Bike Aid und Sauerland dennoch hochzufrieden

Abbruch bei Türkei-Rundfahrt: “Die Straßen waren unbefahrbar“

Von Christoph Adamietz

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Das Team Bike Aid bei der Türkei-Rundfahrt | Foto: Bike Aid / Tamara De Graaf

17.04.2022  |  (rsn) – Die Ziele der beiden deutschen Teams Bike Aid und Saris Rouvy Sauerland zum Abschluss der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) waren ganz unterschiedlich. Die saarländische Equipe wollte den siebten Gesamtrang von Dawit Yemane und Platz zwei in der Teamwertung verteidigen, bei den Sauerländern ging es dagegen darum, sich zum Abschluss erneut in der Ausreißergruppe zu präsentieren. Während Bike Aid schließlich kampflos seine Ziele erreichte, ging Saris Rouvy Sauerland durch das schlechte Wetter und den daraus resultierenden Abbruch der 8. Etappe mit Start und Ziel in Istanbul leer aus,

“Die Straßen waren so glatt, einfach unfahrbar, da konnte man nichts machen. Beim ersten Sturz haben 30 Fahrer auf der Nase gelegen, eine richtige Materialschlacht. Drei Kurven weiter lagen die nächsten 30. Dann hat man sich dazu entschlossen, das Rennen erst einmal zu neutralisieren, aber die Straßen waren so glatt, weshalb man dann abgebrochen hat“, berichtete Wolfgang Oschwald, der Sportliche Leiter von Saris Rouvy Sauerland, gegenüber radsport-news.com.

Auch wenn seine Fahrer sich in Istanbul nicht mehr präsentieren konnte, zog Oschwald ein ausgesprochen positives Fazit. “Ich bin begeistert, wie die gesamte Mannschaft gefahren ist. Wir haben uns richtig gut in Szene gesetzt, nahezu alle Gruppen besetzt“, resümierte er und fügte an: “Es hat riesigen Spaß gemacht.“

Abgesehen von der Schlussetappe sei man von gutem Wetter verwöhnt worden und auch die Organisation des Rennens hätte überzeugt. “Wir waren vor einigen Wochen schon bei der Tour of Antalya, das war ähnlich gut strukturiert. Und man sieht die Türkei im Hinterland mal aus einem ganz anderen Blickwinkel. Es sieht dort ganz anders aus als in den Bettenburgen, die man sonst so kennt, ein richtig schönes Land. Wenn wir nächstes Jahr wieder eine Einladung bekommen, stehen wir parat“, kündigte Oschwald an.

Bike Aid mit Top-Ergebnissen – aber auch einem Wermutstropfen 

Auch die Verantwortliche von Bike Aid waren rundum zufrieden. “Gratulation an die Mannschaft. Wir können total zufrieden die Heimreise antreten. Dawit in den Top Ten und dazu Rang zwei in der Teamgesamtwertung, das kann sich für ein Kontinentalteam mehr als nur sehen lassen“, freute sich Teamchef Timo Schäfer gegenüber radsport-news.com über die starke Leistung seiner Fahrer.

Auf den ersten flachen Teilstücken zeigte sich Bike Aid in den Ausreißergruppen, auf der Königsetappe waren die Fahrer der saarländischen Mannschaft auch immer vorne dabei und gewannen an jenem Tag sogar die Mannschaftstageswertung. “Es macht natürlich einen Unterschied, wenn man als Team etwas zu verteidigen hat bzw. für ein Resultat fährt, statt `nur` in Ausreißergruppen Präsenz zu zeigen. Das verändert deutlich die Taktik und die Fahrweise. Und das hat unser Team super gemacht“, lobte Schäfer.

Aus dem starken Kollektiv wollte er vor allem Yemane herausheben. "Die Leistung von Dawit auf der Königsetappe ist nicht hoch genug zu bewerten“, so Schäfer, dessen Schützling bis auf die letzten Meter mit den besten Kletterern im Feld mithalten konnte. “Wie souverän er da gefahren ist, war schon sehr schön anzuschauen“, erklärte Schäfer und fügte an: "Auch Adne van Engelen zeigte, was er kann.“

Als kleinen Wermutstropfen sah Schäfer, dass Yemane auf den Flachetappen durch Teilungen m Feld Zeit verloren hatte, was ihm letztlich eine bessere Platzierung im Gesamtklassement gekostet hätte. “Daran müssen wir weiter arbeiten. Auch Adne hat sich durch schlechte Positionierung praktisch selbst abgehängt. Da wäre noch mehr drin gewesen. Das kann aber auch daran liegen, dass das Selbstvertrauen noch nicht so da ist, wie es sein könnte“, vermutete Schäfer. "Der Gedanke: `Wir sind ein kleines Team und die anderen sind die großen Jungs` muss raus aus den Köpfen. Denn dass die Jungs vorne mitfahren können, haben sie sich ja selbst bewiesen“, betonte der Teamchef.

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