--> -->
07.03.2022 | (rsn) - Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) muss zwischen Formaufbau, Euphorie bei Erfolgen und der Angst vor zu großer Frühform die richtige Balance finden
Die ganz helle Freude herrschte bei Bora - hansgrohe nach dem Auftaktzeitfahren des Tirreno Adriatico nicht. "Ehrlich gesagt haben wir uns heute natürlich ein bisschen mehr als Mittelfeld erhofft“, bilanzierte Sportdirektor Rolf Aldag. Wilco Kelderman schlug sich als 42 mit 1:03 Minuten Rückstand auf Sieger Filippo Ganna und 52 Sekunden Rückstand auf Remco Evenepoel sowie 45 Sekunden auf Tadej Pogacar noch ganz achtbar. Aber ein heftiges Stück Holz ist das auch. "Die Ausgangssituation ist jetzt eher so, dass man angreifen muss, statt nur zu verteidigen. Also man kann sich nicht alles von hinten angucken, sondern muss selber aktiv sein“, blickte Aldag auf die kommenden Tage.
Buchmann fährt Tirreno-Adriatico als Vorbereitung auf den Giro, der in diesem Jahr sein Saisonhighlight werden soll. | Foto: Cor Vos
___STEADY_PAYWALL___Zwei Sekunden hinter Kelderman kam Jai Hindley ins Ziel, der zweite der drei Bora-Kapitäne für dieses Rennen. l Buchmann folgte eine knappe halbe Minute dahinter. Der Ravensburger kletterte daher recht zerknirscht aus dem Mannschaftsbus. "Es lief nicht so gut. Es hat ein bisschen die Spannung in den Beinen gefehlt. Gefühlt konnte ich mich nicht so ausbelasten“, sagte er zu radsport-news.com. Eigentlich sei er bei kurzen, knackigen Zeitfahren gar nicht so schlecht, sagte er noch. "Aber heute war das nicht der Fall“, fasste er ehrlich den Tag zusammen.
Der Ausblick auf die kommenden Tage ist dennoch nicht komplett verdüstert. Die Bora-Truppe ist vor allem zur Giro-Vorbereitung hier. "Es geht darum, Routinen zu entwickeln und Protokolle zu verfestigen. Jedes Rennen als Mannschaft ist wichtig, um sich zusammenzufinden. Das ist Teambildung auf dem Rad mit einer Nummer auf dem Rücken“, fasste Aldag gegenüber radsport-news.coms den Arbeitsauftrag zusammen.
Keldermann ist als 42. (+1:03) der beste Profi des Bora-Dreizacks. | Foto: Cor Vos
Buchmann sieht dies ähnlich. Mit den Teambildungsprozessen ist er soweit zufrieden. "Das hat in Andalusien schon ganz gut geklappt, vor allem mit Lennard“, blickte er auf die Ruta del Sol zurück. Er wurde Gesamt-14., Teamkollege Kämna gewann die Abschlussetappe, bei der Buchmann 6. wurde.
Jetzt bei Tirreno - Adriatico gehe es "um die Feinabstimmung“, betonte er. Erstmals sind mit Kelderman und Hindley auch seine etatmäßigen Co-Kapitäne für den Giro mit dabei. Eine Hackordnung zwischen ihnen gibt es nach Tag 1 bei Tirreno - Adriatico noch nicht. "Wir müssen im Rennen sehen, wer am besten drauf ist“, sagte Buchmann. Nach den Sternen will er bei Tirreno - Adriatico aber noch nicht greifen. Einerseits wirkt die Gegnerschaft übermächtig. "Die Top-Favoriten sind wir hier nicht. So wie Pogacar wieder drauf ist, wird es schwierig. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen. Im 1 zu 1 gegen ihn zu gewinnen, ist extrem schwer. Aber wir sind zu dritt. Vielleicht können wir da für eine Überraschung sorgen“, meinte er. Das wäre dann auch die Generalprobe für den Giro, wie man zu dritt, oder sogar zu viert mit Kämna, die Konkurrenz erschüttert.
Jai Hindley belegte Rang 47 mit 1:05 Minuten Rückstand. | Foto: Cor Vos
Zum anderen aber ist Vorsicht angesagt, um nicht zu früh in Top-Form zu kommen. "Den Peak sollte man hier nicht haben, denn es ist noch ein ganzes Stück bis zum Giro. Aber ein gutes Grundlevel sollte schon da sein. Von null Form auf Top-Form kommt man in zwei Monaten auch nicht“, meinte Buchmann trocken.
Wie gut die Grundform ist, wird man bei der vorletzten Etappe am Samstag erkennen. Da geht es gleich zwei Mal den bis zu 15% steilen Monte Carpegna hinauf. "Das ist die einzige echte Bergetappe, und da muss man schauen, was die Beine hergeben“, blickte Buchmann voraus. Das wird ein echter Gradmesser für den Formaufbau für den Giro. Und es wird auch ein interessanter Blick auf Formkurven. Denn Pogacar peilt einen Zwillingsgipfel an, mit starker Frühjahrsform und zweitem Peak zur Tour de France. Hauptkonkurrent Evenepoel streckt das Tal zwischen den Gipfeln sogar. Seine Top-Rundfahrt wird eher die Vuelta. Und zwischen ihnen stecken die Giro-Protagonisten mit dem einen großen Saisonhöhepunkt.
Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) feiert ausgelassen seinen überlegenen Sieg im Auftaktzeitfahren des Tirreno-Adriatico. | Foto: Cor Vos
(rsn) - Bei Tirreno-Adriatico spielte Weltmeister Julian Alaphilippe (Quick-Step Alpha Vinyl) im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, als ihm insgesamt drei Etappensiege gelangen, diesmal keine Rolle.
15.03.2022Landa fühlt sich so gut wie nie und ist bereit fürs Giro-Podium(rsn) - Mit seinem dritten Platz in der Gesamtwertung von Tirreno-Adriatico fuhr sich Mikel Landa (Bahrain Victorious) in den Kreis der großen Giro-Favoriten (6. – 29. Mai). Seinen Angaben nach kam
15.03.2022Pinot ist wieder da: “Seit 2020 nicht mehr so gut gefühlt“(rsn) – Thibaut Pinot scheint endlich am Ende eines langen Leidensweges angekommen zu sein. Der 31-jährige Franzose vom Team Groupama – FDJ hat am Sonntag die Fernfahrt Tirreno-Adriatico auf dem
14.03.2022Vingegaard kann mit dem Druck der Kapitänsrolle umgehen(rsn) - Bei der vergangenen Tour de France war Jonas Vingegaard bei Jumbo - Visma als Ersatzkapitän für den ausgeschiedenen Primoz Roglic eingesprungen und hatte als Debütant nach drei Wochen hinte
14.03.2022Dem Instinkt gefolgt: Bauhaus aus der Sackgasse zum Sieg(rsn) – Der Bruchteil einer Sekunde hat beim Abschluss von Tirreno – Adriatico für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) in San Benedetto über Sieg oder Niederlage entschieden. Der Kölner zog im Sp
14.03.2022Tirreno: Arensman erhielt sogar Unterstützung von Bardet(rsn) – Kein Profiteam hat mehr deutsche Fahrer in seinen Reihen als der DSM-Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink, doch beim 57. Tirreno – Adriatico war es ein Niederländer, der für Furore sor
13.03.2022Nach Vlasovs Sturz stieg Bora bei Paris-Nizza komplett vom Rad(rsn) - Es gab Zeiten, da überzeugte Bora – hansgrohe gerade im Frühjahr durch Spitzenergebnisse in Serie. Beispielsweise mit den Siegen von Maximilian Schachmann bei Paris-Nizza. In diesem Jahr b
13.03.2022Finale der Schlussetappe von Tirreno-Adriatico im Video(rsn) – Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat am Schlusstag des 57. Tirreno-Adriatico seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Kölner ließ auf der 7. Etappe über 159 Kilometer rund um San Benede
13.03.2022Bauhaus zog im Gegenwind an allen Gegnern vorbei(rsn) - Mit dem Tagessieg durch Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious) ist die 57. Austragung von Tirreno-Adriatico zu Ende gegangen. Der 27-jährige Kölner sicherte sich die Schlussetappe der Fernfah
13.03.2022Evenepoel stürzte an Pantanis Berg vom Tirreno-Podium(rsn) - Gefroren haben wohl beide "Wunderkinder" während der Königsetappe von Tirrreno-Adriatico im Anstieg zum Monte Carpegna, wo das Thermometer nur bis knapp über den Gefrierpunkt kletterte. Wä
13.03.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. März(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl
12.03.2022Pogacar ist der neue Kannibale des Radsports(rsn) – Der Radsport hat einen neuen Kannibalen, einen Nachfolger von Eddy Merckx, dem dieser martialische Ehrenname zuteil wurde, weil er in seinem Sieghunger unstillbar war. Dies trifft nun auf Ta
(rsn) – Seit 2016 trägt Heiko Homrighausen das Trikot von Embrace The World. Das wird auch in der nächsten Saison nicht anders sein, weil er beim deutschen Eliteteam Studium und Sport bestens unte
15.11.2024Deignan verlängert mit Lidl – Trek und kündigt Rücktritt an(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
15.11.2024Ende der Achterbahnfahrt: Vanmarcke tritt auch als DS zurück(rsn) – Nachdem er aufgrund von Herzproblemen seine aktive Karriere im Juli 2023 abrupt beenden musste, wechselte Sep Vanmarcke noch während der Saison bei Israel – Premier Tech in die Sportliche
15.11.2024Verstrynge muss mehrwöchtige Cross-Pause einlegen(rsn) – Der Belgische U23-Meister Emiel Verstrynge (Crelan – Corendon) hat sich beim Jaarmarktcross in Niel einen Muskelriss im hinteren Oberschenkel zugezogen und wird nach Angaben seines Teams m
15.11.2024Cataldo und Kennaugh werden Sportdirektoren bei Astana(rsn) - Nachdem Astana Qazaqstan vor einigen Tagen bereits vier Neuzugänge für die “Performance Group“ bekanntgegeben hatte, meldete der kasachische Rennstall nun auch die Verpflichtung von drei
15.11.2024Im Schatten von Behrens und Teutenberg voll überzeugt(rsn) – Auch wenn er in seiner ersten U23-Saison im Schatten seiner Teamkollegen Niklas Behrens und Tim-Torn Teutenberg stand, die beide den Sprung zu den Profis schafften, kann Louis Leidert (Lidl
15.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Deutscher Cross-Meister Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – Marcel Meisen (Stevens) wird spätestens Ende Januar seine Karriere beenden, wie der Deutsche Cross-Meister gegenüber RSN ankündigte. Der 35-Jährige will demnach seine letzte Cross-Saison
14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport