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18.01.2024 | (rsn) – Sam Welsford (Bora – hansgrohe) hat in Campbelltown auch den zweiten Massensprint der Tour Down Under (2.UWT) gewonnen und dabei erneut vom perfekten Leadout seines Teams um Ryan Mullen und Danny van Poppel profitiert. Während auf den rasanten Schlusskilometern überall sonst an der Spitze des Pelotons Chaos entstand, schafften es die Männer in Dunkelgrün einmal mehr, sich zu organisieren und einen perfekten Zug für den Australier aufzustellen, um Welsford 150 Meter vor dem Ziel den Sieg auf dem Silbertablett zu servieren.
Der neue Bora-Sprinter gewann auf leicht ansteigender Zielgerade bei Gegenwind vor Elia Viviani (Ineos Grenadiers), Daniel McLay (Arkéa – B&B Hotels), Laurence Pithie (Groupama – FDJ) und Max Kanter (Astana Qazaqstan). Caleb Ewan (Jayco – AlUla) wurde Sechster, Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) verpasste als 14. die Top Ten.
"Super verrückt – zwei Siege! Das ist wirklich besonders", strahlte Welsford im ersten Sieger-Interview noch im Zielbereich. "Die Jungs sind einfach toll. Sie sind voll entschlossen die Schlucht (auf den letzten 15 Kilometern zum Ziel, Anm. d. Red.) runtergefahren und auch vorher waren schon den ganzen Tag GC-Fahrer für mich im Wind. Es ist einfach superschön, diesen Glauben an mich zu spüren."
Schon kurz vor dem Zielstrich richtete sich der 27-Jährige auf, schaute sich kurz um und setzte zum Jubeln an, weshalb sein Vorsprung von nur einer halben Radlänge auf Viviani etwas täuschte. Doch Welsford gestand auch: "Es war ein langer Sprint und ich bin eigentlich vielleicht sogar ein kleines bisschen zu früh losgefahren. Ich habe ein 56er Kettenblatt drauf und ich glaube am Ende auch das 10er Ritzel – es war also ein ziemlich schwerer Gang, aber bei der Geschwindigkeit drückt man den dann durch."
An der Spitze der Gesamtwertung änderte sich wenig: Isaac del Toro (UAE Team Emirates) verteidigte das ockerfarbene Führungstrikot mit weiterhin zwei Sekunden Vorsprung vor Corbin Strong (Israel – Premier Tech) und fünf Sekunden vor Axel Mariault (Cofidis). Mit je sieben Sekunden Rückstand folgen Biniam Girmay (Intermarché – Wanty), Stephen Williams (Israel – Premier Tech) sowie Stefan De Bod (EF Education - EasyPost). Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) ist dank seiner am ersten Tag errungenen Bonussekunden mit acht Sekunden Rückstand auf del Toro Gesamtsiebter.
Dagegen musste sich Luke Plapp (Jayco - AlUla) von seinen Ambitionen im Gesamtklassement verabschieden. Der am Mittwoch noch so starke Australische Meister war rund 13 Kilometer vor dem Ziel in einen Sturz verwickelt und kam mit 9:53 Minuten Rückstand auf Sieger Welsford im Ziel an - mit großflächigen Schürfwunden an der linken Seite seines Körpers.
Del Toro bleibt auch in der Nachwuchswertung vorn, wo der Etappenvierte Pithie weiterhin stellvertretend das Weiße Trikot trägt. Das Bergtrikot verteidigte der Australier Luke Burns (Nationalteam) mit einer frühen Attacke, doch in der Punktewertung gab es einen Führungswechsel: Dort liegt nun Welsford mit 60 Punkten vor Girmay und Ewan (je 52) an der Spitze.
Today's Hahn 'How Good' Moment goes to winner @sam_welsford and his incredible team at @BORAhansgrohe@SantosLtd #TourDownUnder
— Santos Tour Down Under ??????????? (@tourdownunder) January 18, 2024
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Wie schon am Vortag begann auch das dritte Teilstück sofort mit einem Anstieg und der Attacke des Australiers Luke Burns (Nationalteam), der auf der 2. Etappe das Bergtrikot erobert hatte. Ihm folgten sein Teamkollege Tristan Saunders und Mariault sowie De Bod. Burns gewann beide schon in den ersten 35 Kilometern wartenden Bergpreise und ließ sich dann wieder zurückfallen.
Während Bora – hansgrohe und Jayco – AlUla das Tempo im Hauptfeld kontrollierten, betrug der Vorsprung der Spitzengruppe maximal knapp drei Minuten. Mariault gewann nach 48 und 83 Kilometern die beiden Zwischensprints und kurz darauf warteten auch er und De Bod auf das Peloton, das nun rund anderthalb Minuten zurücklag. Saunders ging die letzten 55 Kilometern als Solist an, wurde 32 Kilometer vor Schluss dann aber ebenfalls gestellt und das Rennen lief auf den erwarteten Massensprint zu.
Das Profil der 3. Etappe der Tour Down Under. | Grafik: Tour Down Under
Auf abschüssiger und sehr kurvenreicher Straße kam es 13 Kilometer vor Schluss zu einem Massensturz am linken Straßenrand, in den gleich drei Astana-Fahrer sowie einer von Bahrain Victorious, vor allem aber Mitfavorit Plapp involviert waren. Sie alle konnten weiterfahren, hatten mit dem Ausgang der Etappe aber nichts mehr zu tun.
Plapps Trikot war auf der linken Seite völlig zerrissen und der Jayco-Neuzugang trug großflächige Schürfwunden davon. Das Ziel erreichte er 9:53 Minuten nach Sieger Welsford.
Bora – hansgrohe und Bahrain Victorious schienen drei Kilometer vor Schluss den Kampf der Sprintzüge im Griff zu haben. Dann aber lancierte an einer Welle zwei Kilometer vor dem Ziel Ruben Guerreiro (Movistar) einen Angriff und es entstand großes Chaos.
Soudal – Quick-Step führte das Rennen dann auf den Schlusskilometer, dort aber eroberte Bora – hansgrohe wieder die Spitze und Mullen brachte den Zug bis 350 Meter vor Schluss, wo van Poppel sein Leadout startete. Von Bauhaus' und Ewans Anfahrern war dort genau wie von den beiden Top-Sprintern selbst in den ersten Reihen nichts mehr zu sehen.
Wie schon auf der 1. Etappe scherte van Poppel erst rund 150 Meter vor Schluss aus, um Welsford den Weg zum Sieg frei zu machen – und der zog von der Spitze die leicht ansteigenden letzten Meter bei starkem Gegenwind unwiderstehlich zum Sieg durch, um wieder mit klarem Vorsprung als Erster über den Strich zu fahren.
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