Vorschau 61. Eschborn-Frankfurt

Die zweite Feldberg-Passage verändert den hessischen Klassiker

Von Joachim Logisch aus Eschborn

Foto zu dem Text "Die zweite Feldberg-Passage verändert den hessischen Klassiker"
Nach dem Mammolshainer Stich geht es über die Billtalhöhe ein zweites Mal über den Feldberg | Foto: Cor Vos

19.04.2023  |  (rsn) - Statt nur einmal, geht es bei der 61. Ausgabe des deutschen Frühjahrsklassikers Eschborn-Frankfurt zweimal über den Feldberg. Dabei wird die zweite Überfahrt der höchsten Erhebung des Taunus von der deutlich schwierigeren südöstlichen Seite in Angriff genommen, was den Charakter des Rennens, das zuletzt meist mit einer Sprintankunft endete, verändern könnte.

“Dieser Anstieg ist einfach brachial steil und total unrhythmisch“, erklärte Jonas Rutsch (EF Education – EasyPost) im Rahmen einer Pressekonferenz in Eschborn die neue Höchstschwierigkeit der nun wieder über 200 Kilometer langen Strecke.

“Gerade das letzte Stück vom Roten Kreuz auf den Feldberg hat es richtig in sich. Man findet keinen Rhythmus an diesem Anstieg“, fuhr er fort, um dann noch detailliert zu beschreiben: “Nach dem Mammolshainer Stich, nach dem man ohnehin in der roten Zone ist, geht es raus aus Königstein, wo es kurz flach wird. Man muss atmen. Dann geht es in so ein Zieherding in Richtung Billtalhöhe, was auch nicht gerade flach ist, da wird der Rhythmus wieder unterbrochen, die Steigungszahl ändert sich und später noch mal. Das heißt, man hat viele Rhythmuswechsel an so einem langen Berg. Das ist schwierig zu fahren.“

 

Die Streckenänderung könnte dazu führen, dass die Teams “zweigleisig denken“, erklärte Renndirektor Fabian Wegmann. “Sie werden eventuell nicht nur ihren Sprinter, sondern auch ihre Klassikerfahrer mitbringen“, hofft er die Spannung bei dem 1962 erstmals ausgetragenen Rennen steigern zu können.

Rekordsieger Kristoff: "Werde versuchen, zu überleben"

Die Teilnehmer werden wohl mit großem Respekt am 1. Mai an den Start in Eschborn gehen. “Frankfurt ist eines meiner Lieblingsrennen. Ich weiß, dass es auf zweimal Feldberg geändert wurde. Das kann es schwieriger machen. Aber bis zum Ziel bleibt noch Zeit. Ich werde versuchen, zu überleben, um erneut ein gutes Ergebnis abliefern zu können“, meinte Alexander Kristoff (Uno-X), der viermal in Frankfurt gewann und insgesamt siebenmal auf dem Podium stand, zuletzt im letzten Jahr als Dritter hinter Sieger Sam Bennett (Bora – hansgrohe) und Fernando Gaviria (damals UAE Team Emirates).

“Die Strecke ist mit den beiden Überfahrten des Feldbergs deutlich schwieriger geworden. Gerade die Kombination aus Mammolshainer, Billtalhöhe und Feldberg wird sehr, sehr selektiv sein und eine Vorentscheidung hervorrufen. Schauen wir mal, ich hoffe natürlich in einer guten Verfassung am Start zu stehen. Ich freue mich immer auf den 1. Mai. Die Stimmung dort ist immer hervorragend. Letztes Jahr haben wir gewonnen. Nun wollen wir natürlich den Titel verteidigen“, sagte Nils Politt (Bora – hansgrohe), der selbst zum Favoritenkreis zählt.

Liste der Favoriten ist lang

Pascal Ackermann (UAE Team Emirates), der Sieger von 2019, zeigte indes keinen großen Respekt vor dem neuen Anstieg: “Die Strecke ist wohl ein bisschen schwerer. Aber für viele Sprinter ist das Rennen immer noch interessant. Ich will definitiv wieder aufs Treppchen. Mit der Vorbereitung auf den Giro könnte es in diesem Jahr wieder klappen.“

Mit dieser Hoffnung ist der Pfälzer nicht allein. Zu den Topfavoriten zählen neben Ackermann der 2021-Sieger Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), Titelverteidiger Bennett, Politt, Max Walscheid (Cofidis), Kristoff, Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) und Lokalmatador John Degenkolb (DSM), der sich bei Paris-Roubaix in starker Form präsentierte und nur wegen eines Sturzes im Finale eine bessere Platzierung als Rang sieben verpasste.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.05.2023Plötzlich eine Lücke: Zimmermann gelingt beinahe der große Coup

(rsn) - Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat zum Abschluss seines Frühjahrs bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am 1. Mai beinahe den großen Coup gelandet. Wäre Marc Hirschi (UAE Team Em

02.05.2023Eschborn-Frankfurt dank neuer Strecke spannend wie selten

(rsn) - Die 60. Ausgabe des deutschen Frühjahrsklassikers Eschborn-Frankfurt wird als eines der spannendsten Rennen in die Geschichte des 1.-Mai-Rennens eingehen. Der Grund ist die Streckenänderung,

02.05.2023Konrad holt für Bora - hansgrohe die Kohlen aus dem Feuer

(rsn) – Dass seine Form mit Blick auf den am Samstag beginnenden Giro d’Italia (2.UWT) stimmt, unterstrich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) mit seinem zweiten Platz bei Eschborn-Frankfurt (1.U

