Vorschau auf die 70. Andalusien-Rundfahrt

Kann Gall das Fehlen der Top-Stars für sich nutzen?

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Szene der Andalusien-Rundfahrt 2023 | Foto: Cor Vos

13.02.2024  |  (rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) wird bei der am Mittwoch mit einer schweren Bergetappe beginnenden 70. Andalusien-Rundfahrt / Ruta del Sol (14. – 18. Februar / 2.Pro) in seine fünfte Saison als Radprofi einsteigen. Im Süden Spaniens unterzieht sich der 25-jährige Österreicher einem ersten Test unter Wettkampfbedingungen, nachdem er im Winter unter anderem mit einem Höhentrainingslager in der Sierra Nevada die Grundlagen für das Radsportjahr 2024 gelegt hat, dessen Highlight wieder die Tour de France sein wird.

Vor seiner Premiere bei der Ruta del Sol zeigte sich der Gesamtachte der Frankreich-Rundfahrt 2024 ausgesprochen zuversichtlich. “Die Vorbereitung war richtig gut. Von den Werten her passt alles, es war ein guter Winter. Ich bin besser drauf als letztes Jahr um diese Zeit. Ich habe mich auch im Höhentraining sehr gut gefühlt. Ich bin auf jeden Fall schon sehr fit“, wurde Gall auf der Website des Österreichischen Rundfunks ORF zitiert.

Für die Andalusien-Rundfahrt, die über fast ausschließlich bergiges Terrain führt und auf ihren 850 Kilometern rund 14.000 Höhenmeter aufweist, hat sich der Osttiroler dann auch gleich viel vorgenommen. “Im Grunde sind schon die ersten beiden Tage entscheidend. Es geht den ganzen Tag auf und ab, aber die Schlussanstiege sind nicht super schwer“, sagte Gall, der sich gute Chancen ausrechnen darf, zumal Vorjahressieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht dabei sein wird und die Teams von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) nicht gemeldet haben.

Schärfste Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg dürften Fahrer wie Pogacars Teamkollege Juan Ayuso, dem Bahrain-Duo Damiano Caruso und Santiago Buitrago (Vorjahresdritter) oder Ruben Guerreiro (Movistar) sein.

In Andalusien dabei ist auch Galls neuer Teamkollege Victor Lafay, gemeinsam mit dem bei der Ruta del Sol noch fehlenden Bruno Armirail der mit Blick auf die Tour wichtigste Neuzugang bei Decathlon - AG2R. Aber nicht nur deshalb schätzte Gall seine Chancen bei der 111. Frankreich-Rundfahrt gut ein. “Ich habe das Gefühl, dass wir andere Möglichkeiten und Ressourcen haben. Auch mit den Tests auf der Bahn, und im Zeitfahren haben wir auch schon etwas gemacht“, erklärte er.

An fünf Tagen nur eine Chance für die Sprinter

Bei der Ruta del Sol wird er seine diesbezüglichen Fähigkeiten allerdings noch nicht testen können. Auch diesmal wieder steht nämlich kein Zeitfahren im Programm. Die ersten beiden Etappen werden in Cadiar und Alcaudete an Schlussanstiegen entschieden und auch am dritten Tag geht es zum Ziel in Pozoblanco, wenn auch nicht sonderlich steil, bergauf. Auf der vorletzten Etappe steht auf einem viermal zu befahrenden finalen Rundkurs ein Berg der 3. Kategorie an, von dessen letzter Überquerung es über eine fünf Kilometer lange Abfahrt ins Ziel geht.

Lediglich auf der Schlussetappe dürfen sich die Sprinter Chancen ausrechnen, denn nach bergigem ersten Teil mit dem 20 Kilometer langen Puerto del Madrono (1. Kat.), zwei weiteren nicht-kategorisierten Anstiegen sowie einem weiteren Berg der 3. Kategorie führen die letzten 60 Kilometer über welliges Terrain.

Die vier deutschen Starter Jannik Steimle (Q36.5), Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious), Max Kanter und Rüdiger Selig (Astana Qazaqstan) werden es auf dem bergigen Terrain schwer haben. Steimle wird sein Glück als Ausreißer versuchen, das Astana-Duo wird auf die 5. Etappe setzen. Gregor Mühlberger (Movistar) ist neben Gall der zweite Österreicher im Feld.

Von den 15 gemeldeten Teams – zwei weniger als 2023 - kommen sieben aus der WorldTour, im vergangenen Jahr waren es acht.

Der Etappenplan der 70. Andalusien-Rundfahrt:

1. Etappe, 14. Februar: Almuñecar – Cádiar, 162,9 km
2. Etappe, 15. Februar: Vélez – Alcaudete, 158,8 km
3. Etappe, 16. Februar: Arjona-Pozoblanco, 163,9 km
4. Etappe, 17. Februar: Córdoba – Lucena, 166,3 km
5. Etappe, 18. Februar: Benhavís-La Línea, 172,4 km

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