Ethan Hayter gewinnt 79. Polen-Rundfahrt

Démare nutzt in Krakau die letzte Chance, Bauhaus wird Dritter

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Arnaud Démare (Groupama – FDJ) hat die Krakau die Schlussetappe der Polen-Rundfahrt gewonnen, Phil Bauhaus (Bahrain Victorious, re.) wurde Dritter. | Foto: Cor Vos

05.08.2022  |  (rsn) – Arnaud Démare (Groupama – FDJ) hat zum Abschluss der 79. Polen-Rundfahrt (2.UWT) seinen fünften Saisonsieg eingefahren. Der 30-jährige Franzose ließ auf der 7. Etappe über 177,8 Kilometer von Valsir nach Krakau im Massensprint den Niederländer Olav Kooij (Jumbo – Visma) und den Kölner Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hinter sich. Beide hatten zuvor bereits je ein Teilstück der Tour de Pologne für sich entscheiden können.

"Für mich war es eine perfekte Woche“, sagte Démare anschließend im Interview. “Es war kein idealer Sprint, denn einen Kilometer vor dem Ziel war ich vielleicht auf Position zwanzig oder fünfundzwanzig, aber am Ende bin ich nach vorne gekommen und habe auf eine gute Eröffnung gewartet. Ich bin dann sehr schnell angetreten, habe mich entschieden, links zu überholen und habe alles gegeben. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Sprint.“

Auf Rang vier folgte der Cottbuser Max Kanter (Movistar), der Pfälzer Pascal Ackermann (UAE Team Emirates), Gewinner der 4. Etappe, musste sich am letzten Tag mit einem neunten Platz begnügen.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es erwartungsgemäß keine Veränderungen mehr. Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) verteidigte sein im gestrigen Bergzeitfahren erobertes Gelbes Trikot und sicherte sich als erster Brite den Gesamtsieg bei einer Polen-Rundfahrt. Mit elf Sekunden Rückstand beendete der Niederländer Thymen Arensman (DSM), der im Zeitfahren der 6. Etappe seinen ersten Profisieg eingefahren hatte, das Rennen auf dem zweiten Platz. Der Spanier Pello Bilbao (Bahrain Victorious / +0:18) komplettierte in Krakau das Schlusspodium.

Als bester deutscher Fahrer belegte Arensmans Teamkollege Marco Brenner den zwölften Platz (+0:51). Der Österreicher Felix Gall (AG2R Citroën / +0:56) wurde Fünfzehnter.

Démare wurde als bester Sprinter ausgezeichnet, der Australier Jarrad Drizners (Lotto Soudal) entschied die Bergwertung für sich, Michel Hessmann (Jumbo – Visma) wurde hier Dritter.

So lief das Rennen:

Gleich nach dem Start der Schlussetappe zogen Drizners, Julius Johansen (Intermarché - Wanty - Gobert), Alessandro De Marchi (Israel - Premier Tech), und Syver Waersted (Uno-X Pro) aus dem Feld davon. Dahinter versuchten auf zunächst bergigem Terrain der polnische Nationalfahrer Patryk Stosz und Gall noch den Anschluss herzustellen. Schnell sah aber Stosz die Aussichtslosigkeit des Unterfangens ein, ehe sich nach rund 40 Kilometern auch Gall wieder ins Feld zurückfallen ließ, das zu diesem Zeitpunkt rund 4:30 Minuten Rückstand gegenüber den vier Ausreißern aufwies.

Der 23-jährige Drizners sicherte sich die ersten beiden Bergwertungen des Tages, sammelte so 23 Punkte und fuhr damit seinen polnischen Teamkollegen Kamil Malecki noch aus dem Bergtrikot.

In der Folge kontrollierte das Feld das Geschehen. 70 Kilometer vor dem Ziel konnte Waersted dem Tempo seiner Begleiter nicht mehr folgen. Als der Vorsprung des Trios 22 Kilometer vor dem Ziel auf rund eine halbe Minute zurückgegangen war, attackierte De Marchi seine Fluchtgefährten, die kurz darauf wieder im Feld verschwunden waren. Der dreimalige Vuelta- und zweimalige Giro-Etappengewinner behauptete danach einen Vorsprung von rund 30 Sekunden auf das ihn jagende Feld, in dem mittlerweile DSM die vorderen Positionen besetzt hatte.

Als es auf die beiden Zielrunden à fünf Kilometer ging, schloss Nans Peters (AG2R Citroën) zu De Marchi auf, doch auf den letzten sechs Kilometern wurde auch dieses Duo gestellt. Danach spannten sich zunächst Bahrain Victorious und dann auch Ineos Grenadiers vor das Feld, bis die Drei-Kilometer-Marke erreicht war.

Während Hayter sich hier schon über den bisher größten Erfolg seiner Karriere freuen konnte, übernahmen die Teams Jumbo – Visma und BikeExchange – Jayco die Kontrolle. Doch es war dann Démare, der das beste Ende für sich hatte und nach einem zweiten Rang in Rzeszow die letzte Chance der Sprinter bei dieser Polen-Rundfahrt nutzte.

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