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08.10.2022 | (rsn) – Nur einen Tag nach Il Lombardia steht in Frankreich zum dortigen Saisonausklang ein weiterer Herbstklassiker an. Während in Italien die Kletterspezialisten den Sieg unter sich ausmachten, werden bei der 116. Ausgabe von Paris-Tours (1.Pro) wohl wieder die Sprinter zum Zug kommen – auch wenn seit einigen Jahren das Finale durch Weinberge und über Naturstraßen führt, die zu Attacken einladen.
Obwohl im vergangenen Jahr mit Arnaud Démare (Groupama – FDJ) einer der schnellen Männer auf der Avenue de Grammont die Nase vorn hatte, war es kein Massensprint, aus dem heraus sich der Franzose durchsetzte. Der 31-jährige Démare gehört auch diesmal zu den Top-Favoriten, zumal er ein starkes Team mit an den Start bringt, aus dem Stefan Küng und Kevin Geniets als Puncheure herausragen, die mit vorzeitigen Angriffen die Konkurrenten nicht nur auf den zehn Schotter-Sektoren der letzten 67 Kilometer unter Druck setzen können.
“Ich fühle mich gut, ich will hier gut abschneiden. Ich habe noch große Lust zu gewinnen. Wir haben für dieses Wochenende ein starkes Team zusammengestellt und treten ambitioniert an”, sagte Démare, der die Generalprobe bei Paris-Bourges auf dem zweiten Platz beendete – genauso wie im vergangenen Jahr, was er nun als gutes Omen nimmt.”Wenn das bedeutet, dass es (in Tours) so wird wie vergangenes Jahr, bin ich dabei”, fügte er an.
Schlägt Laporte erstmals in Tours zu?
Als sein schärfster Gegner könnte sich sein Landsmann Christophe Laporte eweisen, der sich seit seinem Wechsel zu Jumbo – Visma zu einem Klassikerspezialisten von Weltklasseformat gemausert hat. Nach seinem zweiten Platz bei der Straßen-WM in Wollongong holte sich der 29-Jährige in Belgien bei Binche-Chimay-Binche den Sieg.
”Das Rennen lief für mich nie so wirklich. Diesmal ist es anders, ich war das ganze Jahr über konstant. Ich habe mich am Dienstag in Binche richtig gut gefühlt. Meine Motivation war im Training nach der WM, der Reise und der Müdigkeit etwas gesunken. Aber schließlich sind die Beine noch da. Ich werde versuchen, es bis zum Schluss zu genießen“, zeigte sich Laporte, dessen bestes Ergebnis bei sieben Paris-Tours-Teilnahmen der 44. Platz war, allerdings ausgesprochen zurückhaltend.
Der zweimalige Tour-Sieger Gilbert verabschiedet sich
Deutlich anrgiffslustiger gab sich dagegen sein Landsmann Benoit Cosnefroy (AG2R Citroen), der nach einem dritten und einem zweiten Platz nun ganz oben auf dem Podium landen will: “Das Ziel ist ganz klar der Sieg”, sagte der Gewinner des GP Quebec, der bei Laportes Sieg in Varese als Fünfter zu überzeugen wusste.
Nun will der 26-jährige Cosnefroy auch das Momentum nutzen, wie er anfügte: ”Wir haben derzeit eine sehr gute Dynamik im Team mit Van Avermaet, der in Binche Vierter wurde, Naesen, der bei der Famme Ardenne Classic Dritter wurde, und mir. Wir müssen schließlich punkten, um die Saison mit Stil zu beenden. Das ist mein Anspruch“, betonte der ehemalige U23-Weltmeister.
Nicht nur seine Saison, sondern eine lange und außergewöhnlich erfolgreiche Karriere wird Philippe Gilbert (Lotto Soudal) bei Paris – Tours beenden. Der 40-jährige Belgier gewann den Klassikern 2008 und 2009, wobei der erste auch “der erste große Sieg meiner Karriere [war]. Und er war noch spezieller, weil es mein letztes Rennen mit La Française des Jeux war. Ein großer und symbolhafter Sieg in Frankreich mit einem französischen Team. Für mich war es ein Traum, es so mit dem Team zu beenden “, erinnerte sich Gilbert, der in dieser Saison mit dem Gesamtsieg bei den 4 Tagen von Dünkirchen zwar nochmals ein Erfolgserlebnis hatte, bei den Klassikern aber nicht mehr zu den großen Favoriten gehört.
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