RSNplusRSN-Rangliste: Platz 63

Suter: Ein Rückschritt, der letztlich keiner war

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Suter: Ein Rückschritt, der letztlich keiner war"
Joel Suter (Tudor) | Foto: Cor Vos

28.11.2023  |  (rsn) – Ein Wechsel vom vielleicht besten Team der Welt zu einem neuen Zweitdivisionär klingt zunächst wie ein Schritt zurück. Für Joel Suter war der Transfer von UAE Team Emirates zu Tudor aber kein Abstieg, denn der Schweizer konnte 2023 einige Male auf eigene Rechnung fahren und sich und seinen Arbeitgeber mit seinem ersten Profisieg in einem Massenstartrennen belohnen.

Im Gespräch mit radsport-news.com zog Marcel Sieberg, Sportlicher Leiter bei Tudor, dennoch ein gemischtes Fazit. “Joel hatte ein sehr durchwachsenes Jahr. Er ist bei den französischen Rennen gut in die Saison gestartet, aber hinten raus ist er hier und da mal gestürzt und hat dann auch frühzeitig die Saison beendet“, urteilte der Deutsche über Suters viertes Profijahr. Den letzten seiner nur 39 Renntage bestritt der 25-Jährige schon am 25. August bei der Tour Poitou (2.1), die er vorzeitig beendete. Verantwortlich dafür war eine Kieferoperation, bei der Suter Weisheitszähne gezogen werden mussten.

___STEADY_PAYWALL___

Joel Suter (Tudor) feierte bei der Sizilien-Rundfahrt (2.1) seinen einzigen Saisonsieg. | Foto: Cor Vos

Zuvor wusste Suter aber durchaus einige Male zu gefallen. Gerade im Kampf gegen die Uhr war er regelmäßiger Gast unter den besten Zehn; bei sechs Versuchen kam er dreimal unter die Top Ten. Bemerkenswert war sein fünfter Platz im Prolog der Tour de Romandie, denn auf höchstem Niveau war er in seiner Spezialdisziplin noch nie so weit vorn gelandet.

Mit diesem Auftritt weckte Suter auch größere Erwartungen bei seinem Team. “Wir erhoffen uns natürlich, dass er speziell im Zeitfahren und in den Prologen seine Leistungen ausbauen kann. Da hat er in dieser Saison auch gezeigt, dass er das sehr gut beherrscht“, meinte Sieberg mit Blick auf 2024. Doch auch auf den anderen Terrains zeigte Suter dieses Jahr sein Potenzial. “In Sizilien hat er einen sehr starken Solosieg rausgefahren“, erinnerte sich sein Sportlicher Leiter.

Die ersten Zeitfahren der Saison bestritt Suter im Trikot des Schweizer Meisters. | Foto: Cor Vos

Auf der 3. Etappe der Sizilien-Rundfahrt (2.1) konnte Suter sich vier Sekunden vor dem heranrauschenden Peloton ins Ziel retten und so seinen ersten Profisieg in einem Massenstartrennen erzielen. Seine vorherigen Ausreißversuche waren mit einigen Spitzenplatzierungen belohnt worden, doch zum Sieg hatte es nie gereicht. Zuvor war er lediglich 2022 bei der Schweizer Meisterschaft im Zeitfahren erfolgreich gewesen.

So ist klar, was das Team im neuen Jahr von Suter erwartet. “Er braucht freie Fahrt und ist keiner, der mit Positionskämpfen richtig zurechtkommt. Darum können wir Joel am besten für Zeitfahren, Ausreißergruppen und die Sprintvorbereitung einsetzen“, sagte Sieberg. “Er hat noch viel Kapazität nach oben, die er nur hier und da mal zeigen konnte. Deswegen hoffe ich, dass 2024 er eine gute und gesunde Saison bekommt“, fügte er hinzu.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

27.08.2025Teamzeitfahr-Analyse: Drehender Wind sorgte für klare Unterschiede

(rsn) – Das Mannschaftszeitfahren von Figueres auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) ist mit dem erwarteten Duell zwischen den Teams UAE – Emirates – XRG und Visma – Lease a Bike zu En

27.08.2025Gaudu: “Nicht leicht, an meinen Teamkollegen dran zu bleiben“

(rsn) – UAE – Emirates – XRG hat das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren der 5. Vuelta-Etappe in Figueres gewonnen. Das Team um Joao Almeida und Juan Ayuso war acht Sekunden schneller als

27.08.2025Red Bull nach Platz 4 zwischen Sorgen und Stolz: “Einfach nur schade“

(rsn) – Wie schnell sich das Blatt wenden kann, hat Red Bull – Bora – hansgrohe auf der 5. Etappe der Vuelta a España (2.UWT) hautnah miterlebt. Nachdem die deutsche Equipe im Mannschaftszeitfa

27.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

27.08.2025Auf geht´s in die Pyrenäen: Bergankunft in Andorra

(rsn) - Viele Fahrer aus dem Feld werden große Teile der 6. Etappe der Vuelta a España aus ihrem Training kennen. Der Zwergstaat Andorra ist nicht nur Wohnort vieler WorldTour-Profis, sondern auch e

27.08.2025Visma verliert das Teamzeitfahren zu siebt nur im Mittelteil

(rsn) - Der vermutlich minutiös ausgearbeitete Plan von Visma – Lease a Bike für das Teamzeitfahren der Vuelta a Espana 2025 bedurfte in den letzten beiden Tagen schwerwiegender Anpassungen. Nach

27.08.2025UAE rauscht zum Sieg im Teamzeitfahren der Vuelta

(rsn) – Das Team UAE – Emirates – XRG hat in Figueres das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) gewonnen. Der Rennstall aus den Vereinigten Ara

27.08.2025Demonstranten stoppen Israel - Premier Tech im Teamzeitfahren

(rsn) – Das Team Israel – Premier Tech ist im Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) von Demonstranten aufgehalten worden. Bereits wenige Minuten nach dem Start der Ma

27.08.2025Highlight-Video der 5. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Das Team UAE - Emirates - XRG hat das Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. Die Truppe um Joao Almeida und Juan Ayuso sowie den Österreicher Felix Großschartn

27.08.2025Abrahamsen setzt seinen Traum-Sommer in Geraardsbergen fort

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat in Geraardsbergen den Muur Classic (1.1) gewonnen. Der Norweger setzte sich nach 177,8 Kilometern rund um die berühmt-berüchtigte "Kapelmuur" als Soli

27.08.2025Spanische Partei fordert im Kongress Israels Vuelta-Ausschluss

(rsn) – Die spanische Partei Izquierda Unida (Vereinigte Linke) hat in einer Pressemitteilung die spanische Regierung dazu aufgefordert, den Ausschluss des Teams Israel – Premier Tech von der Vuel

27.08.2025Alpecin verliert Vermeersch und Hermans an Red Bull und Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour Poitou - Charentes (2.1, FRA)