Südafrikanerin neue Romandie-Gesamtführende

Moolman-Pasio an Bergankunft zu stark für van Vleuten

Foto zu dem Text "Moolman-Pasio an Bergankunft zu stark für van Vleuten"
Ashleigh Moolman-Pasio (SD Worx) hat die 2. Etappe der Romandie-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

08.10.2022  |  (rsn) – Ashleigh Moolman-Pasio (SD Worx) hat auf der Königsetappe der 1. Tour de Romandie Féminin (2.WWT) Top-Favoritin Annemiek van Vleuten (Movistar) hinter sich gelassen und mit ihrem ersten Saisonsieg auch die Führung im Gesamtklassement der neuen Frauen-Rundfahrt durch die West-Schweiz übernommen.

Die 36-jährige Südafrikanerin gewann das zweite Teilstück über 104,5 Kilometer von Sion zur Bergankunft in Thyon nach einer Attacke auf den letzten 2,5 Kilometern Ziel vor der Weltmeisterin aus den Niederlanden. Die seit heute 40-jährige van Vleuten kam mit 26 Sekunden Rückstand ins Ziel am Ende des 17,3 Kilometer langen und im Schnitt fast sieben Prozent steilen Schlussanstiegs und musste sich mit dem zweiten Rang begnügen.

"Ich ließ Annemiek zuerst attackieren. Irgendwann war sie fertig und dann habe ich beschleunigt. Nach einem Jahr voller Pech hatte ich das Gefühl, dass dies mein Tag sein würde. Heute kam alles zusammen und ich bin super happy, dass ich einen WorldTour-Sieg einfahren konnte, deshalb bedeutet mir er sehr viel“, kommentierte Moolman-Pasio ihren ersten Erfolg bei einem Rennen der ersten Division.

Mit 43 Sekunden Rückstand belegte die Italienerin Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo) den dritten Platz vor der Deutschen Meisterin Liane Lippert (DSM), die nach einer erneut überzeugenden Vorstellungen im Finale nicht mehr mit den Allerbesten mithalten konnte und 1:01 Minuten hinter Moolman-Pasio als Vierte die Bergankunft auf gut 2.000 Metern Höhe erreichte. Beeindruckend war auch die Vorstellung der erst 21-jährige Schweizerin Petra Stiasny (Roland Cogeas), die zwei Sekunden hinter Lippert auf den fünften Platz kam.

Vor der morgigen Schlussetappe, die über hügeliges Gelände von Fribourg nach Genf führt, liegt Moolman-Pasio im Klassement 30 Sekunden vor van Vleuten und 49 vor Longo Borghini. Lippert folgt mit 1:05 Minuten Rückstand auf Platz vier.

“Natürlich wollen wir jetzt auch noch die Tour de Romandie gewinnen. Wir sind nur mit vier Fahrerinnen hier, bilden trotzdem eine sehr starke Gruppe. Wir werden morgen alles geben, um die Gesamtwertung zu gewinnen“, kündigte Moolman-Pasio an.

So lief das Rennen:

Schon kurz nach dem Start in Sion begann der erste Anstieg der 3. Kategorie und dort setzten sich im Kampf um die Bergpunkte Elise Uijen (Team DSM) sowie Georgia Williams (BikeExchange – Jayco) vom Hauptfeld ab. Bergtrikotträgerin Uijen holte sich die fünf Zähler und das Duo fuhr innerhalb der sonst flachen ersten 50 Kilometer rund drei Minuten Vorsprung heraus.

Doch am ersten der beiden Kategorie-1-Berge des Tages, hinauf nach Suen, schraubte das Movistar-Team das Tempo im Hauptfeld so weit nach oben, dass die Flucht innerhalb weniger Anstiegs-Kilometer erledigt war. Nun begann ein Ausscheidungsfahren, so dass 33 Kilometer vor dem Ziel nur noch rund 20 Frauen gemeinsam über den Bergpreis kamen. Die Wertung und damit verbundenen zwölf Punkte sicherte sich Lippert.

