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Gestürzte van Empel weiter Weltcup-Führende

Van Anrooij krönt sich in Zonhoven zur Sandkönigin

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Van Anrooij krönt sich in Zonhoven zur Sandkönigin"
Shirin van Anrooij (Baloise – Trek Lions) hat den Cross-Weltcup in Zonhoven gewonnen. | Foto: Cor Vos

08.01.2023  |  (rsn) – Shirin van Anrooij (Baloise – Trek Lions) hat sich beim zwölften von vierzehn Weltcups endgültig zur Sandkönigin gekrönt. Nach den beiden Läufen in Mol und Koksijde gewann die Niederländerin in Zonhoven auch das dritte und letzte schwere Sandrennen der Saison. Das Podium machten – wie bisher in jedem Rennen dieses Winters – erneut die Niederländerinnen unter sich aus. Puck Pieterse (Alpecin – Deceuninck) wurde Zweite vor Fem van Empel (Jumbo – Visma), die ihre Gesamtführung verteidigte. Auch dahinter folgten mit Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions), Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck), Inge van der Heijden und Annemarie Worst (beide 777) vier weitere Oranje-Fahrerinnen.

Frau der Stunde ist allerdings van Anrooij, die im sonnenüberfluteten Zonhoven sie ihren dritten Sieg in Folge feierte. “Leicht war es nicht, aber ich fühlte mich sehr gut und hatte die Strecke wirklich gut im Griff. Ich war im Flow und durch den Sand zu fahren, macht einfach Spaß“, freute sich die 20-Jährige im Ziel-Interview. “Nach Koksijde wusste ich, dass ich im Sand auf meine Stärke vertrauen kann. Auch die ansteigenden Power-Passagen liegen mir auch. Dass ich nach der Auftaktrunde schon allein bin, hatte ich aber trotzdem nicht erwartet“, erzählte sie weiter.

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Van Anrooij holte sich ihre sechsten Saisonsieg beim 16. Einsatz. Nur in Tabor verpasste sie als Siebte das Podium. Trotzdem ist sie sich noch nicht sicher, bei welchem Rennen sie bei der Heim-WM in Hoogerheide antreten wird. “Eigentlich ist es jetzt sogar noch schwerer mich zu entscheiden, zuerst war ich fast 100 Prozent sicher, dass ich bei der U23 bleiben will. Aber jetzt will ich wirklich vielleicht zur Elite wechseln“, so van Anrooij, um dann anzufügen: “Aber ich bin mir noch immer nicht sicher.“

Vorentscheidung schon bei der zweiten Kuil-Passage

Die Passage durch die Kuil, die neben der Herijgersduin in Koksijde wohl berühmteste Passage im Cross-Zirkus, war - wie der gesamte Kurs – gründlich verändert worden. Wie immer sorgten tausende Zuschauer an jener Stelle für Stadionatmosphäre. Die neue Traversenabfahrt sorgte schon in der zweiten Runde für die Vorentscheidung, als Pieterse sich hier überschlug und van Anrooij solo weiterfuhr. “Beim Training sah ich, dass keine dort schneller gefahren war als ich. Im Rennen wollte ich dann zu viel“, gab die um 37 Sekunden Geschlagene zu.

Nach zwei Siegen in Folge musste sich die U23-Weltmeisterin dieses Mal mit dem zweiten Platz begnügen. “Sie fuhr immer weiter weg und war ganz klar die Stärkste heute“, lobte Pieterse, die jedes ihrer 15 Saison-Rennen auf dem Podium beendete, ihre Konkurrentin.

Van Empel wurde gleich bei der ersten Kuil-Abfahrt durch einen spektakulären Sturz aller Siegchancen beraubt. “Die erste Runde verlief nicht nach Plan. Ich war etwas zu optimistisch, als ich in der berühmten Kuil vorn lag“, kommentierte sie ihren Abflug. Nach einem weiteren Sturz in der Sandtraverse startete sie aber eine beachtliche Aufholjagd. “Ich fühlte mich während des Rennens sehr stark und bin zufrieden mit dem dritten Platz“, sagte van Empel.

Van Empel trotz zweier Stürze weiter souveräne Gesamtführende

Sina van Thiel war die einzige Deutsche im Rennen. Nach einem sehr schlechten Auftakt verbesserte sich die 19-Jährige in der zweiten Runde um einige Positionen. Auf Platz 55 liegend wurde sie im dritten Umlauf aus dem Wettkampf genommen.

Im Klassement behauptet van Empel ihren Platz an der Sonne. Sie büßte fünf Punkte auf Pieterse ein und liegt jetzt noch 35 Zähler vor ihr. Dritte ist van Anrooij, deren Rückstand auf van Empel aber 116 Punkte beträgt. Der 13. Weltcup der Saison findet am 22. Januar im spanischen Benidorm statt.

So lief das Rennen:

Van Empel erwischte den besten Start und bog als erste in die Kuil ein. Auf den letzten Metern der Sandabfahrt stürzte sie dann aber heftig. Die Weltcupführende flog über den Lenker, blieb einige Sekunden liegen, rappelte sich aber auf und fuhr weiter. Hinter ihr stürzte auch Zoe Backstedt (EF Education – TIBCO), die Britin landete allerdings sanfter. Vorne setzten sich Pieterse und van Anrooij schnell ab. In der zweiten Kuil-Abfahrt, die neuerdings in eine Sandtraverse übergeht, ging auch Pieterse zu Boden, aber auch sie konnte das Rennen fortsetzen. Kurz darauf erwischte es van Empel an dieser Stelle erneut.

An der Spitze setzte derweil van Anrooij ihre Konkurrentin unter Druck. Bei der ersten Zielpassage hatte das Duo 23 Sekunden Vorsprung auf Brand und derer 31 auf Inge van der Heijden (777), die mit Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck) unterwegs war. Fünf Sekunden dahinter hatte sich van Empel schon wieder auf Position sieben vorgearbeitet.

In der zweiten von sechs Runden erwischte es Pieterse in der Traversenabfahrt erneut. Sie landete kopfüber im Sand und verlor so den Anschluss an van Anrooij. Eingangs der dritten Runde betrug der Abstand der beiden 15 Sekunden, 45 Sekunden hinter der Spitzenreiterin hatte sich eine Gruppe mit Brand, van der Heijden, van Empel und Alvarado formiert.

Spannung nur noch im Kampf um Rang vier

In der Folge fiel auf dem schweren Parcours die Gruppe im Kampf um Platz drei auseinander. Van Empel erwies sich dabei als die Stärkste, lag aber am Ende der vierten Runde schon etwas mehr als eine Minute hinter der führenden van Anrooij, die ihren Vorsprung gegenüber Pieterse auf 30 Sekunden ausgebaut hatte.

Danach änderte sich die Konstellation an der Spitze nicht mehr, van Anrooij nahm mit einem beruhigenden Vorsprung die Schlussrunde in Angriff und konnte sich ungefährdet den Sieg sichern. Spannend wurde es dagegen im Kampf um Platz vier, in dem van der Heijden ihre beiden Landsfrauen ziehen lassen musste. Brand konnte die letzte, ansteigende Passage im Sand auf dem Rad absolvieren, wogegen Alvarado hier absteigen musste. So setzte sich die frühere Weltmeisterin entscheidend ab und kam als Vierte ins Ziel.

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