--> -->
18.05.2024 | (rsn) - Ein Schrei der Erleichterung breitete sich auf der Uferpromenade am Gardasee in Desenzano aus. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) war gerade ins Ziel gekommen. Doch der Mann in Rosa hatte die bisherige Bestzeit von Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) verpasst. Mal kein Sieg für den Slowenen, selbst wenn er in der Gesamtwertung seine Führung ausbaute. Aber zumindest die Bühne für den Tagessieg gehörte jemandem anderem: Filippo Ganna.
Und so jubelte die Piazza lauthals. Schließlich hatte der Lokalheld gewonnen. Italienischer Zeitfahrmeister ist er, Olympiasieger und Weltmeister auf der Bahn. Aus dem Norden Italiens stammt Ganna und lebt jetzt im italienischen Teil der Schweiz. “Die Straßen hier kenne ich aber gut. Ich bin oft hier, auch weil ich hier für die Bahn trainiere. Es ist ein schöner Erfolg in meinem zweiten Zuhause“, sagte Ganna im italienischen Fernsehen.
___STEADY_PAYWALL___Da hatte er sich die Tränen gerade aus den Augenwinkeln gewischt. Ja, Ganna war tatsächlich gerührt über seinen Sieg, auch über den Zuspruch der Fans. Gedankenverloren sah man ihn später auf der Piazza sitzen, eine Hand im Fell eines seiner Hunde verborgen, den er versonnen kraulte.
Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) stürmt im zweiten Zeitfahren des Giro d’Italia zum Etappensieg. | Foto: Cor Vos
Der 27-jährige Ganna hatte bangen müssen für diesen Sieg. Er selber hatte er zwar alles dafür getan. Er hatte all diejenigen, die vor ihm auf der Strecke waren, mit seiner zweiten Zwischenzeit und erst recht der Endzeit geschockt. Eine Minute war es nach der zweiten Zwischenzeit, anderthalb Minuten im Ziel. Dann aber kam Pogacar. Der Slowene blieb anfangs in Schlagdistanz zu Ganna, eine bis fünf Sekunden hinter dem Italiener. Dann kam er näher, zog gleich und schließlich färbte sich der Balken, der seine Zeitdifferenz angab, grün. Drei, vier, fünf Sekunden Vorsprung hatte Pogacar.
An der ersten Zwischenzeit setzte der Slowene dann auch die Bestmarke. Und Gannas Gesicht, immer wieder eingeblendet, versteinerte Minute für Minute. “Es war schwer für mich. Zeitfahren ist eine besondere Disziplin. Du gibst alles, aber dann musst du warten und warten, ein, zwei Stunden, und immer kann jemand kommen, der deine Zeit schlägt“, sagte er.
Erleichterung verschaffte ihm sein Bahnkollege Jonathan Milan (Lidl – Trek). “Er kam wirklich zu meiner Unterstützung. Wir scherzen dann, dass er drei, vier Stunden warten muss, bevor er seine 20 Sekunden Sprint hat. Ich aber muss warten, wenn ich schon alles gegeben habe“, berichtete Ganna von der Konversation der beiden Bahnolympiasieger. Der Zuspruch von Sprintkönig Milan schien zu helfen. Pogacars Vorsprung schmolz dahin. Zur zweiten Zwischenzeit und dann auch im Finale war Ganna wieder vorn, am Ende sogar deutlich.
Geschafft: Die Erleichterung war dem Italiener bei der Siegerehrung deutlich anzumerken. | Foto: Cor Vos
Den Ausschlag dafür hatte aber eher der Parcours gegeben. “Am Anfang ging es hoch und runter. Das hat mir gefallen. Der zweite Teil war eher für Ganna geeignet. Ich habe dann bei der letzten Zwischenzeit gesehen, dass ich schon magische Beine für den Etappensieg hätte haben müssen. Aber magische Beine fallen dir nicht zu im Radsport“, erklärte Pogacar die entscheidenden Momente.
Sie gaben den Ausschlag für Ganna, den erklärten Favoriten auf diesem Parcours. Für den Italiener war der Sieg aber nicht selbstverständlich. “Alle denken, Ganna kommt und dann gewinnt er das Zeitfahren. Dem ist aber nicht so. Viel Arbeit ist dafür nötig, viel Aufmerksamkeit für Details“, meinte er. Stunden im Windkanal erwähnte er, um immer noch weiter an der Position zu feilen.
