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04.08.2023 | (rsn) – Für zwei Fahrer war das Rennen bereits nach dem Zwischensprint knapp 70 Kilometer nach dem Start der letzten 7. und letzten Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT) erledigt, zumindest hatten sie dort ihre Mission beendet: Matej Mohoric (Bahrain Victorious) und Joao Almeida (UAE Team Emirates) waren zeitglich auf die letzte Etappe gegangen und hatten sich verabredet, den Gesamtsieger im Sprint zu ermitteln. Das bessere Ende hatte der Mann für sich, der mit dem Gelben Trikot ins Rennen gegangen war: Mohoric war der Spritzigere von beiden und sicherte sich so mit einer Sekunde Vorsprung den Sieg bei der Tour de Pologne.
"Wir wussten, dass UAE auf den Zwischensprint gehen würde, also haben wir das auch gemacht. Wir haben uns am Abend zuvor den Zwischensprint ganz genau angeschaut, wir wussten also genau was zu tun war", so der Gesamtsieger. Enttäuscht zeigte sich dagegen Almeida. "Nach dem Sprint war ich etwas frustriert, weil es unglaublich knapp war. Am Ende ist es aber egal, ob man wegen einer Sekunde oder einer Minute verliert", so der Portugiese.
Wirklich Grund zum Feiern hatte aber auch Mohoric nicht. "Es war schwer sich auf das Rennen zu konzentrieren, im Wissen was die Nacht zuvor in Slowenien passiert ist mit der Flut und den vielen Menschen, die ihr Zuhause oder gar ihr Leben verloren haben", sagte Mohoric, der sein Preisgeld für die Flutopfer spenden will.
Im Finale in Krakau hatten sich beide herausgehalten. Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) schlug dort nach 167 Kilometern Arvid de Kleijn (Tudor) und Fernando Gaviria (Movistar) und feierte so seinen zweiten Tagessieg in Polen. Bester Deutscher war Rüdiger Selig (Lotto Dstny), der auf Rang acht sprintete.
Mohoric und Almeida hatten sich bereits vor zwei Jahren bei der Polen-Rundfahrt einen Sekunden-Krimi geliefert. Damals entschied noch der Portugiese das Gesamtklassement mit 20 Sekunden Vorsprung für sich. Revanche also geglückt. Also Dritter beendete Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) seine Heimatrundfahrt. Auch 2021 war er erster Verfolger von Almeida und Mohoric.
Der Slowene nimmt neben dem Gelben auch das Grüne Trikot des Punktbesten mit nach Hause. Auch in dieser Wertung ist er punktgleich mit Almeida, kann aber den Etappensieg vom zweiten Tag zu seinen Gunsten vorweisen. Das Bergtrikot gehört seit einer langen Flucht auf der 5. Etappe dem Norweger Markus Hoelgaard (Lidl-Trek). Immerhin die Mannschaftswertung ging an UAE.
Das Tempo der ersten anderthalb Rennstunden war mit rund 47 km/h zwar hoch, doch keinesfalls so extrem, dass es hätte gereicht, um jegliche Angriffe zu unterbinden. Die blieben trotzdem aus – bis zum Zwischensprint nach 67 Kilometern, an dem Bonussekunden vergeben wurden. Bahrain Victorious und UAE Emirates, die das Tempo bis dahin kontrollierten, hatten offenbar deutlich gemacht, dass sicher keiner in die Entscheidung um den Rundfahrtsieg einzumischen habe.
Kurz bevor sie ihre Teams in die heiße Sprintvorbereitung schickten, klatschen die bis dato noch zeitgleichen Kontrahenten nochmal ab, bevor es heiß her ging. Denn ihre Teams zeigten nicht unbedingt den gleichen Fairplay-Charakter wie ihre Kapitäne. Ackermann und Matevz Govekar für Bahrain fuhren beide mit viel Schultereinsatz, der Slowene war derart wild, dass er sogar noch mit seinem Teamkollegen Andrea Pasqualon aneinandergeriet.
Letztlich lief aber alles sturzfrei ab – und Mohoric untermauerte seine Favoritenrolle. Er gewann den Zwischensprint vor Almeida. Und damit auch die Tour de Pologne. Danach reichten sich beide erneut die Hände und eröffneten damit das Rennen für den Rest des Feldes.
Sofort wurden bei noch knapp 100 zu fahrenden Kilometern Attacken gestartet. Der noch amtierende Zeitfahr-Weltmeister Tobias Foss (Jumbo – Visma) zählte zu den Angreifern, konnte sich wie mehrere seiner Kollegen aber nicht absetzen. Das gelang erst dem Trio um Dorian Godon (AG2R Citroën), Marcin Budzinski (Polen) und Christian Scaroni (Astana Qazagstan).
Dass ausgerechnet eine Gruppe um den Italiener fahren gelassen wurde, war durchaus überraschend. Denn Scaroni rangierte in der Gesamtwertung auf Rang 13 mit lediglich 1:23 Minuten Rückstand. Zwischenzeitlich fuhr er zumindest virtuell sogar in Gelb, als der Vorsprung der Ausreißer kurzzeitig die anderthalb Minuten geknackt hatte.
16 Kilometer vor dem Ende, als das Feld auf den dreimal zu fahrenden, finalen Rundkurs einbog, waren das Trio wieder eingefangen. Es kam zum Massensprint, an dem Ackermann nach einem Sturz auf der letzten Runde nicht mehr teilnehmen. Wie zum Auftakt in Posen hatte Merlier die Nase vorne.
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