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05.08.2023 | (rsn) – Der Däne Albert Philipsen hat bei der Rad-WM in Glasgow als Solist mit einem Gala-Auftritt das Straßenrennen der Junioren für sich entschieden und sich zum Nachfolger des Deutschen Emil Herzog gekürt. Dessen Landsmann Paul Fietzke gewann die Silbermedaille und bescherte dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) damit im zweiten Straßenwettbewerb die erste Medaille.
Der erst 16 Jahre alte Philipsen, einer der jüngsten Fahrer im 152 Fahrer starken Juniorenfeld, attackierte an der vorletzten Überquerung der zehn Prozent steilen Montrose Street rund 16 Kilometer vor dem Ziel aus einer siebenköpfigen Spitzengruppe heraus. Nach insgesamt 127,2 Kilometern erreichte er das Ziel am George Square mit 1:27 Minuten Vorsprung auf den Deutschen Juniorenmeister Fietzke, der sich im Sprintduell gegen den Norweger Felix Orn-Kristoff durchsetzte.
Auf den weiteren Plätzen folgten der Italiener David Juan Sierra (+1:24), der trotz eines Defekts wenige Kilometer vor dem Ziel Vierter wurde, und Philipsens Landsmann Theodor Storm (+1:29).
“Unser Plan war, offensiv zu fahren und das Rennen schwer zu machen. Theodor und ich waren dann in der frühen Ausreißergruppe dabei und haben mit den anderen Jungs in der Gruppe gut zusammengearbeitet. In der vorletzten Runde bin ich dann eine kleine Attacke gefahren und habe eine Lücke zu den anderen gerissen“, sagte der neue Juniorenweltmeister im Ziel. “Ich habe auf den richtigen Moment gewartet und von da an Vollgas gegeben. Ich habe mich sehr, sehr gut und nach all den Runden gar nicht müde gefühlt. Es war wirklich, wirklich gut. Dass ich jetzt Weltmeister bin, ist schon ein bisschen verrückt. Ich habe immer davon geträumt und lange darauf hingearbeitet.“
Gegen Philipsen war letztlich auch der starke Fietzke machtlos, der sich dann aber taktisch geschickt noch den zweiten Platz holte "Ich habe mich kurz geärgert, dass ich nicht an Philipsens Hinterrad geblieben bin, denn natürlich wäre ich gern Weltmeister geworden. Aber ich bin sehr stolz, dass ich Silber gewonnen habe“, sagte der 17-jährige Cottbuser, der für das Bora-Nachwuchsteam Auto Eder fährt.
In seiner ersten Saison bei den Raublingern gewann Fietzke bereits Anfang April die Cottbuser Junioren-Rundfahrt. Ende Juni wurde er dann Deutscher Meister im Straßenrennen der Junioren, nachdem er Anfang des Monats bei den Zeitfahrmeisterschaften bereits den zweiten Platz belegt hatte. Zudem wurde er Vierter beim Paris-Roubaix der Junioren
Die Gruppe des Tages hatte sich schon auf der ersten von insgesamt neun Runden des Stadtkurses gefunden und behauptete sich danach vor dem Feld, in dem zunächst Franzosen und Slowenen und im Finale Australier und Niederländer vergeblich versuchten, die Ausreißer wieder einzufangen. Doch die beiden Dänen Philipsen und Storm, das norwegische Duo Orn-Kristoff und Jörgen Nordhagen – der am Ende Sechster wurde, Fietzke, Sierra sowie die Brite Matthew Brennan arbeiteten gut zusammen und behaupteten ihren Vorsprung, der zum Finale hin zeitweise weniger als 30 Sekunden betrug.
Als Philipsen schließlich antrat, konnten keiner seiner Begleiter kontern. Der junge Däne fuhr sich schnell rund 20 Sekunden Vorsprung heraus und baute diesen auf den letzten Kilometern sogar weiter aus. Fietzke sprengte acht Kilometer vor dem Ziel zunächst die Verfolgergruppe und setzte sich dann drei Kilometer später mit Orn-Kristoff ab, wobei das Duo von Sierras Defekt profitierte.
Zwar kamen die Verfolger nicht mehr an den souveränen Philipsen heran, hatten aber auch von hinten nichts mehr zu befürchten. Auf der Zielgeraden hielt sich Fietzke clever im Windschatten seines Konkurrenten, um auf den letzten Metern noch an Orn-Kristoff vorbeizuziehen und sich die Silbermedaille zu holen.
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