Bora-Kapitän erneut Zweiter bei Mallorca Challenge

Nach “Shit-Finish“: Diesmal Van Eetvelt schneller als Vlasov

Von Kevin Kempf

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Lennert van Eetvelt (Lotto Dstny) holte auf Mallorca den größten Erfolg seiner Karriere. Bora-Profi Alexander Vlasov wird erneut Zweiter. | Foto: Cor Vos

26.01.2024  |  (rsn) – Lennert van Eetvelt (Lotto Dstny) hat die 18. Ausgabe der Trofeo Serra Tramuntana (1.1) gewonnen. Im Dreiersprint setzte er sich vor Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) und Brandon McNulty (UAE Team Emirates) durch. Das Trio hatte sich am letzten Berg des Tages abgesetzt. Aus der Verfolgergruppe löste sich im Finale Yannis Voisard (Tudor), hinter dem Schweizer wurde Ilan van Wilder (Soudal – Quick-Step) Fünfter.

Als Neoprofi wurde van Eetvelt letzte Saison wegen eines Verstoßes gegen die Dopingregeln einen Monat suspendiert. Nachdem er freigesprochen wurde, holte er sich bei seiner Rückkehr zwei Etappensiege und das Klassement der Alpes Isère Tour (2.2). Bei der Sibiu Tour (2.1) im Juli glänzte er mit einem weiteren Tageserfolg und Rang zwei in der Gesamtwertung. Bei seiner ersten Grand Tour verpasste er in Spanien einen weiteren Triumph als Dritter und Vierter auf zwei Etappen recht knapp. Der Belgier gilt als Rundfahrthoffnung, verriet aber vor zwei Tagen in einem Interview mit Wielerflits, dass er sich dieses Jahr noch nicht auf Klassements festlegen will.

Wie schon vor zwei Tagen bei der Trofeo Calvia gehörten McNulty und Vlasov auch bei der Trofeo Serra Tramuntana wieder zu den besten Kletterern. Die entscheidende Attacke lancierte am Puig Major der UAE-Profi, der den Sprint aus erster Position anging und so erneut Dritter wurde. “Meine Beine haben blockiert. Es ist was es ist. Ich wollte gewinnen, aber ich denke, es war trotzdem ein guter Tag“, urteilte der sichtbar enttäuschte McNulty am Eurosport-Mikrofon.

Obwohl er deutliche Worte fand, blickte Vlasov fröhlicher in die Kamera. “Das war ein Shit-Finish. Warum müssen wir in einer Abfahrt ankommen?“, fragte der Russe, bevor sich sein Ärger auch in seinem Gesicht widerspiegelte: “Die letzten fünf Kilometer sind wir gefahren, ohne zu treten. Was für ein Rennen ist das? Das macht einfach keinen Sinn“, fügte er genervt an. Dabei war er auch sauer auf sich selbst. “Bergauf war ich gut, aber zum Ziel hin habe ich einen großen Fehler gemacht. Ich habe zu lange gewartet und dann wurde ich links an der Bande eingeschlossen“, blickte er zurück.

So lief die Trofeo Serra Tramuntana:

Nachdem Anton Palzer (Bora – hansgrohe) am ersten Berg des Tages kurz in einer Gruppe fuhr, hatte sein deutscher Landsmann Louis Leidert (Trek – Lidl Development) einige Kilometer später mehr Glück. Mit Gregor Mühlberger (Movistar), Alexis Renard (Cofidis), Baptiste Planckaert (Intermarché – Wanty), Sebastian Mora (Burgos – BH), Dylan Vandenstorme (Flanders – Baloise) und Samuel Boardman (Project Echelon) bildete er ein Septett, das bis zum bergigen Finale vorne blieb.

Das Streckenprofil der Trofeo Serra Tramuntana | Foto: Veranstalter

In der Abfahrt vom Coll de Soler löste sich ein von EF Education angeführtes Nonett, das die Ausreißer des Tages einholte. Im Anstieg zum höchsten Berg der Insel, dem Coll de Puig Major, kam es 29 Kilometer vor dem Ziel zum Zusammenschluss mit der Verfolgergruppe. Wenige Sekunden zuvor fielen Palzer und Johannes Adamietz (Lotto Dstny) als letzte Deutsche aus dieser heraus. Drei Kilometer später machten UAE Team Emirates mit Igor Arrieta und Bora – hansgrohe mit Giovanni Aleotti ernst, mit vereinten Kräften reduzierten sie die Favoritengruppe auf McNulty, Vlasov und van Eetvelt.

Verfolgt wurde das Spitzentrio von Tobias Johannessen (Uno-X Mobility), van Wilder und Voisard. Mit 45 Sekunden zwischen diesen Gruppen ging es über die Kuppe und auf die letzten 19 Kilometer. In der Abfahrt fuhr Arrieta zur den Verfolgern auf, im folgenden leicht ansteigenden Teil schafften dort auch Ivan Romeo (Movistar) und Lukas Nerurkar (EF Education – EasyPost) den Anschluss.

Die Spitzenreiter aber waren weiter enteilt und fuhren mit inzwischen mehr als einer Minute Vorsprung auf die abschüssigen letzten fünf Kilometer. Während Voisard sich bei den Verfolgern absetzte, blieb vorn alles zusammen. McNulty wurde von seinen Begleitern bergab die Führungsarbeit aufgezwungen. Der US-Amerikaner begann den Spurt von vorn, wurde aber vom Belgier und dem Russen übersprintet.

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