Bereit für die Marokko-Rundfahrt

Embrace the World überzeugt bei drei Windkantenrennen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Embrace the World überzeugt bei drei Windkantenrennen"
Die Fahrer von Embrace The World überzeugten bei drei anspruchsvollen Windkantenrennen | Foto: Team Embrace The World

11.09.2023  |  (rsn) - Während das Land am Freitagabend von einer schrecklichen Katastrophe heimgesucht wurde, als bei einem schweren Erdbeben über 2.500 Menschen ihr Leben ließen, fanden am Wochenende in Marokko trotzdem drei Eintagesrennen statt. Und auch die am Donnerstag beginnende Marokko-Rundfahrt (2.2) ist bislang nicht abgesagt.

In Marokko im Renneinsatz ist dieser Tage auch das deutsche Team Embrace The World. Da radsport-news.com nicht selbst vor Ort ist, können wir zunächst nicht auf die Situation rund um die Rennen dort eingehen. Von der deutschen Mannschaft haben wir Berichte über das rein Sportliche bekommen und belassen unsere Berichterstattung daher zunächst auch dabei, hoffen aber, in den nächsten Tagen zur Marokko-Rundfahrt auch darüber hinausblicken zu können.

Nach starken Leistungen, zwei Podiums- und insgesamt vier Top-Ten-Platzierungen bei den drei UCI-Eintagesrennen vor Ort geht das Team Embrace The World sportlich optimistisch in die Rundfahrt.

Am Freitag beim Grand Prix Boukraa (1.2) war Meo Amann auf Rang sieben bester Fahrer des deutschen Elite-Teams. Den Sieg sicherte sich nach 100,8 Kilometern in Boukraa der Russe Sergey Rostovtsev (Beykoz Balediyesi). Amann wies 34 Sekunden Rückstand auf.

"Wir wussten, dass es wohl auf die Windkante gehen würde, da das Rennen auf einer geraden Straße in der Sahara ausgetragen wurde. Tatsächlich ging es auch direkt auf die Kante und die Marokkaner haben all-out gefahren. So stand bereits nach fünf Kilometern die erste Gruppe, zu der ich noch vorfahren konnte", berichtete Amann gegenüber radsport-news.com.

Mit über 50km/h kreiselte die zwölfköpfige Spitzengruppe auf der Kante und 30 Kilometer vor dem Ziel verkleinerten die Marokkaner die Spitze auf sieben Mann, wobei Meo "auf letzter Rille" noch mitfahren konnte. Sieben Kilometer vor dem Ziel begannen die vier Marokkaner wechselseitig zu attackieren, was Einzelkämpfer Amann sechs Kilometer vor dem Ziel "den Stecker zog."

Noch besser lief es am Tag darauf beim Grand Prix Es-Semara (1.2), bei dem die Teamfahrer Leo Charrois (+0:02) und Louis Kitzki (+0:38) hinter dem marokkanischen Nationalfahrer Adil El Arbaoui nach 160 Kilometern die Plätze zwei und drei belegten, Amann wurde dazu noch Elfter.

"Wir haben wegen des starken Seitenwindes damit gerechnet, dass die marokkanische Nationalmannschaft ab Kilometer 100 wieder auf die Kante geht und genau so war es auch“, berichtete Charrois, der erst 2022 seine ersten Amateur-Rennen bestritt, gegenüber radsport-news.com. Die Spitze verkleinerte sich dadurch auf zwölf Fahrer, wobei sich drei Akteure von Embrace the World ganz vorne einfanden "Das war für uns eine hervorragende Ausgangssituation“, so Charrois, der sich.20 Kilometer vor dem Ziel vom Feld davonschleichen konnte.

"Als ich sah, dass die Lücke aufgeht, habe ich voll draufgetreten. Es kam darauf noch ein marokkanischer Nationalfahrer vorgefahren. 15 Kilometer vor dem Ziel stellte der Marokkaner seine Führungsarbeit ein, mit dem Verweis, dass von hinten zwei seiner Teamkollegen bald aufschließen würden. Ich entschloss mich, da wir zu dem Zeitpunkt noch eine Minute Vorsprung hatten, alleine alles von vorne zu fahren, um zumindest das Podium sicher zu haben. Im Zweiersprint hatte ich entsprechend nichts mehr zuzusetzen", so Charrois, der sein allererstes UCI-Podium einfuhr.

Beim Grand Prix El Marsa (1.2) am Sonntag war schließlich Louis Kitzki auf Platz acht bester Fahrer von Embrace the World, während sich Rostovtsev erneut den Sieg sicherte. Kitzki kam mit 31 Sekunden Rückstand ins Ziel, zwei Sekunden dahinter wurde Charrois Zwölfter.

"Es gab schrägen Seitenwind von rechts-vorne. Wir sind direkt losgeballert und die Gruppe des Tages hat sich so schon nach zehn Kilometern gebildet. 30 Kilometer vor dem Ziel sind die Marokkaner erneut auf die Windkante gegangen, ich habe mich versucht, einzureihen, wurde aber weggeboxt und das Loch war da", erklärte Kitzki gegenüber radsport-news.com.

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