U23-Nationalteam ambitioniert zur EM

Grabsch: “Titelverteidigung wäre natürlich der absolute Hammer“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Grabsch: “Titelverteidigung wäre natürlich der absolute Hammer“"
Henri Uhlig und Tim Torn Teutenberg (nicht im Bild) führen bei der EM in Drenthe ein starkes deutsches U23-Team im Straßenrennen am Freitag an. | Foto: Cor Vos

19.09.2023  |  (rsn) - Wie schon bei der WM in Glasgow im August geht die deutsche U23-Nationalmannschaft bei der am Mittwoch beginnenden EM in Drenthe im Einzelzeitfahren als Außenseiter ins Rennen, im Straßenwettbewerb am Freitag zählt die Auswahl von Bundestrainer Ralf Grabsch dagegen zu den Medaillenkandidaten.

Im Kampf gegen die Uhr am Mittwoch wird die U23-Nationalmannschaft durch Tim Torn Teutenberg (Leopard - TOGT) und Tobias Buck-Gramcko (rad-net - Oßwald) vertreten. "Bei diesem Kurs habe ich mich ganz bewusst für die beiden entschieden“, spielte Grabsch gegenüber radsport-news.com auf die 20 Kilometer lange Strecke an, die über flaches Terrain führt, aber auch sehr windanfällig ist.

Wie schon bei der WM ist eine Medaille für das BDR-Duo utopisch. Allerdings soll es zumindest besser laufen als in Glasgow, wo die diesmal fehlenden Moritz Kretschy und Ole Theiler die Plätze 28 und 40 belegten. "Wir zählen nicht zum Favoritenkreis. Ich hoffe aber, dass wir vom Ergebnis mehr rausholen als bei der WM. Ein Top-Ten-Ergebnis wäre für uns schon ganz gut, damit wäre ich zufrieden“, so Grabsch.

"Eine extrem starke Mannschaft"

Für das 134,5 Kilometer lange Straßenrennen am Freitag formulierte Grabsch die Ziele offensiver, zumal der Ex-Profi "eine extrem starke Mannschaft“ an den Start schicken wird, wie er sagte. Das BDR-Sextett wird versuchen, am VAM-Berg in die Fußstapfen von Felix Engelhardt zu treten, der sich im letzten Jahr den EM-Titel sichern konnte. "Ich bin zuversichtlich. Die Titelverteidigung wäre natürlich der absolute Hammer für uns“, so Grabsch, der ergänzte. "Wenn wir eine Topleistung abliefern, kommt automatisch das entsprechende Ergebnis heraus.“

Als Schlüssel zum Erfolg für das EM-Straßenrennen, bei dem der VAM-Berg Scharfrichter sein wird, nannte Grabsch die "mannschaftliche Geschlossenheit“. Angeführt wird der BDR-Nachwuchs am Freitag durch den sprintstarken und zugleich klassikererprobten Teutenberg und Henri Uhlig (Alpecin – Deceuninck Development). Beide zählten schon zur starken BDR-Mannschaft bei der WM in Glasgow, wo Kretschy nach langer Flucht Rang sechs belegte, während Uhlig und der im Finale von einem Defekt aufgehaltene Teutenberg dahinter die Ränge 14 und 17 belegten. Beide werden dieses Mal aber freie Fahrt bekommen. Dass die Form passt, zeigte etwas Uhlig mit seinem Etappensieg bei der Baltic Chain Tour, während Teutenberg bei der Tour de l`Avenir zwei Mal in die Top Ten fuhr.

Teutenberg und Uhlig die Kapitäne

Für die Besetzung gefährlicher Gruppen sind vor allem Luca Dreßler, der zuletzt bei Eintagesrennen in den Niederlanden und Belgien gute Leistungen zeigte, und Pierre-Pascal Keup (beide Lotto – Kern Haus) vorgesehen. Keup wurde kurzfristig für Buck-Gramcko nominiert, da der Lotto-Fahrer zuletzt bei der Rad-Bundesliga überzeugende Leistungen erbracht hatte "Wenn sie in einer Gruppe vertreten sind, dann sind wir optimal aufgestellt“, meinte Grabsch.

Komplettiert wird das Aufgebot zum einen von Roman Duckert (Storck – Metropol Cycling), zuletzt Vizemeister bei der Berg-DM der Klasse U23, der die Mannschaft mit "seinem Auge“ führen und in Position fahren soll. Dies wird vor allem auf dem windigen Kurs sehr wichtig sein.