Paladin, Reusser und Sierra setzen sich ab

Auf einem Flachstück in der stufigen Abfahrt von Suen nach Vex an den Fuß des Schlussanstiegs lösten sich dann Marlen Reußer (SD Worx), Arlenis Sierra (Movistar) und Soraya Paladin (Canyon – SRAM) aus dem Favoritinnenfeld. Das Trio fuhr schnell eine Minute heraus, weil bei den Verfolgerinnen gezögert wurde und kam mit 1:15 Minuten Vorsprung in den 17 Kilometer langen und im Schnitt 6,7 Prozent steilen Schlussanstieg nach Syon 2000 hinein.

Das Trio hielt seinen Vorsprung bis zwölf Kilometer vor Schluss, verlor dann aber kontinuierlich an Boden und wurde 8,5 Kilometer vor Schluss gestellt. Sofort startete Moolman-Pasio den nächsten Angriff und zunächst konnte nur Lippert mitgehen, kurz darauf waren aber auch van Vleuten und überraschenderweise die junge Stiasny dran und die Gruppe wuchs wieder auf acht Frauen an.

Lippert und Stiasny halten lange mit

Knapp zwei Kilometer später beschleunigte van Vleuten und wieder entstand dieselbe Selektion der vier Stärksten mit ihr, Moolman-Pasio, Lippert und Stiasny. Von nun an bestimmte Van Vleuten das Tempo in der Gruppe, bis 3,5 Kilometer vor Schluss in einer steilen 10-Prozent-Rampe die zweite Attacke von Moolman-Pasio folgte. Stiasny fiel sofort zurück und trotz großem Biss musste auch Lippert dann abreißen lassen. Nur van Vleuten konnte der Südafrikanerin noch folgen.

Das Duo fuhr nun dem Ziel entgegen, während Lippert und Stiasny zurückfielen und auch Longo Borghini passieren lassen mussten. Sie hatte bei den frühen Angriffen nicht mitgehen können, fuhr danach aber ein starkes eigenes Tempo und biss sich bei unter 20 Sekunden Rückstand fest.

Es dauerte weitere 1.000 Meter, bis Moolman-Pasio an der Spitze ihren dritten Angriff setzte und van Vleuten endgültig abschüttelte. Die Weltmeisterin verbog ihr Rad unter sich förmlich, konnte dem Tempo der Südafrikanerin aber nicht mehr folgen und musste sich an ihrem 40. Geburtstag geschlagen geben.

Results powered by FirstCycling.com

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.10.2022Tigersprung zum Sieg: Lach lässt Ceratizit-WNT in Genf jubeln

(rsn) – Foto-Finish zum Abschluss der WorldTour-Saison: Marta Lach (Ceratizit – WNT) hat sich in Genf mit einem beherzten Tigersprung den Sieg auf der Schlussetappe der Tour de Romandie Féminin g

09.10.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 9. Oktober

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

08.10.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 8. Oktober

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

07.10.2022Nur Sierra zum Auftakt in Lausanne schneller als Lippert

(rsn) – Liane Lippert (DSM) hat zum Auftakt der 1. Romandie-Rundfahrt der Frauen (2.WWT) nur knapp ihren zweiten Saisonsieg verpasst. Die Deutsche Meisterin, zuletzt WM-Vierte in Wollongong, musste

07.10.2022Premiere zum WWT-Abschluss: Kletter-Festival in der Schweiz

(rsn) – Die WorldTour-Saison der Frauen endet am Wochenende nicht wie die der Männer mit einem großen geschichtsträchtigen Eintagesrennen wie Il Lombardia, sondern mit der Premiere einer neuen Ru

07.10.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 7. Oktober

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Beskid Classic (1.2, POL)
  • Sundvolden GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)