RSNplusRSN-Rangliste, Platz 91

Jonas Koch: Am letzten Renntag endete die lange Serie

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Jonas Koch: Am letzten Renntag endete die lange Serie"
Jonas Koch (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

11.11.2023  |  (rsn) - Jonas Koch überzeugte auch in seiner zweiten Saison bei Bora - hansgrohe als zuverlässiger Helfer. Eigene Ambitionen stellte der 30-Jährige dagegen meist hinten an, so dass er nur drei Top-Ten-Ergebnisse vorzuweisen hatte. "Ich bin zufrieden mit meiner Saison. Klar hätte ich mir mal ein Top-Ergebnis gewünscht, aber ich bin viele gute Rennen im Dienste des Teams gefahren. Zudem war ich sehr konstant", fasste Koch gegenüber radsport-news.com sein Jahr zusammen.

Sein bestes Ergebnis erzielte der Allrounder als Auftaktvierter der Czech Tour (2.1). Bei der Tour de Suisse (2.UWT) holte er auf der Vorschlussetappe einen achten Platz und beim Münsterland-Giro (1.Pro) wurde Koch Zehnter. Wie konstant er unterwegs war, zeigt ein Blick auf die Ergebnisliste. An 68 Renntagen kam er nur einmal nicht ins Ziel – und das ausgerechnet bei Paris-Tours (1.Pro), seinem letzten Saisonrennen, als er durch einen Defekt gestoppt wurde.

___STEADY_PAYWALL___

"Diese Bilanz hatte ich tatsächlich auf dem Schirm vor dem Rennen. Allerdings hatte ich leider einen Platten. Ich musste ziemlich lange auf ein Laufrad warten, war dadurch im Niemandsland und musste dadurch das Rennen leider aufgeben", berichtete Koch.

Bei der Straßen-EM in den Niederlanden überzeugte Jonas Koch im Nationaltrikot. | Foto: Cor Vos

Die einzige wirkliche Enttäuschung musste er im Frühjahr verkraften, als er sich vor den Klassikern eine Covid-Infektion zuzog. “So musste ich Paris-Nizza absagen und eine Zwangspause einlegen. Das war sehr frustrierend, da ich mich echt gut auf die Klassiker vorbereitet hatte", bedauerte Koch, der dennoch die großen Pflasterklassiker fahren und mit Rang 16 bei Brugge-DePanne (1.UWT) auch ein ordentliches Ergebnis erzielen konnte.

Noch besser lief es in der zweiten Saisonhälfte. "Bei der Vuelta habe ich gemerkt, dass ich gut drauf bin und habe diese auch relativ gut verkraftet", befand der Bora-Profi, der auch bei der anschließenden Straßen-EM eine gute Vorstellung bot. "Ich war froh zu sehen, dass ich bei der EM auf diesem Kurs und dem hohen Niveau ein gutes Rennen fahren konnte", sagte Koch zu Platz 16 am VAM-Berg. Und auch als Zehnter des Münsterland Giro (1.Pro) habe er festgestellt, dass er sich "nicht verstecken muss."

Ausgerechnet die Heim-DM verlief nicht wie erhofft

Ein außergewöhnliches Highlight war für Koch die Deutsche Meisterschaft. Das Straßenrennen fand nicht nur an seinem 30. Geburtstag statt, sondern wurde auch zwischen Donaueschingen und Bad Dürrheim unweit seines Wohnortes Rottweil ausgetragen. Besonders motiviert gestartet, führte Koch das Rennen zwischenzeitlich gemeinsam mit seinem Teamkollegen Emanuel Buchmann und Miguel Heidemann (Leopard TOGT) an. Buchmanns hohes Tempo konnte Koch dann aber nicht mehr mitgehen und belegte schließlich Rang 32.

"Leider verlief die DM nicht ganz so wie erhofft. Wir haben das Rennen früh eröffnen. Emu, Miguel und ich haben 70 Kilometer voll durchgezogen und ich hatte wirklich Top-Beine, war komplett auf der Höhe. Doch dann kam der Mann mit dem Hammer", so Koch, der sich dazu entschied, noch eine lange Führung für Buchmann zu fahren, ehe das Rennen für ihn "gelaufen" war.

Auch bei der Vuelta a Espana wusste Koch als wertvoller Helfer zu beeindrucken, hier rechts neben seinen Teamkollegen Lennard Kämna und Emanuel Buchmann | Foto: Cor Vos

"Klar denkt man im Nachhinein: Hätte man noch mehr versuchen können? Mehr trinken, mehr essen? Aber das war in der Situation nicht in meinem Kopf. Ich habe gemerkt, dass ich das Tempo nicht mehr mithalten konnte, Krampfansätze hatte und so war das Rennen gelaufen", sagte Koch der sich allerdings nicht viel vorzuwerfen hatte. "Ich war in der entscheidenden Situation vorne dabei, hatte aber am Ende nicht die Beine für den Sieg." Gewurmt habe es ihn dennoch, auch wenn sich Buchmann das Meistertrikot holte. "Ich habe ein paar Tage gebraucht, um das zu verdauen."

2024 geht Koch in sein neuntes Jahr als Berufsradfahrer, zugleich sein drittes bei Bora - hansgrohe. Da die Besprechung der Ziele und auch seines Rennkalenders noch ausstehen, konnte er noch keine konkreten Ziele für die kommende Saison nennen. "Aber natürlich will ich meine Aufgaben zu 100 Prozent erfüllen und eigene Chancen nutzen, wenn sie aufkommen", kündigte er an.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)