RSNplusRSN-Rangliste, Platz 28

Kirsch: Zwei Meistertitel als Krönung der besten Saison

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Kirsch: Zwei Meistertitel als Krönung der besten Saison"
Alex Kirsch (Lidl-Trek) absolvierte 2023 seine bisher beste Saison der Karriere. | Foto: Cor Vos

15.12.2023  |  (rsn) – Sieg bei den luxemburgischen Meisterschaften im Straßenrennen und im Zeitfahren, dazu bester Luxemburger in der Jahresrangliste. Alex Kirsch (Lidl – Trek) kann auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. “Ich würde sagen, dass es meine beste Saison war und bester Luxemburger in der Rangliste zu sein, ist einfach eine Bestätigung meiner Saison“, sagte er entsprechend zu RSN.

Aber nicht nur die beiden nationalen Erfolge ließen ihn zu diesem Schluss kommen. „Ich konnte außerdem meine Rolle als Anfahrer und Roadcaptain festigen und bin konstant auf einem hohen Niveau gefahren“, ergänzte der Luxemburger, der häufig an der Seite von Mads Pedersen fuhr.

___STEADY_PAYWALL___

Dabei hatte das Radsportjahr für den 31-Jährigen höchst unerfreulich begonnen. Erst wurde er krank und verlor dadurch viele Trainingsstunden, dann wurde er auch noch von einem Auto angefahren. „Deshalb war die Form bei den Klassikern nicht bei 100 Prozent. Ich konnte meine Helferdienste zwar erledigen, aber es blieben keine Körner mehr übrig, um noch eigene Ambitionen zu haben“, so Kirsch, der mit Rang 26 bei Gent-Wevelgem (1.UWT) sein bestes Ergebnis in einem für ihn „enttäuschenden Frühling“ einfuhr.

Kirsch beim Giro nur von Cavendish geschlagen

Den Turnaround schaffte Kirsch beim Giro d`Italia, bei dem er einem achten Platz auf der 17. Etappe zum Abschluss in Rom einen zweiten Platz folgen ließ. Am Ende war im Sprint nur Mark Cavendish schneller. Nach dem Giro legte Kirsch eine dreiwöchige Rennpause ein, was seiner Form aber keinen Abbruch tat. Denn bei den nationalen Meisterschaften war er sowohl im Straßenrennen als auch im Zeitfahren nicht zu schlagen.

In einem kuriosen Massensprint auf der 21. Etappe beim Giro d’Italia war nur Mark Cavendish schneller als Alex Kirsch. | Foto: Cor Vos

"Neben dem zweiten Etappenplatz beim Giro waren die beiden Meistertitel mein großes Highlight des Jahres. Zumal ich so die Tour de France im Meistertrikot bestreiten konnte. Ich wollte das Trikot schon immer mal tragen. Ich war auch überrascht, wie viel Aufmerksamkeit ich durch das Meistertrikot bekommen habe“, so Kirsch, der mit der mit dem Doppel Giro/Tour erstmals in seiner Karriere zwei große Landesrundfahrten in einem Jahr bestritt.

Bei seiner zweiten Frankreich-Rundfahrt nach 2022 kam Kirsch im Vergleich zum Vorjahr unbeschadet durch. In der letzten Saison war für ihn aus gesundheitlichen Gründen schon auf der 6. Etappe Schluss, nachdem er sich die Tage zuvor mit Magenproblemen durchquälte. "Meine erste Tour war nicht nach Wunsch verlaufen, dieses Mal konnte ich mich in Topform präsentieren und wir hatten als Team eine erfolgreiche Rundfahrt“, spielte Kirsch auf den Etappensieg von Mads Pedersen an.

Bei der Luxemburg-Rundfahrt war für Kirsch mehr drin

Auch das Projekt, zwei Landesrundfahrten in einer Saison zu bestreiten, bewertete Kirsch positiv. “Ich bin schon immer gut aus einer großen Rundfahrt rausgekommen, deshalb war ich von der Idee nicht abgeschreckt. Physisch war es einfach, beide zu kombinieren. Ich musste nur darauf achten, genug Luft ranzulassen“, so Kirsch, der auch gut aus der Tour herauskam und einen zehnten Platz bei der Deutschland Tour (2.Pro) sowie drei Top-Ten-Ergebnisse bei der Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro) herausholte.