01.05.2023Steinhauser: “Mega, mit der ersten Gruppe ins Ziel zu kommen“

(rsn) - Die Ausbildung zum Metallbauer hat er im August 2022 abgeschlossen. Seidem ist Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost) nur noch Radprofi. Das schlägt sich in dieser Saison auch in richtig

01.05.2023Hirschi: “Über Platz vier bin ich ein bisschen enttäuscht“

(rsn) – Die Streckenänderung bei Eschborn – Frankfurt (1.UWT) hat den gewünschten Effekt erzielt. Bei der 60. Ausgabe des deutschen Frühjahrsklassikers wurde die Dominanz der Sprinter aus den v

01.05.2023Gudnitz siegt, Müller als Sechster bester Deutscher

(rsn) - Die deutschen Nachwuchskräfte haben beim Comeback des U23-Rennens von Eschborn-Frankfurt (1.2u) gegen starke internationale Konkurrenz den Sprung auf das Podium verpasst. Beim Sieg des Dänen

01.05.2023Kragh Andersen jubelt nach perfektem Rennen vor der Alten Oper

(rsn) – Aus einer zehnköpfigen Gruppe heraus hat der Däne Sören Kragh Andersen (Alpecin – Deceuninck) die 60. Ausgabe von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) für sich entschieden. Bei der letzten Über

01.05.2023Buchmann steigt nach Sturz bei Eschborn-Frankfurt aus

(rsn) - Die Pechsträhne von Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) riss auch beim deutschen Klassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) nicht ab. Nach dem der gerade von Corona genesene Tour-de-France-Vierte

01.05.2023UAE: Ackermann ist Plan A, aber Hirschi steht bereit

(rsn) – Noch wartet Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) auf seinen ersten Saisonsieg, den er zu gerne vor heimischem Publikum bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) feiern würde. Der schnelle Pfälzer gew

01.05.2023Zemke: “Wir sind auf mehrere Szenarien eingestellt“

(rsn) – Nach der Streckenveränderung durch die Einführung einer zweiten Passage über die (schwerere Seite) des Feldbergs erhoffen sich die Organisatoren von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mehr Spannu

27.04.2023Buchmann soll am Montag bei Eschborn-Frankfurt starten

(rsn) - Auf die gerade stattfindende Tour de Romandie (2.UWT) musste Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) wegen seiner zweiten Corona-Erkrankung verzichten. Wie sein Sportlicher Leiter Jens Zemke nun

05.04.2023Eschborn-Frankfurt mit 10 WorldTeams

(rsn) – Am 1. Mai findet die 60. Ausgabe von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) statt - und auch diesmal werden wieder zahlreiche Topmannschaften dabei sein. Wie die Organisatoren am Mittwoch mitteilten, st

Weitere Radsportnachrichten

18.09.2025Kockelmann kocht beim Heimspiel die WorldTour-Sprinter ab

(rsn) – Mathieu Kockelmann (Lotto Development) hat auf der 2. Etappe der Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro) die Sprinter der WorldTour-Teams düpiert und die heimischen Fans jubeln lassen. Der 21-jährige

18.09.2025Pogacar will auch im WM-Zeitfahren der Beste sein

(rsn) – Tadej Pogacar will bei der Straßen-WM in Ruanda nicht nur seinen Titel im Straßenrennen verteidigen, sondern auch im Zeitfahren das Regenbogentrikot holen. Um gegen den zweimaligen Weltmei

18.09.2025Magnier jubelt in der Slowakei erneut - diesmal in Gelb

(rsn) – Der Franzose Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat auch die 2. Etappe der 69. Slowakei-Rundfahrt (2.1) für sich entschieden. Der Auftaktsieger ließ über 169,4 Kilometer von Svidnik nac

18.09.2025Evenepoel vor WM-Duell mit Pogacar: “Ich bin bereit“

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Aus bei der Tour de France reist Remco Evenepoel voller Selbstbewusstsein nach Ruanda, wo er am Sonntag zum Auftakt der Straßen-WM in Kigali seinen Titel im Zeitfah

18.09.2025Capiot soll Jaycos Klassikerteam verstärken

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.09.2025Die WM-Aufgebote aller Nationen für die Elite-Kategorien

(rsn) – Die Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali vom 21. bis 28. September umfassen 13 Wettkämpfe – je Einzelzeitfahren und Straßenrennen für männliche wie weibliche U19 und U23 so

18.09.2025Merlier will Pogacar im Herbst noch abfangen

(rsn) - Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) will Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in den letzten Wochen der Saison 2025 noch überflügeln – allerdings nicht in einem Rennen, sondern in der

18.09.2025Schweizer WM-Team ohne Hartmann und Häberlin

(rsn) – Nicht nur das deutsche Team muss für die Straßen-WM in Ruanda personelle Ausfälle verkraften. Auch die beiden Schweizerinnen Elena Hartmann und Steffi Häberlin fallen für die am 21. Se

18.09.2025Mayrhofer ersetzt Stork im deutschen WM-Kader

(rsn) – Nachdem Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) am Dienstagabend nicht in den Flieger nach Ruanda steigen konnte, weil er sich in der Schlusswoche der Vuelta a Espana erkältet hatte u

18.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

18.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.09.2025Top-Favoritinnen mit Fragezeichen, Niedermaier Medaillenhoffnung

(rsn) – Ohne Titelverteidigerin muss das diesjährige WM-Zeitfahren der Frauen in Kigali auskommen. Das liegt daran, dass sich Grace Brown partout nicht wollte umstimmen lassen und das Rennrad – z

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Serbie (2.2, SRB)
  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)