Windkanalarbeit war offenbar bei Ineos Grenadiers Teamsache. Gleich fünf Mann brachte der britische Rennstall unter die ersten 12. Wäre dies ein Mannschaftszeitfahren gewesen, wäre der Giro möglicherweise wieder offen geworden. Das sah das Etappenprogramm aber nicht vor. Und so hatte Ganna seinen einen Tag der Glorie.
Er holte damit zugleich seinen siebten Etappensieg beim Giro – Bestmarke der aktuellen Giro-Teilnehmer. In der ewigen Bestenliste zog er unter anderem mit André Greipel und Vincenzo Nibali gleich. Bis zu den 42 Siegen von Mario Cipollini ist es aber noch eine ganze Menge. Und zu sicher sein, dass Pogacar nicht schon bei diesem Giro mit ihm gleich ziehen kann in dieser Spezialwertung, darf er auch nicht.
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) erzielte am ersten Messpunkt Bestzeit und ließ Ganna zittern. Doch im flachen zweiten Streckenteil spielte der Italiener seine Stärken voll aus und setzte sich schließlich deutlich durch. | Foto: Cor Vos
Immerhin hat er seinen Ruf als Zeitfahrkönig verteidigt. Und für den Kampf im Gesamtklassement steht er auch wieder voll als Helfer zur Verfügung. “In den vergangenen Tagen habe ich nicht unbedingt Energie gespart, aber ich habe versucht, bis zum Zeitfahren ökonomisch damit umzugehen“, verriet er.
Ob Kapitän Geraint Thomas diese Herangehensweise gefällt, erscheint fraglich. Sicher kann der Waliser allerdings sein, dass die Dampflok Ganna nun bis zum letzten Krümelchen alles an Brennstoff für ihn verfeuern wird.
(rsn) – Sein Giro-Debüt musste Max Kanter bereits nach der 9. Etappe beenden. Der Sprinter von Astana Qazaqstan musste wie zahlreiche weitere Profis auch wegen eines grippalen Infekts das Rennen au
(rsn) – Den ersten Teil seines großen Plans, als erster Fahrer nach Marco Pantani 1998 im Lauf einer Saison das Double aus dem Giro d’Italia und der Tour de France zu gewinnen und damit ein weite
(rsn) – Kurz nach dem Finale des 107. Giro d’Italia, der am Sonntag in Rom mit dem überlegenen Gesamtsieg von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) endete, kursieren bereits zahlreiche Berichte über
(rsn) - Trotz eines fünften Platzes beim Giro d’Italia 2021 galt Daniel Martinez bisher eher als Mann für einwöchige Rundfahrten. Mit seinem zweiten Rang bei der 107. Italien-Rundfahrt hat der Ne
(rsn) – Viele Jahre galt Ben O´Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) als Rohdiamant im Hinblick auf dreiwöchige Landesrundfahrten. Nach vielversprechenden Leistungen aber gelang es ihm bislang nur s
(rsn) – Nach den Verwerfungen im Zusammenhang mit der Giro-Ausbootung von Bora – hansgrohe war bereits über einen bevorstehenden Abschied von Emanuel Buchmann berichtet worden. Nun bestätigte Te
(rsn) – Mit einem Etappensieg und zwei dritten Plätzen kehrt Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) von seinem Grand-Tour-Debüt zurück. Der 22-jährige Allgäuer gehörte zu den großen Ü
(rsn) – Neben Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) war er die Entdeckung dieses Giro d´Italia: Giulio Pellizzari (VF Group – Bardiani CSF). Der 20-jährige Italiener aus den Marken fuhr
(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a
(rsn) – Mit einem spektakulären Sprintfinale ist der 107. Giro d’Italia in Rom zu Ende gegangen. Nach 125 Kilometern durch die italienische Hauptstadt holte sich Tim Merlier (Soudal - Quick Step)
(rsn) – Mit einem spektakulären Sprintfinale ist der 107. Giro d’Italia in Rom zu Ende gegangen. Nach 125 Kilometern durch die italienische Hauptstadt holte sich Tim Merlier (Soudal - Quick Step)
(rsn) – Der schnellste Sprint-Gladiator auf der Schlussetappe des 107. Giro d´Italia war Tim Merlier (Soudal – Quick Step). Der Belgier verwies nach 125 Kilometern in Rom auf der Zielgeraden am K
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be
(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In
(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen
(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht
(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol
(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins
(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt
(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d
(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)