Zum anderen wird auch Vincent John (rad-net - Oßwald), der Zweiter in der Nachwuchswertung der Rad-Bundesliga wurde und der in seinem ersten U23-Jahr an die großen Rennen herangeführt werden soll, am Start stehen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.01.2024Küng zu Zeitfahr-Blindflügen: “UCI müsste reagieren“

(rsn) – Stefan Küng (Groupama – FDJ) hat drei Monate und 14 Tage nach seinem schweren Sturz im Einzelzeitfahren der Europameisterschaften von Drenthe im Gespräch mit radsport-news.com angeregt,

14.11.2023Küng erklärt EM-Sturz: Blindflug ohne Warnung aus Teamfahrzeug

(rsn) – Sieben Wochen nach seinem schweren Sturz im EM-Zeitfahren von Emmen sitzt Stefan Küng (Groupama – FDJ) wieder im Sattel. Der Schweizer trainiert derzeit in seiner Heimat und wird sich ab

01.10.2023Laporte präsentiert sein volles Europameister-Sortiment

(rsn) – Drei verschiedene Trikots standen nach der Europameisterschaft in Drenthe bei der Elite der Männer auf dem Podium. Neben Christophe Laporte befanden sich mit Wout van Aert und Olav Kooij zw

25.09.2023Van Aert und De Lie: In Harmonie den EM-Titel verpasst

(rsn) – Wout van Aert auf Platz zwei, Arnaud De Lie auf Rang vier – das war die Ausbeute der Belgischen Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften von Drenthe. Anstatt mit einem von ihnen de

24.09.2023Degenkolb: “Stolz, wie wir als Team gefahren sind“

(rsn) - Mit Platz acht bestätigte ausgerechnet Nachrücker John Degenkolb (DSM – Firmenich) die gute Leistung der Deutschen Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften in Drenthe. Die sieben

24.09.2023Laporte vor Van Aert und Kooij: Jumbo-Trio erobert EM-Podium

(rsn) – Christophe Laporte ist Europameister. Der Franzose hat sich mit einem mutigen Angriff zwölf Kilometer vor dem Ziel des 199,8 Kilometer langen Rennens zum VAM-Berg die Gold-Medaille gesicher

24.09.2023Van der Poel und Vas als Vorbilder, Ergebnisse wie einst Evenepoel

(rsn) – Eine Spezialistin für Europameisterschaften scheint Federica Venturelli zu sein. Die 18-Jährige aus Cremona in der Lombardei eroberte im Straßenrennen ihre dritte Medaille in Drenthe. Nac

24.09.2023Moors ringt Venturelli am VAM-Berg im Duell um Gold nieder

(rsn) – Fleur Moors ist Straßen-Europameisterin bei den Juniorinnen. Die 17-jährige Belgierin hat am VAM-Berg nach 69 Kilometern in einem echten Zweikampf um Gold die italienische Zeitfahr-Europam

23.09.2023Schweizer Verband will Geschehnisse um Küng-Sturz analysieren

(rsn) – Nach dem schweren Sturz von Stefan Küng im EM-Einzelzeitfahren am Mittwoch, bei dem er sich eine Gehirnerschütterung, einen Jochbeinbruch sowie mehrere Handfrakturen zuzog, hat der Schweiz

23.09.2023Schweinberger: “Ich war lange noch nicht am Limit“

(rsn) – Es war nicht der Tag der Österreicherinnen, dieser Straßenrenn-Samstag bei den Europameisterschaften von Drenthe. Nach der Anfahrt zum Rundkurs um den VAM-Berg wurde zuerst Carina Schrempf

23.09.2023“So gewinnt halt die Niederländerin mit dem meisten Glück“

(rsn) – Wieder einmal ruhten in einem großen Rennen des deutschen Nationalteams alle Hoffnungen auf den Schultern von Liane Lippert (Movistar) und die Friedrichshafenerin zählte wieder zu den Akt

23.09.2023Bredewold rauscht mit 10-km-Solo zum EM-Titel

(rsn) – Mischa Bredewold (Niederlande) hat sich am VAM-Berg in der niederländischen Region Drenthe zur Straßen-Europameisterin gekürt. Die 23-Jährige setzte zehn Kilometer vor dem Ziel des 129,6

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)