Harnwegsinfekt durchkreuzt alle Pläne

Zur Vuelta setzt sich Buchmanns Grand-Tour-Pechsträhne fort

Von Matthias Seng

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Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) wird derzeit vom Pech verfolgt. | Foto: Roth-Foto

16.08.2022  |  (rsn) – Nachdem er 2019 die Tour de France sensationell auf dem vierten Platz beendet hatte, galt Emanuel Buchmann als Kandidat für das Podium dreiwöchiger Rundfahrten. Doch dann wurde der Kapitän von Bora – hansgrohe immer wieder von Verletzungen und Erkrankungen zurückgeworfen und konnte so die hohen Erwartungen nicht erfüllen.

Dabei deutete zu Saisonbeginn 2020 nichts auf die folgende Pechsträhne hin. Buchmann gewann im Rahmen der Mallorca Challenge gleich sein erstes Rennen des Jahres und verwies dabei Alejandro Valverde (Movistar) auf Rang zwei. Doch schon die UAE Tour im Februar musste er nach einem Sturz vorzeitig beenden – und auch beim Critérium du Dauphiné lief es nicht besser. Bei der Tour-Generalprobe belegte der Kletterspezialist nach drei Tagen den dritten Gesamtrang, ehe er nach einem schweren Sturz auf der 4. Etappe das Rennen aufgeben musste. Zwar konnte Buchmann bei der Frankreich-Rundfahrt starten, doch die Sturzverletzungen verhinderten ein besseres Ergebnis als Platz 38.

2021 musste Buchmann bei seiner Premiere den Giro d’Italia, den er zum Saisonhöhepunkt erkoren hatte, ebenfalls vorzeitig beenden. Nachdem er sich mit starken Leistungen auf Platz sechs der Gesamtwertung vorgearbeitet hatte, zerstörte ein schwerer Sturz während der 15. Etappe erneut alle seine Hoffnungen auf das Podium.

Bei der danach folgenden Tour, die er kurzfristig in sein Programm nahm, stellte er sich in den Dienst seines Teamkollegen Wilco Kelderman, der im Gesamtklassement den fünften Platz belegte. Buchmanns persönliche Hoffnungen auf einen Etappensieg erfüllten sich allerdings nicht, zumal sich Buchmann mit einer Erkältung herumplagte, und in der zweiten Saisonhälfte machte ihm schließlich eine Corona-Infektion einen Strich durch die Rechnung.“Ich glaube, über meine Bilanz brauchen wir nicht groß sprechen“, sagte der gebürtige Ravensburger am Saisonende zu radsport-news.com.

Auch die Saison 2022 begann für ihn unglücklich. Eine Bronchitis während des Höhentrainingslagers für den Giro, der wieder sein Saisonhighlight werden sollte, brachte seine Vorbereitung durcheinander. Doch es kam noch schlechter. Durch einem Sturz im Auftakt-Zeitfahren von Budapest büßte Buchmann 57 Sekunden auf Tagessieger Simon Yates (BikeExchange – Jayco) ein.

Als einer von drei Kapitänen in die erste Grand Tour des Jahres gestartet, zeigte der 29-Jährige in der Folge jedoch Kämpferqualitäten und fuhr im Schatten seines Teamkollegen Jai Hindley, der sensationell den Giro gewann, einen respektablen siebten Platz ein. Es war zugleich Buchmanns zweitbestes Grand-Tour-Ergebnis.

Danach nahm er die Vuelta a Espana ins Visier, bei der er mit Rang zwölf 2018 sein bis dahin bestes Resultat bei einer dreiwöchigen Rundfahrt eingefahren hatte. Für die Spanien-Rundfahrt war neben Buchmann auch Hindley vorgesehen, mit Sergio Higuita und Wilco Kelderman nominierte die Teamleitung zwei weitere bergfeste Fahrer. “Wir müssen erstmal schauen, wie meine Form jetzt ist und dann entscheiden, wie die Rollenverteilung aussieht“, zeigte sich Buchmann vor dem Start der Clasica San Sebastian gegenüber radsport-news.com dann auch zurückhaltend zu seinen Chancen.

Bei der Burgos-Rundfahrt lief es dann für ihn nicht so gut wie für Hindley, der die Vuelta-Generalprobe auf Rang sieben beendete, wogegen es für Buchmann nur zu Platz 19 reichte. Alle Diskussionen über seine Rolle bei der Spanien-Rundfahrt wurden dann aber drei Tage vor dem Start in Utrecht abrupt beendet: Wie Bora – hansgrohe mitteilte, muss der gebürtige Ravensburger aufgrund eines Harnweginfekts verzichten.

Welche Rennen in dieser Saison noch in Buchmanns Kalender aufgenommen werden können, ist nicht bekannt.

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