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04.04.2023 | (rsn) - Hola de Mercedes, Uruguay. Heute konnte ich länger schlafen, erwachte aber zum unschönen Prasseln des Regens ans Fenster des Hotelzimmers. Ich habe wohl das Wetter zu voreilig gelobt, denn es hörte bis zum Start nicht auf zu regnen. Immerhin hatte es etwa 15 Grad, aber durch den Wind fühlte es sich kälter an. Die Bekleidungsstrategien der Fahrer reichten von komplett eingepackt mit langen Handschuhen, Beinlingen und Überschuhen bis bin zu nichts weiter als Kurzarmtrikot und kurzer Hose. Ich lag dazwischen und gönnte mir eine dünne Regenjacke.
Mehr Sorgen als um mich machte ich mir allerdings um mein Gepäck, vor allem meinen Radkarton, das auf der offenen Ladefläche des Pickups nur mit einer Decke vor dem Regen “geschützt“ war. Ich sah schon alles nass und durchgeweicht im Ziel ankommen. Bis dahin lagen jedoch eigentlich erstmal noch 160 km Regen- und Windkantenrennen vor mir. Nach dem Start ging es mit leichter Schiebekante mit Wind von links hinten zügig los und es konnte sich diesmal nicht gleich eine Gruppe absetzten.
Ich hatte das Gefühl, dass wegen des Regens allen etwas mehr Platz im Feld gelassen wurde und die meisten ihre Hände bremsbereit am Lenker ließen, statt andere aus dem Weg zu schieben. Trotzdem kam es nach knapp 50 km zu einem verheerenden Massensturz, der rechts vor mir seinen Ursprung hatte und sich bedrohlich zu mir nach links ausbreitete. Als ich schon dachte, gerade nochmal davon gekommen zu sein, fuhr jemand von hinten in mich rein. Zum Glück war der Aufprall nicht ganz so stark und ich konnte mich auf dem Rad halten. Als ich mich kurz umdrehte sah ich Fahrer auf der ganzen Straßenbreite liegen, mindenstens 20 Mann.
Im Feld wurde sofort das Tempo herausgenommen, da auch das Gelbe Trikot gestürzt war, und die gerade erst entstandene Spitzengruppe zog schnell davon. Wir fuhren sehr langsam weiter und es gab viele Diskussionen, worüber wusste ich jedoch nicht. Nach einer Zeit wunderte ich mich, warum wir das Tempo nicht wieder aufnahmen und ein Fahrer erzählte mir, das Gelbe Trikot sei beim Versuch, wieder aufzuschließen, nochmal gestürzt. Drei meiner Teamkollegen wurde durch die Bummelei so kalt, dass sie nach vorne aus dem Feld fuhren um wieder warm zu werden.
Weit kamen sie jedoch nicht, denn nach 62 km wurden wir von den Kommissären gestoppt. Es hieß, alle Krankenwagen seien mit verletzten Fahrern auf dem Weg in Krankenhäuser und es sei keiner mehr da, um das Rennen weiter zu begleiten, also müssten wir hier warten. Wir standen auf offener Strecke herum und durch den Wind wurde uns allen kalt. Es gab wieder viele Diskussionen und nach vielleicht einer halben Stunde wurde die Etappe abgebrochen. Der Plan sah nun vor, alle Räder zu verladen und mit den Fahrzeugen bis 10 km vor dem Ziel zu fahren, dann wieder auszusteigen und die restliche Distanz neutralisiert als Show fürs Fernsehen zu fahren.
Soweit war es ja noch verständlich, aber es gab noch eine skurrile Extraregel. Die letzten drei Fahrer der Gesamtwertung sollten nämlich mit etwas Vorsprung als Erste starten und den Etappensieg unter sich ausmachen. Die Bonussekunden im Ziel und der Vorsprung würden so keinen Einfluss auf die Gesamtwertung haben und es gäbe ein Podium fürs TV. Aus meiner Sicht wäre es fairer gewesen, die ursprüngliche Spitzengruppe um den Etappensieg sprinten zu lassen, doch sie guckten in die Röhre.
Wir verluden also unsere Räder aufs Teamauto und suchten uns Mitfahrgelegenheiten bei anderen Fahrzeugen. Darin legten wir dann 90 km Rennstrecke zurück und stiegen 12 km vorm Ziel wieder auf die Räder und setzten den Plan um. Die Letzten waren also diesmal tatsächlich die Ersten, es sei ihnen gegönnt. Diese ganze Aktion hatte so lange gedauert, dass wir nicht früher im Ziel waren als wenn wir alles mit dem Rad gefahren wären, was ich eindeutig lieber getan hätte. Über den halben Ruhetag konnte ich mich jedenfalls nicht freuen.
Morgen setzen wir das Konzept mit zwei Halbetappen und Pause dazwischen fort, denn erst fahren wir 130 km normale Etappe und danach noch 24 km Einzelzeitfahren. Die wichtigste Regel dabei lautet, dazwischen nicht zu duschen, denn duschen macht grau.
Morgen gleiche Stelle gleiche Welle
Gez. Sportfreund Radbert
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