Iserbyt sichert sich den Gesamtweltcup

Van der Poel nach sechstem Hoogerheide-Sieg bereit für die WM

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Van der Poel nach sechstem Hoogerheide-Sieg bereit für die WM"
Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) hat in Hoogerheide den letzten Cross-Weltcup der Sakison gewonnen. | Foto: Cor Vos

28.01.2024  |  (rsn) – Mit einer eindrucksvollen Attacke in der vorletzten Runde hat sich Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zum Weltcup-Abschluss den Sieg geholt. Eli Iserbyt (Pauwels – Sauzen – Bingoal) verteidigte als Fünfter in Hoogerheide seinen großen Vorsprung im Klassement und sicherte sich die Gesamtwertung. Den zweiten Rang in der Tages- und der Gesamtwertung belegte Joris Nieuwenhuis (Baloise – Trek Lions) vor seinem Teamkollegen Pim Ronhaar, der auch Gesamtdritter wurde. Mit Thibau Nys landete ein weiterer Baloise-Fahrer auf Rang vier.

Zum sechsten Mal konnte van der Poel beim nach seinem Vater benannten GP Adrie van der Poel die Champagnerkorken knallen lassen. Dabei blieb es, im Gegensatz zu vielen anderen Rennen dieses Winters, lange Zeit spannend. “Es war ein bisschen wie gestern. Ich war gut, musste es aber etwas anders als gewohnt lösen. Nach meinen Attacken bin ich nicht so frisch wie früher in der Saison. Aber das ist normal und sogar gut, denn so weiß ich, dass ich genug trainiert habe“, kommentierte der Niederländer seinen zwölften Saisonsieg im Ziel-Interview. Die letzten zwei Wochen hatte van der Poel im Trainingslager in Spanien verbracht.

Mit dem großen Saisonziel, seinem sechsten WM-Titel im Querfeldein in Sicht, ist der Fokus des 29-Jährigen nun auf Erholung gerichtet. “Ich bin sicher nicht der einzige, der das probiert“, versicherte er mit Blick auf das WM-Rennen am Sonntag in Tabor. Bei seinem Heimspiel konnte er den erneuten Triumph genießen: “Gewinnen ist immer toll, ganz sicher auch, wenn es wie heute läuft, man kämpfen muss und es taktisch ist“, meinte van der Poel.

Durch einen Sturz am Start wurde Marcel Meisen (Stevens) leicht behindert, weswegen er nur auf Position 27 ins Gelände einbog. Von den Kameras unbeobachtet verlor der Deutsche Meister in der Auftaktrunde in kurzer Zeit viele Plätze und kam so jenseits der besten 40 zur ersten Zielpassage. Der Stolberger hatte den Anschluss an das Feld verpasst und konnte sich nur noch auf Platz 30 vorkämpfen. Besser lief es für den für das deutsche Heizomat – Kloster Kitchen fahrenden Timon Rüegg. Der Schweizer Meister sicherte sich als Zehnter sein drittes Top Ten-Resultat dieses Winters.

So lief der Weltcup in Hoogerheide:

Gleich nach dem Start kam es zu einem Sturz, bei dem Wietse Meeussen und Mees Hendrikx (beide Crelan – Corendon) zu Boden gingen. Besser lief es für ihren Kapitän Laurens Sweeck, der hinter Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) als Zweiter ins Gelände einbog. Europameister Michael Vanthourenhout (Pauels Sauzen - Bingoal) hingegen war hier schon weit zurückgefallen.

Weil im Rennen zunächst wenig passierte, schob Vanthourenhout sich in der zweiten von neuen Runden zumindest wieder an die Top Ten heran. Kurz darauf profitierte er dann noch von Stürzen von Jens Adams (Athletes for Hope) und Clement Venturini (Arkea – B&B Hotels), doch als kurz darauf Ryan Kamp direkt vor ihm an den Balken zu Fall kam, nahm auch Vanthourenhout Bodenkontakt auf.

So fand sich der Belgier eingangs der dritten Runde wieder auf Platz 28 des allerdings noch immer kompakten Feldes zurück. Gegen Rundenende lösten sich van der Poel, Nys, Ronhaar, Nieuwenhuis und Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) und fuhren sich einen kleinen Vorsprung heraus.

Aus der Verfolgergruppe setzte sich der vierten Runde van der Haar ab und schaffte den Anschluss an die Spitzengruppe, in der danach allerdings Flaute herrschte, so dass bei der nächsten Zielpassage weitere sechs Fahrer inklusive Rüegg herankamen. Als dreizehnter Fahrer schaffte danach auch noch der gebeutelte Vanthourenhout den Anschluss – um dann aber noch vor der der Zielgeraden mit Sweeck und dessen Teamkollegen Toon Vandebosch wieder zurückzufallen.

Van der Poel knackt Nys im zweiten Versuch

An der schwersten Stelle des Kurses attackierte nun van der Poel erstmals. Bis auf Nys konnte dem Weltmeister zunächst niemand folgen, Nieuwenhuis kämpfte sich in den folgenden Minuten aber wieder heran. Mit zwei Baloise-Fahrern am Hinterrad hielt van der Poel die Beine wieder still, so dass Iserbyt und Ronhaar eingangs der siebten Runde wieder vorfuhren und auch van der Haar schaffte wieder den Anschluss. Auf der Zielgeraden machte Joran Wyseure (Crelan – Corendon) aus der Spitzengruppe ein Septett.

