--> -->
07.04.2023 | (rsn) - Hola de Melo, Uruguay. Heute sollte es bereits um sechs Uhr Frühstück geben, gab es aber nicht. Das kommt hier manchmal vor, sagt uns vorher aber niemand. Überhaupt läuft die Kommunikation mit unserem 70-jährigen einheimischen Sportlichen Leiter Gardo, der kein Englisch spricht, nicht so gut. Wir müssen bei allen wichtigen Fragen dreimal nachhaken: Wo ist das Hotel, wann und wo gibt es Essen, wann müssen wir am Morgen das Hotel verlassen usw. Von sich aus sagt er uns gar nichts und manche wichtige Info bekommen wir einfach nicht mit. Wir haben auch nie eine Teambesprechung und haben keine Ahnung, was uns auf der jeweiligen Etappe erwartet.
Ohne Frühstück ging es dann in die Fahrzeuge für einen über 200 Kilometer langen Transfer zum Start nach Melo. Dafür musste man sich einfach irgendwo in der Kolonne einen Platz suchen, denn in unserem Teamauto gibt es keinen. Manche von uns kamen im Krankenwagen unter, ich im Bus eines argentinischen Teams. Irgendwo auf dem Weg mussten wir dann aber den Bus verlassen und in Autos umsteigen, aber ich habe keine Ahnung warum. Zu viele Fragen darf man hier auch nicht stellen.
Am Startort fanden sich nach und nach alle ein und sogar die Räder und das Gepäck kamen an. Ich wusste, dass das Ziel nach 154 Kilometern auch wieder in Melo sein würde, mehr aber auch nicht. Es ging dann gleich sehr hügelig und richtig schnell los, natürlich wieder auf der Windkante. Die Hügel waren länger als bisher und man konnte sie nicht mehr einfach hochdrücken, sondern musste schon richtig bergauf fahren. Dadurch zerriss das Feld in mehrere Gruppen und ich hatte schon meine liebe Mühe und Not, mich im vorderen Teil zu halten, schaffte es jedoch. Nach etwa 60 Kilometern ging die Gruppe des Tages, natürlich wieder mit Reinier (Marmelade), und es wurde flacher.
Ich ging Flaschen holen und kurz nachdem ich sie verteilt hatte, wurden wir von den Marshalls auf die rechte Straßenseite gescheucht und die Spitzengruppe kam uns entgegen. Kurz danach wendeten auch wir nach 77 Kilometern und fuhren nun die gleiche Straße wieder zurück. Alle abgehängten Gruppen, die uns entgegen kamen, hatten kaum Platz, denn wir fuhren wegen der Schiebekante am linken Straßenrand und es war mal wieder nicht ungefährlich. Das Finale war dann wie befürchtet richtig schwer, denn im Feld wurde an den Hügeln immer wieder attackiert.
Diese längeren, hochintensiven Bergaufsprints sind nicht das, was ich aktuell gut kann, und so war es etwa 20 Kilometer vor dem Ziel um mich geschehen und ich musste von der ersten, 31 Mann starken Gruppe abreißen lassen. Dahinter fuhren wir als zweite Gruppe jedoch ordentlich weiter und wären fast nochmal zurückgekommen, aber die Kommissäre hatten eine Barrage in der Kolonne errichtet und wir schafften es nicht. Immerhin waren ja Reinier und unser Sprinter Nicolas vorne, der seine Knieprobleme in den Griff bekommen hat und auf den starken sechsten Platz sprintete. Leider wieder einen Platz am Preisgeld vorbei, das es nur für die Top Fünf gibt.
Im Ziel ging es diesmal ungewohnt zügig, bis wir das Teamauto gefunden und den Weg zum Hotel erfragt hatten. Dafür dauerte es umso länger, bis wir den Weg zum Mittagessen in Erfahrung gebracht hatten. Wir kamen als Letzte dort an. Am Nachmittag werden viele andere Fahrer im Hotel massiert und die Mechaniker wienern täglich die Räder. Wir müssen alles selber machen, was mich jedoch nicht stört, denn ich beschränke mich auf das absolut Nötigste, also Rennbekleidung und Flaschen auswaschen. An meinem Rad habe ich bisher einmal die Kette geölt, das war alles an Pflege.
Nach mittlerweile einer Woche Rundfahrt kommt man jetzt sowieso in einen etwas lethargischen Zustand, in dem einem fast alles egal ist und es reicht, wenn die Grundbedürfnisse gedeckt sind. Morgen früh gibt es wieder einen über 200 Kilometer langen Transfer und ob es Frühstück gibt, steht in den Sternen. Ich habe jedoch noch genug Riegel, um mich damit versorgen zu können.
Morgen gleiche Stelle gleiche Welle
Gez. Sportfreund Radbert
10.04.2023Es war eine erfolgreiche Resozialisierung ins Peloton(rsn) - Hola de Montevideo, Uruguay. Am elften Tag stand heute die 10. und letzte Etappe über nochmal 200 Kilometer an. Frühstück gab es in der Unterkunft im Fußball Stadion nicht, es wurden also
09.04.2023Massenschlafsaal als Unterkunft und Götterspeise zum Nachtisch(rsn) - Hola de Punta del Este, Uruguay. Heute Morgen gab es in dem Schullandheim, in dem wir untergebracht waren, nur kalten Reis von gestern und Äpfel zum Frühstück, mehr nicht. Zum Start konnte
09.04.2023Auf der letzten Rille noch den Zug nach vorn erwischt(rsn) - Hola de Rocha, Uruguay. Der Wecker klingelte kurz vor sechs Uhr und es gab sogar ein bescheidenes Frühstück. Der wieder über 200 Kilometer lange Transfer zum Start sollte 6:30 Uhr starten
06.04.2023Unterwegs mit auffälligen Fahrern und einem Vollidioten(rsn) - Hola de Tacuarembo, Uruguay. Der Tag begann schon um sechs Uhr, denn vor dem Start um 8:30 Uhr hatten wir noch einen einstündigen Transfer zu absolvieren. Die ganze Rundfahrt-Karawane stoppt
05.04.2023Gegen die Zahnschmerzen gab es eine Spritze in den Hintern(rsn) - Hola de Paysandu, Uruguay. Heute Morgen suchte mein belgischer Teamkollege Kim den Rennarzt auf, da er in der Nacht wegen starker Zahnschmerzen kaum schlafen konnte. Der Arzt meinte, er hätte
04.04.2023Nach Abbruch: Die Letzten waren diesmal tatsächlich die Ersten(rsn) - Hola de Mercedes, Uruguay. Heute konnte ich länger schlafen, erwachte aber zum unschönen Prasseln des Regens ans Fenster des Hotelzimmers. Ich habe wohl das Wetter zu voreilig gelobt, denn
03.04.2023Reinier ist trotz Windkantenstress wohl nicht ausgelastet(rsn) - Hola de Trinidad, Uruguay. Der Tag begann für mich wieder sehr früh, denn wegen des Jetlags (es ist hier fünf Stunden früher als in Deutschland) war ich bereits gegen 4:30 Uhr wach und kon
02.04.2023Ohne Profil und Streckenkarte wurde es eine Fahrt ins Blaue(rsn) - Hola de Durazno, Uruguay. Heute früh (Freitag, d. Red.) herrschte etwas Aufregung, weil alle unsere Ersatzlaufräder verschwunden waren. Sie sind deutlich beschriftet, also glaubten wir nicht
01.04.2023Was an Bergen fehlt, macht der starke Wind absolut wett(rsn) - Hola de Montevideo, Uruguay. Heute ging die Rundfahrt mit der ersten Etappe über 172 km richtig los, und zwar härter, als mir lieb war. Uruguay ist ja ein ziemlich flaches Land, es gibt kein
31.03.2023Beim Prolog im Dunkeln lief es wie erwartet schlecht(rsn) - Hola de Colonia, Uruguay. In den nächsten zehn Tagen werde ich hier von der 78. Vuelta Ciclista del Uruguay berichten, der ältesten Rundfahrt Amerikas. Sie findet in der uruguayischen Touris
17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze (rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n
17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
17.11.2025Tour du Ghana: Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird es selten
17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus (rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o
17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheit“ (rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei
17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte (rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit
17.11.2025Eigene Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht (rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk
17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart (rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei
17.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg (rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue
16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein (rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser
16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich (rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt