Belgier gewinnt den fünften Superprestige

Van Aert im Morast von Boom mit perfektem Saisoneinstand

Foto zu dem Text "Van Aert im Morast von Boom mit perfektem Saisoneinstand"
Wout Van Aert (Jumbo - Visma) bejubelt seinen Sieg im Superprestige in Boom. | Foto: Cor Vos

04.12.2021  |  (rsn) - Der Belgier Wout Van Aert (Jumbo - Visma) hat in seinem ersten Rennen der Cross-Saison 2021/22 die Konkurrenz regelrecht zerlegt. Mit einem überragenden Auftritt sicherte sich der dreimalige Weltmeister den Superprestige in Boom als Solist mit 1:40 Minuten Vorsprung auf seinen Landsmann Toon Aerts (Baloise Trek Lions).

"Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet“, kommentierte der Weltcupsieger des vergangenen Winters seine Vorstellung. "Wir sollten daraus keine allzu großen Schlüsse ziehen, aber ich bin auf jeden Fall viel besser als erwartet. Die Trainingsstunden im Regen letzte Woche waren nicht umsonst. Und es macht mich zuversichtlich für das, was noch kommt." Dabei ließ sich Van Aert auch nicht durch einen Sturz in einer glitschigen Abfahrt auf der vorletzten Runde aus der Ruhe bringen: “Das passiert, wenn man so einen großen Vorsprung hat: Man verliert etwas Konzentration und ich war auch schon etwas müde. Aber das gehört dazu.“

Mit 1:48 Minuten Rückstand kam Europameister Lars van der Haar (Baloise Trek Lions) als Dritter ins Ziel, gefolgt vom Superprestige-Gesamtführenden Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) und dem niederländischen U23-Weltmeister Pim Ronhaar ((Pauwels Sauzen – Bingoal). Mountainbike-Olympiasieger Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers), der wie Van Aert seine Cross-Premiere in dieser Saison gab, hatte mit der Entscheidung nichts zu tun und musste sich noch hinter dem Belgier Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) mit Rang sieben begnügen.

Auf durch den Dauerregen tiefem, morastigem Boden setzte sich Pidcock schon in der ersten Runde an die Spitze, wogegen Van Aert etwas schwerer in die Gänge kam, ehe er sich aber dann auch frühzeitig auf Rang drei vorarbeitete und mit einer Attacke in einem der Anstiege die zunächst noch knapp zehnköpfige Spitzengruppe sprengte. In einer der zahlreichen Laufpassagen konnte der 27-Jährige schnell auch noch seinen letzten Begleiter Aerts abschütteln, der kurz darauf auch noch stürzte und dadurch von den weiteren Verfolgern gestellt wurde.

Van Aert wie ein Uhrwerk - trotz Sturz

Nach der zweiten von sieben Runden lag Van Aert bereits 15 Sekunden vor Iserbyt und Quinten Hermans (Tormans - Circus), denen eine größere Verfolgergruppe um Aerts und Pidcock im Nacken saß. Am Ende von Runde drei hatte der Belgische Meister seinen Vorsprung auf bereits 50 Sekunden ausgebaut, so dass sich die Spannung auf den Kampf um die restlichen Podiumsplätze reduzierte. Der entwickelte sich auch deshalb turbulent, weil die Reihenfolge durch zahlreiche Stürze immer wieder durcheinandergewirbelt wurde.

Van Aert dagegen spulte sein Pensum wie ein Uhrwerk ab, ehe es ihn in der vorletzten Runde auch erwischte und er nach einem Sturz ebenfalls im Morast landete. Der Spitzenreiter konnte aber kurz darauf in der Wechselzone sein defektes Rad tauschen und seine souveräne Fahrt fortsetzen. Schließlich fuhr Van Aert genau 1:40 Minuten vor Aerts, der sich in der vorletzten Runde von seinen Konkurrenten gelöst hatte, über die Ziellinie.

Nach dem fünften von acht Läufen baute Iserbyt seinen Vorsprung aus und liegt nun zehn Punkte vor Aerts, der auf 60 Zähler kommt und damit einen mehr auf seinem Konto hat als sein Teamkollege van der Haar.

Tagesergebnis:
1. Wout Van Aert (Jumbo - Visma) 56:29
2. Toon Aerts (Baloise Trek Lions) +1:40
3. