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12.06.2022 | (rsn) - Nach überstandener Knieverletzung ist Primoz Roglic (Jumbo - Visma) auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Eine Kostprobe gab der Slowene am Samstag auf der 7. Etappe des Criterium du Dauphiné, als er im Schlussanstieg etwa 1300 Meter vor dem Ziel der Konkurrenz davonfuhr, sich hinter Ausreißer Carlos Verona (Movistar) den zweiten Platz sicherte und somit die Gesamtführung übernahm.
"Diese Attacke war sehr wichtig für mein Selbstvertrauen", gestand Roglic in der Pressekonferenz nach dem Rennen. Ein solcher Vorstoß im Finale wäre nicht nötig gewesen, um in der Gesamtführung das Gelbe Trikot zu übernehmen. Denn vor Roglic lag nur noch sein Teamkollege Wout Van Aert, der aber im Etappenverlauf zurückgefallen war. So wäre Roglic automatisch ins Gelbe Trikot geschlüpft.
___STEADY_PAYWALL___ Roglic gab zwar zu Protokoll, dass der Etappensieg in Vaujany "nicht höchste Priorität" gehabt hatte. Die Attacke geschah also mehr für die Attacke an sich, für das Ego. Doch Roglic flog auf den letzten Metern förmlich, nahm dem vor ihm fahrenden Verona Sekunde um Sekunde ab und überquerte schließlich 13 Sekunden hinter dem Movistar-Profi den Zielstrich.
Roglic hat nach einer starken Vorstellung das Gelbe Trikot des Critérium du Dauphiné übernommen. | Foto: Cor Vos
"Die gesamte Etappe sehr genossen"
Wäre die Etappe noch 500 Meter länger gegangen, der Sieger hätte wohl Roglic gehießen. "Auch wenn Carlos den Sieg verdient hat, so ist es doch echt schade, dass ich den Tageserfolg nur um ein Haar verpasst habe", gestand Roglic.
Nicht nur angesichts der guten Leistung, sondern auch weil er sich im gesamten Etappenverlauf gut gefühlt hatte, erklärte Roglic, dass er die "gesamte Etappe sehr genossen" hätte. Zusätzlich Moral für den Tag hatten ihm die positiven Erinnerungen an die Alpen-Region gegeben. "Hier habe ich vor einigen Jahren meine erste Tour-Etappe gewonnen, und auch heute lief es gut", erinnerte sich Roglic.
Nun gilt es für den ehemaligen Skispringer am Sonntag auf der abschließenden Königsetappe den Gesamtsieg ins Ziel zu bringen. Positiv stimmt ihn nicht nur seine eigene Performance, sondern die des gesamten Teams. Jonas Vingegaard etwa fuhr ein starkes Rennen und wurde am Ende hinter Roglic noch Tagesdritter. Auch in der Gesamtwertung ist der dänische Tourzweite der schärfste Rivale. Zwar hat er nur 44 Sekunden Rückstand, doch seinen Kapitän wird er am Schlusstag sicherlich nicht angreifen.
Roglic und Tiesj Benoot während der 7. Dauphiné-Etappe. | Foto: Cor Vos
Kommt da noch was von der Konkurrenz?
Fraglich ist auch, ob die Konkurrenz angesichts der Stärke von Roglic und Jumbo - Visma noch einmal etwas probieren wird. Ben O`Connor (AG2R Citroen) als Gestamtdritter weist bereits einen Rückstand von 1:24 Minuten auf, Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) folgt sechs weitere Sekunden zurück auf Rang vier.
"Natürlich möchte ich das Gelbe Trikot verteidigen, aber noch ist es nicht in trockenen Tüchern. Wir müssen wachsam sein", warnte Roglic. Angesichts des großen Vorsprungs klingt dies zwar eher nach einer Plattitüde. Doch Roglic ist auch ein gebranntes Kind. Bei Paris-Nizza 2021 etwa führte er am Schlusstag mit komfortablen 52 Sekunden Vorsprung auf Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe). Doch zwei Stürze warfen den Slowenen noch auf Platz 15 zurück. "Ihr wisste ja, ich habe so meine Erfahrungen mit Schlussetappen gemacht", sagte Roglic mit einem Augenzwinkern.
Der Beweis, dass das Knie hält. Roglic greift an | Foto: Cor Vos
Höchste Priorität: Bloß kein Sturz auf der Schlussetappe
Dies soll sich am Sonntag nicht wiederholen. In den Abfahrten etwa wird Roglic nicht das größte Risiko gehen. Denn ein Gesamtsieg wäre für ihn moralisch sehr wichtig. Noch wichtiger ist es aber, bei der Tour-Generalprobe nicht zu stürzen. Das hatte Roglic 2020 beim Criterium du Dauphiné erlebt, als er auf einer Abfahrt auf einer schlecht asphaltierten Straße zu Fall kam und mit einer Rückenverletzung aufgeben musste. Bei der anschließenden Tour de France stand er gehandicappt am Start und musste beim Saisonhöhepunkt am vorletzten Tag noch Landsmann Tadej Pogacar im Gesamtklassement vorbeiziehen lassen.
Auch bergauf in den zahlreichen Anstiegen, wie etwa am Col de la Colombiere (1. Kat) 40 Kilometer vor dem Ziel oder im Schlussanstieg hinauf zum Plateau de Solaison (HC / 11,4km a 8,9% Steigung) könnte Roglic noch ein Einbruch ereilen, vor einem schlechten Tag sind selbst die Besten nicht sicher. Und die Form von Roglic ist gut, aber noch nicht überragend.
Er selbst gab zu Protokoll, dass er sich nicht gezielt auf das Criterium du Dauphiné vorbereitet habe. "Ich bin hier, um intensive Renntage in meine Beine zu bekommen. Formtechnisch habe ich noch einen langen Weg vor mir", sagte Roglic mit Blick auf die Frankreich-Rundfahrt. Denn dort, das weiß auch Roglic, wird ein ganz anderes Klassement-Kaliber auf ihn warten als hier bei der achttägigen Vorbereitungsrundfahrt.
Auch sein Team ist bereit für den Angriff auf das Podium der Tour de France. | Foto: Cor Vos
Was den 32-Jährigen also am Sonntag tragen wird, ist vor allem die Moral. "Ich bin unglaublich glücklich, dass ich zurück bin, dass ich wieder mittendrin bin", so Roglic, der sich dieses Momentum vor der Tour auf gar keinen Fall wird nehmen lassen wollen. Er sagte zwar auch: "Von mir aus kann gerne Jonas Vingegaard die Rundfahrt gewinnen, Hauptsache der Erfolg bleibt im Team." Doch für Roglic selbst wäre des sicherlich ein Nackenschlag, nun noch den Gesamtsieg aus der Hand geben zu müssen.
Denn der Slowene weiß auch: Um Pogacar zu schlagen, braucht es nicht nur gute Beine und eine starke Mannschaft. Vielmehr braucht man auch einen klaren Kopf, das nötige Selbstbewusstsein ohne Selbstzweifel. Kommen all diese Faktoren bei Roglic bei der Tour zusammen, dann könnte Überflieger Pogacar doch irgendwie zu knacken sein. Für all das fühlt sich Roglic aktuell "auf dem richtigen Weg."
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