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17.02.2022 | (rsn) – Am letzten Samstag war es so weit: Bei der Murcia-Rundfahrt stand mein erstes Rennen im Dress von EF Education - EasyPost an. Das Training in den Wochen zuvor war gut verlaufen. An den Wochenenden konnte ich lange und auch harte Einheiten fahren und auch unter der Woche habe ich gut trainiert. Natürlich war das Wetter im Allgäu nicht immer perfekt, aber da muss man durch als Radfahrer.
Ich muss gestehen, ich war ziemlich nervös vor meinem ersten Einsatz. Ich bin ein Fahrer, der eigentlich vor jedem Rennen immer ein wenig aufgeregt ist. Aber am Samstag kamen noch ganz neue Umstände dazu. Mit neuen Teamkollegen und neuem Sportlichen Leiter, zudem war es das erste Mal, dass ich in einem so großen Bus zum Rennen gefahren bin. Man merkt, dass man als WorldTour-Fahrer mehr im Fokus steht. Ich habe mich gefragt: Habe ich alles dabei, kann ich noch richtig Rennen fahren? Aber sobald man im Bus sitzt und sich alle umziehen, kommt man so ein bisschen in seinen Modus und die Aufregung ist vorbei.
Für mich waren die Starts bei der Murcia-Rundfahrt, der Clasica Almeria und der Clasica Jaen Paraiso Interior ein voller Erfolg. Bei der Murcia-Rundfahrt bin ich vorne reingefahren (Platz 14, d. Red.) , habe das Trikot des besten Nachwuchsfahrers bekommen und habe mich damit selbst überrascht. Ich war vollauf zufrieden.
Bei der Clasica Almeria konnte ich mich wegen des flachen Profils erst ein bisschen zurückhalten und habe im Finale meinen Teamkollegen geholfen, sie in Position gefahren und Marijn van den Berg ist dann auch noch Siebter geworden. Auch damit waren wir zufrieden. Es war das erste Mal, dass wir Marijn (van den Berg) für einen Sprint platzieren mussten und das hat wunderbar geklappt.
Das dritte Rennen, die Clasica Jaen Paraiso Interior, war richtig cool. Es gab viele Gravel-Sektoren, in denen wir eigentlich ziemlich gut platziert waren. Am Ende waren von uns nur noch Sean Quinn und ich in der ersten Gruppe. Bei den Attacken haben wir beide aber den Sprung nach vorne verpasst. Das war natürlich blöd. Ich habe dann entschieden, von vorne für Sean zu fahren, habe mich für ihn aufgeopfert und bin das Rennen schließlich ohne große Ambitionen zu Ende gefahren. Insgesamt bin ich mit den drei Rennen also mehr als zufrieden. Klar, besser geht es immer, aber viel besser nicht.
Gelernt habe ich bei den Rennen auf jeden Fall, wie es ist, ein Finale zu fahren. Ich war zwar auch schon in der Vergangenheit bei kleineren Gruppen vorne dabei, aber allzu oft war ich noch nicht in dieser Situation. Ich habe dann meist den Fehler gemacht, zu früh vorne zu sein. Das wollte ich dieses Mal bei der Murcia-Rundfahrt verhindern und bin dann am Ende gar nicht mehr nach vorne gekommen. Das Murcia-Finale muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen, da kann ich vieles besser machen.
Ich habe jetzt sechs Wochen lang keine Rennen im Programm. Das liegt an meiner überbetrieblichen Ausbildung in Augsburg, die zwei Wochen dauern wird. Dann werde ich auch nicht so viel trainieren können, werde aber definitiv immer etwas machen, sei es auf der Rolle fahren oder joggen.
Ich bin aber sehr froh, dass mir das Team da viele Freiheiten gibt in dieser Phase und ich nicht von Rennen zu Rennen reisen muss und dann direkt zur überbetrieblichen Ausbildung. Das wäre schon sehr stressig gewesen. Mein “Comeback“ werde ich dann Ende März bei der Coppi e Bartali geben. Auf meine erste Rundfahrt freue ich mich jetzt schon sehr. Bis dahin liegt der Fokus auf der Ausbildung und dem Training.
Liebe Grüße
Euer Georg
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