Van der Poel probierte es dann der schwersten Stelle des Parcours ein zweites Mal. Erneut war Nys aufmerksam, konnte aber nicht verhindern, dass sich vor ihm eine Lücke von einigen Metern auftat. Der Belgier gab alles, um sich wieder an van der Poel heranzukämpfen, doch der ließ nicht locker und baute den Abstand aus. Aus den fünf Metern wurden zehn und auf der “Stairway to Heaven“ blickte Nys sich um und machte so deutlich, dass es für ihn nun nicht mehr um den Sieg ging.

Die letzte Runde nahm er acht Sekunden nach van der Poel in Angriff. Iserbyt, Nieuwenhuis und Ronhaar hatten 17 Sekunden auf den Spitzenreiter eingebüßt. In einer Kurve stürzte Nys dann auch noch und wurde vom Verfolgertrio gestellt. Während der Spitzenreiter wieder einen Gang zurückgeschaltet hatte, wurde es hinter ihm noch spannend. Nieuwenhuis setzte sich in den letzten Sektionen etwas ab und sicherte sich letztlich souverän Rang zwei. Den Dreiersprint um den letzten Podiumsplatz entschied Ronhaar vor Nys und Iserbyt für sich.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.02.2025UCI veröffentlicht Cross-Weltcup-Kalender 2025/2026

(rsn) - Am Rande der Cross-Weltmeisterschaften in Liévin hat der Radsport-Weltverband UCI den Kalender für den Cross-Weltcup 2025/2026 bekanntgegeben. Große Veränderungen zu der abgelaufenen Saiso

26.01.2025Van der Poel beim GP Adrie van der Poel eine Klasse für sich

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) fährt ungeschlagen zur Weltmeisterschaft in Liévin. Der Niederländer gewann beim zum Weltcup gehörenden GP Adrie van der Poel in Hoogerheide a

26.01.2025Brand in Hoogerheide gleich zweimal auf dem höchsten Podest

(rsn) – Mit einer starken Solovorstellung hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) in Hoogerheide das i-Tüpfelchen auf ihren Weltcup-Gesamtsieg gesetzt. Die 35-Jährige löste sich in der 2. Run

26.01.2025Benz schreibt deutsche Crossgeschichte

(rsn) - Seit der Saison 2004/2005 werden im Querfeldein bei den Junioren Weltcuprennen ausgetragen. Im Premierenjahr konnte Christoph Pfingsten in Wetzikon Zweiter hinter Julien Taramarcaz werden, Ole

25.01.2025Van der Poel meldet sich nach Rippenbruch bärenstark zurück

(rsn) – Bei seinem ersten Cross in diesem Jahr hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) dort weitergemacht, wo er 2024 aufgehört hatte. Beim Comeback nach vierwöchiger Pause wegen eines R

25.01.2025Vas schlägt Bäckstedt, Niederländerinnen haben Nachsehen

(rsn) – Die Ungarin Kata Blanka Vas (SD Worx – Protime) hat in Maasmechelen den zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere gefeiert. Im Zweiersprint verwies sie die Britin Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM)

19.01.2025Nys gewinnt Geduldsprobe von Benidorm, van Aert Vierter

(rsn) – Bis zur letzten Runde hatten sich die Topstars beim Weltcup in Benidorm gegenseitig angeschaut, dann setzte der Belgier Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) am bekannten Asphalt-Anstieg die

19.01.2025Van Empel bleibt beim Weltcup in Benidorm ungeschlagen

(rsn) – Die Niederländerin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat beim Weltcup in Benidorm nach einem spannenden Rennen aus einer größeren Gruppe heraus ihren zehnten Saisonsieg gefeiert. Ihr

05.01.2025Van Aert bleibt in Dendermonde ungeschlagen

(rsn) – Wie erwartet hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) auf einem seiner Lieblingskurse das Feld dominiert. Beim Weltcup in Dendermonde schüttelte der Belgier in Abwesenheit von Mathieu van

05.01.2025Brand krönt sich zur “Matsch-Königin“ von Dendermonde

(rsn) – Vom Weißen Trikot der Weltcup-Gesamtführenden war nach dem längsten Cross der Saison nur noch wenig zu sehen, aber es war tatsächlich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions), die nach 55

29.12.2024Auch van der Poels Dilemma kann in Besancon nicht für Spannung sorgen

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat den Weltcup in Besancon gewonnen. Auch bei seinem fünften Saisoneinsatz fuhr er problemlos zum Sieg. Toon Aerts (Deschacht – Hens – FSP

29.12.2024Van Empel zeigt sich auch beim Weltcup in Besancon in Topform

(rsn) – Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat ihre Topform wieder erreicht. Beim Weltcup in Besancon war sie erneut eine Klasse für sich. Schon in der Auftaktrunde setzte sich die Niederlände

Weitere Radsportnachrichten

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

02.07.2025Das Reglement der Tour de France auf einen Blick

(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F

02.07.2025Das Preisgeld: Wie viel gibt´s wofür bei der Tour de France 2025?

(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im

02.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)