RSNplusRSN-Rangliste, Platz 45

Heidemann: Starke Leistungen dank hohem Wohlfühlfaktor

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Heidemann: Starke Leistungen dank hohem Wohlfühlfaktor"
Miguel Heidemann fuhr 2023 für das Team Leopard TOGT | Foto: Team Leopard TOGT

07.12.2023  |  (rsn) - Nach dem Aus des Zweitdivisionärs B&B Hotels musste sich Miguel Heidemann im letzten Winter auf Teamsuche begeben. Erst im März fand er bei Leopard TOGT Unterschlupf, für das Kontinental-Team war der Darmstädter zuvor bereits aktiv gewesen. Allerdings wurde am Ende der Saison 2023 auch Leopard TOGT aufgelöst, wodurch Heidemann nach nur einem Jahr wieder nach einem neuen Arbeitgeber Ausschau halten musste.

Dennoch zog er eine positive Saisonbilanz. "Wenn man sieht, dass ich am Anfang des Jahres noch ohne Team dastand und erst im März unterschrieben habe, kann ich absolut zufrieden sein, wie es lief", erklärte Heidemann gegenüber radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

Der Rückschritt von der zweiten in die dritte Liga des Radsports sei zwar "mental am Anfang nicht ganz einfach" gewesen, wie der Zeitfahrspezialist zugab. "Aber ich war auch einfach nur glücklich, in einem gewohnten Umfeld Rad fahren zu können und das Jahr hat super viel Spaß gemacht", fügte Heidemann an.

Bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften musste sich Miguel Heidemann (Leopard TOGT, li.) in Bad Dürrheim lediglich Nils Politt (Bora – hansgrohe) geschlagen geben. | Foto: Cor Vos

Der Wohlfühlfaktor hatte offenbar auch großen Einfluss auf seine Leistungen. Der 25-Jährige überzeugte mit offensiver Fahrweise und konnte auch eine Reihe guter Ergebnisse einfahren. Das erste Highlight war Rang neun bei der Tour du Jura (1.1) Mitte April, seiner ersten Top-Ten-Platzierungen bei einem 1.1-Straßenrennen überhaupt. Beim Fléche du Sud (2.2) Ende Mai verpasste Heidemann nur knapp den Sieg in der Sprintwertung und bei den Deutschen Meisterschaften Ende Juni lief es ebenfalls gut.

Im Zeitfahren musste er sich nur Nils Politt (Bora - hansgrohe) geschlagen geben und holte damit nach den Meisterschaften 2021 die bereits zweite Silbermedaille in seiner Spezialdisziplin. Im Straßenrennen war Heidemann einer der Aktivposten und bildete zeitweise mit dem späteren Sieger Emanuel Buchmann und Jonas Koch (beide Bora - hansgrohe) sogar ein Spitzentrio. Schließlich sprang in Bad Dürrheim Rang 19 für ihn hinaus.

Mit dem achten Platz beim GP de Pérenchies (1.2) im Gepäck ging es im August nach Glasgow zur Straßen-WM, wo Heidemann mit der Mixed Staffel die Bronzemedaille gewann. Den GP de la Somme (1.2) Anfang September beendete Heidemann als Fünfter. Bei den Europameisterschaften Ende des Monats September gehörte er zu dem Aufgebot, das im Teamzeitfahren von Emmen ebenfalls Bronze holte.

Bei den Europameisterschaften von Emmen gehörte Heidemann zur deutschen Mixed Staffel, die im Teamzeitfahren Bronze holte. | Foto: Cor Vos

"Die Disziplin Mixed-Staffel ist so besonders, weil man zusammen gewinnt oder verliert. Im Radsport agiert man zwar sonst auch als Team, aber am Ende steht nur einer auf dem Podium. Bei der Staffel fahren Männer und Frauen zusammen und am Ende stehen alle gemeinsam auf dem Podium", so Heidemann, der den Medaillensatz komplett machte, nachdem er bei der EM 2020 bereits mit Gold und im Jahr darauf mit Silber ausgezeichnet worden war.

Trotz der Spitzenergebnisse reichte es aber nicht für einen Vertrag bei einem Profiteam. "Ich war einfach nicht gut genug. Wir sind im Leistungssport, da entscheidet die Leistung, da kann ich mir nur selbst den Vorwurf machen", sagte Heidemann.

Der gebürtige Trierer wird aber seine Karriere noch nicht beenden, sondern auch 2024 auf Kontinental-Niveau unterwegs sein – für welches Team, wollte er aber noch nicht verraten. Dafür machte Heidemann aus seinem großen Ziel kein Geheimnis: "Ich möchte endlich mein erstes UCI-Straßenrennen gewinnen.“

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2025Martin auch Bester der Tour du Jura, Buchmann stark

(rsn) – Guillaume Martin (Groupama – FDJ) hat einen Tag nach seinem Sieg bei der Classic Grand Besançon Doubs (1.1) bei der Tour du Jura gleich noch einen draufgelegt. Er war im steilen Schlussan

19.04.2025“Rentenvertrag“ für Vos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.04.2025Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

(rsn) – Am Sonntag findet die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) im Südosten der Niederlande statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle

19.04.2025“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder den Sprint

(rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.

18.04.2025Evenepoel gelingt beim Brabantse Pijl perfektes Comeback

(rsn) – Nach seiner langen Verletzungspause ist Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vor heimischem Publikum ein perfektes Comeback geglückt. Der 25-jährige Belgier entschied nach 162,6 Kilomet

18.04.2025Highlight-Video des 65. Brabantse Pijl

(rsn) – Besser hätte das Comeback nach langer Verletzungspause nicht verlaufen können. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat vor heimischem Publikum den 65. Brabantse Pijl gewonnen und seine

18.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe des Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat erstmals in seiner Karriere ein Mehretappenrennen für sich entschieden. Der 27-jährige Augsburger gewann nach einer starken Vorstellung den 7.

18.04.2025Ein großer Tag: Zimmermann gewinnt den Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat am Schlusstag des 7. Giro d’Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung eines Etappenren

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

18.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

18.04.2025Nys verzichtet auf Brabant und fordert in Huy Pogacar heraus

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) der vom Mittwoch auf den Freitag vor dem Amstel Race verschobene Termin des Brabantse Pijl so gut in den Plan passt, dass er sich zum zweiten

18.04.2025Van Aert peilt in Overijse seinen 50. Profisieg an

(rsn) – Beim 65. Brabantse Pijl (1.Pro) sind alle Augen auf Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) gerichtet. Der Belgier gibt nach langer Verletzungspause seinen Saisoneinstand und wird prompt zu

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)
  • Liege-Bastogne-Liege U23 (1.2u, BEL)
  • Tour du Jura (1.1, FRA)