Die Tour de France im Trikot des Luxemburgischen Meisters zu bestreiten – für Kirsch ein wahrgewordener Traum. | Foto: Cor Vos

In seiner Heimat wäre rückblickend sogar noch mehr drin gewesen. “Ich wollte mich von meiner besten Seite zeigen. Ich habe mich jedoch auf einzelne Etappen konzentriert, da ich dachte, dass die Königsetappe zu schwer sein würde. So wollte ich an diesem Tag Körner für das Einzelzeitfahren sparen. Da hatte ich mir aber auch etwas mehr als Rang neun erhofft und außerdem war die Königsetappe weniger schwer als erwartet“, hatte sich Kirsch verspekuliert. “Ich hätte eventuell doch auf Gesamtwertung fahren können“, fügte er an.

In der kommenden Saison peilt Kirsch wieder zwei große Landesrundfahrten an. Außerdem möchte er bei den Klassikern Akzente setzen. “Mit Mads haben wir einen potentiellen Siegkandidaten und hoffentlich kann ich auch mal ganz vorne reinfahren“, so Kirsch, der gerne auch noch mal ein UCI-Rennen außerhalb von Luxemburg gewinnen möchte, um seine "Karriere zu komplettieren“.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

02.06.2025Tour of Britain Women im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(rsn) - Die Tour of Britain Women zählt zu den prestigeträchtigen Rundfahrten des internationalen Rennkalenders. Erstmals 2014 ausgetragen, stieg das Rennen 2016 in die Women´s World Tour auf. RSN

02.06.2025Niedermaier verlängert mit Canyon – SRAM

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.06.2025EF trauert dem entgangenen Maglia Rosa nicht hinterher

(rsn) – Zwei Etappensiege und ein dritter Platz in der Gesamtwertung: Der Giro d’Italia 2025 dürfte als eine der erfolgreichsten Grand Tours in die Geschichte von EF Education – EasyPost eingeh

02.06.2025Giro-Debütant van Aert mit Trofeo Bonacossa ausgezeichnet

(rsn) - Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) kann auf ein erfolgreiches Giro-Debüt zurückblicken. Nicht nur gewann der Belgier die Schotter-Etappe nach Siena und komplettierte damit seine Sammlung

02.06.2025Deutsche Erfolge in Luxemburg, Österreich und im Iran

(rsn) - Die deutschen Kontinental-Teams haben in der vergangenen Woche bei internationalen Rundfahrten starke Akzente gesetzt. Joshua Huppertz (Lotto - Kern Haus - PSD Bank) sicherte sich bei der tra

02.06.2025Reef: “Wir haben in den letzten Wochen alles perfekt umgesetzt“

(rsn) – Der achte Gesamtsieg bei einer Grand Tour kam für Visma – Lease a Bike eher unerwartet. Zwar hatte Simon Yates bereits im Jahr 2018 die Vuelta a Espana für sich entscheiden können, dana

02.06.2025Das große Ziel verfehlt, Denz und Pellizzari retteten die Bilanz

(rsn) – Heinrich Haussler sprach von einer "emotionalen Achterbahnfahrt“. Der Sportliche Leiter von Red Bull – Bora – hansgrohe sprach im Ziel der 18. Etappe des Giro d’Italia über den Tage

02.06.2025Hollmann nach Giro-Sturz zum zweiten Mal operiert

(rsn) – Juri Hollmann ist seit seinem Ausscheiden auf der 6. Etappe des Giro d´Italia in Neapel bereits zwei Mal operiert worden. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck mit und gab ein Update

01.06.2025Adam Yates zwischen den Stühlen – und doch zufrieden

(rsn) – Allzu oft kam es noch nicht vor, dass Simon und Adam Yates in ihren Karrieren, die sich näher an der Zielgeraden als an Kilometer 0 befinden, in Grand Tours gegeneinander antreten mussten.

01.06.2025Krieger kommt als Giro-Letzter in Rom an

(rsn) – Die Gemeinsamkeit zwischen Alexander Krieger (Tudor) und Giovanni Pinarello ist nicht unbedingt offensichtlich, aber es gibt sie. Den Sprintanfahrer und den Begründer der italienischen Edel

01.06.2025Yates: “Es ist noch nicht ganz bei mir angekommen“

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat seinem Team einen perfekten Abschluss des 108. Giro d´Italia beschert. Der Niederländer setzte sich auf der 21. Etappe nach 143 weitgehend ruhig ge

01.06.2025Highlight-Video der 21. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) setzte am Sonntag den für sein Team perfekten Schlusspunkt des 108. Giro d´Italia. Im Massensprint in den Straßen Roms ließ er alle Konkurrenten hint

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine