen weiter rasant

(rsn) – Die finanzielle Situation in der WorldTour wird sich auch 2025 weiter verbessern. So kontinuierlich wie stark steigen das Gesamtbudget der Teams insgesamt auch in der neuen Saison. Das geht

03.12.2024Bei der Deutschland Tour so gut wie nie

(rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Ze

03.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

02.12.2024Offiziell: 80. Vuelta a Espana beginnt in Turin

(rsn) – Nachdem die Tour de France in diesem Jahr in Florenz gestartet war, wird 2025 auch die Spanien-Rundfahrt in Italien beginnen. Wie die Organisatoren der letzten Grand Tour des Jahren nun auch

02.12.2024Boros beendet in Dublin mit Querfeldeinlauf Nys´ Ambitionen

(rsn) – Die ersten beiden Weltcups der Cross-Saison 2024/25 hat sich Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) sicher anders vorgestellt. Zum Auftakt am vergangenen Wochenende kam der Europameister beim S

02.12.2024Indiz für Sanremo-Start? Pogacar trainiert am Poggio

(rsn) – Mailand-Sanremo gehört zu den wenigen großen Rennen, die Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch nicht gewonnen hat. Noch ist unklar, ob der Weltmeister an der kommenden Ausgabe des italien

02.12.2024Van Aert hat für den Winter einen Plan

(rsn) – Mittlerweile steht fest, dass Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) erst nach dem Ende des Team-Trainingslagers von Visma – Lease a Bike Ende Dezember in die Cross-Saison 2024/25 einsteig

02.12.2024Cummings neuer Sportdirektor bei Jayco – AlUla

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.12.2024Trotz Bestwerten hinter den Erwartungen zurückgeblieben

(rsn) – Im Frühsommer zeigte Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) wieder einmal, dass er nach wie vor zur Riege der besten deutschen Kletterer gehört. Der 30-Jährige wurde Mitte Mai dank eines dritten P

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine