Teamchef hätte vor Tour-Debüt gern Giro-Sieg gesehen

Lefevere zu Evenepoels Chancen auf Gelb: “Haben noch Zweifel“

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Patrick Lefevere (links) hätte Remco Evenepoel (rechts) gerne vor seinem Tour-Debüt das Rosa Trikot gewinnen sehen. | Foto: Cor Vos

07.11.2023  |  (rsn) – Dass Remco Evenepoel im kommenden Jahr sein Debüt bei der Tour de France geben soll, ist allgemein bekannt. Daraus machen weder der Belgier  noch sein Team Soudal – Quick-Step ein Geheimnis. Im Juli will sich der 23-Jährige mit Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) sowie Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) um das Gelbe Trikot streiten.

Ob er dazu aber in der Lage sein wird, darüber ist sich selbst sein Teamchef Patrick Lefevere nicht ganz sicher. Der 68-Jährige gab gegenüber der belgischen La Dernière Heure nun ganz offen zu: "Wir haben noch Zweifel, welches Level er bei der Tour de France gegen Jungs wie Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar erreichen kann."

Experten sind sich einig, dass dem Weltmeister von 2022 im direkten Vergleich mit dem Dänen und dem Slowenen die schwere Schlusswoche in teilweise extremer Höhe etwa auf der 19. Etappe über die 2.802 Meter hohe Cime de la Bonette nicht entgegenkommt. Die zwei Einzelzeitfahren auf der 7. und der 21. Etappe dagegen sollten ihm sehr wohl liegen.

Lefevere aber ging bei seiner Analyse gar nicht so sehr auf die Strecke der 111. Frankreich-Rundfahrt ein, sondern mehr auf Evenepoels allgemeine Entwicklung und auf das schwere Jahr 2023. Da war der Zeitfahrweltmeister zwar sowohl beim Giro als auch der Vuelta stark, musste in Italien aber wegen einer Corona-Infektion im Rosa Trikot liegend aufgeben. In Spanien büßte er durch einen schwachen Tag mit Ziel am Col du Tourmalet alle Chancen in der Gesamtwertung ein.

In einer perfekten Welt wäre Evenepoel nach dem Plan seines Teams als Vuelta-Sieger 2022 und Giro-Sieger 2023 zur Tour 2024 gekommen – quasi wie auf einer Treppe, wenn man dem Gedanken folgt, dass die Frankreich-Rundfahrt in Sachen Konkurrenz die schwerste, der Giro die zweitschwerste und die Vuelta die "leichteste" Grand Tour ist.

Giro-Sieg wäre für Lefevere ideale Vorstufe für die Tour gewesen

"Es wäre uns lieber gewesen, wenn er vor der Tour de France den Giro für drei Wochen hätte genießen können. Aber wegen all der Rückschläge dieses Jahr muss er sich nun direkt bei der Tour versuchen", so Lefevere, für den Evenepoels Einbruch inmitten der diesjährigen Spanien-Rundfahrt auch noch eine Folge der Probleme im Mai gewesen ist.

"Remco ist dieses Jahr viele Rennen gefahren und hat sich wahrscheinlich nicht genug Zeit genommen, um sich von seiner Covid-Infektion zu erholen. Vielleicht hätte er bei der Belgien-Rundfahrt wieder einsteigen sollen anstatt bei der Tour de Suisse, die viel härter war", so Evenepoels Boss, der fest davon überzeugt ist, dass sein Star ohne die Covid-Infektion den Giro gewonnen hätte.

Mit Siegen bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Klasikoa San Sebastian, fünf Etappenerfolgen bei Giro und Vuelta sowie dem WM-Titel im Einzelzeitfahren, Platz zwei bei der Katalonien-Rundfahrt, Platz drei bei der Tour de Suisse und dem Gesamterfolg bei der UAE Tour war Evenepoels Jahr trotz der Rückschläge kein schlechtes. "Ich gebe ihm eine 8 von 10", bewertete Lefevere die Ergebnisse.

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