“So wusste ich zumindest, dass die Fans mich meinen“

65 km allein an der Spitze: Hammes für Solo nicht belohnt

Von Felix Mattis aus Montignac-Lascaux

Foto zu dem Text "65 km allein an der Spitze: Hammes für Solo nicht belohnt"
Kathrin Hammes (EF Education - Tibco - SVB) während ihres Solos auf Etappe 3 der Tour de France Femmes. | Foto: Cor Vos

25.07.2023  |  (rsn) – An einem Tag, der für die Sprinterinnen gemacht zu sein schien, hätte auf der 3. Etappe der Tour de France Femmes um ein Haar eine Solo-Ausreißerin den Sieg davongetragen: Julie Van de Velde (Fenix – Elegant). Doch auch wenn die Belgierin lange vorne war, erst auf den letzten 200 Metern übersprintet wurde und am Ende den Preis der kämpferischsten Fahrerin bekam, war eigentlich eine andere Frau vorher noch länger allein unterwegs gewesen.

Kathrin Hammes (EF Education – Tibco – SVB) nämlich war schon kurz nach dem Startschuss dem Feld davongefahren und wurde erst nach knapp 70 Kilometern kurz vor Rennhalbzeit wieder gestellt – ganz kurz, bevor die Fans zuhause in Deutschland das hätten sehen können. Denn erst kurz nach dem Ende ihrer Flucht begann die Live-Übertragung des dritten Teilstücks von Collonges-la-Rouge nach Montignac-Lascaux.

"Am Anfang sind ein paar Gruppen gegangen und eine davon habe ich gekontert, als sie zurückkam. Aber dann habe ich mich umgedreht und war allein. Das war natürlich nicht so mega", sagte die Kölnerin am Abend zu radsport-news.com, überlegte dann aber nochmal und fügte hinzu: "Andererseits war es auch irgendwie cool, allein an den ganzen Fans am Straßenrand vorbei zu fahren. Da konnte ich wenigstens sicher sein, dass sich auch mich meinten mit ihrem Anfeuern", scherzte Hammes. "Manche haben sogar meinen Namen gesagt – das war schon ganz nett!"

Sportlich aber half das natürlich wenig. Hammes verbrauchte allein viel Kraft und ihr Ausreißversuch war früh zum Scheitern verurteilt. "Ich bin nicht zu hart gefahren, sondern eher gleichmäßig und habe gehofft, dass noch Leute dazukommen. Aber es kam niemand. Es haben zwar einige wohl versucht, aber das waren zu viele, so dass sie sich immer wieder gegenseitig neutralisiert haben", schilderte Hammes den Rennverlauf.

Nur zwei Punkte weg vom Bergtrikot – ein neues Ziel?

"Mein Vorsprung ging dann aber trotzdem relativ schnell auf zwei Minuten auf und so bin ich über die ersten Berge gefahren und habe versucht, die Punkte mitzunehmen, die zur Verfügung standen." Die ersten drei Bergpreise des Tages gewann sie und sammelte so sieben Zähler für den Kampf ums Bergtrikot, das nach der 3. Etappe Van de Velde mit neun Punkten besitzt,

Während es das Team Fenix – Elegant mit Van de Velde und Teamkollegin Yara Kastelijn aber konkret auf das weiße Leibchen mit den roten Punkten abgesehen hat, ist das für Hammes kein echtes Ziel. "Es wäre natürlich schön, das Trikot zu tragen, aber ich weiß nicht, ob das in unsere Teamtaktik passen würde", sagte Hammes nach der Etappe. "Wir haben eigentlich andere Ziele."

Die Frauen in Pink vom Team EF Education – Tibco – SVB wollen die US-Amerikanerin Veronica Ewers in der Gesamtwertung weit nach vorne bringen. Hammes ist dabei mit ihren Allrounder- und Kletterfähigkeiten eine wertvolle Helferin. Doch wer weiß? Vielleicht darf sie trotzdem an den kommenden Tagen nochmal attackieren. "Es wäre natürlich schön, wenn ich nochmal in einer Gruppe wäre und da Punkte sammeln könnte, aber wir müssen schauen, ob sich das ergibt", so die 34-Jährige.

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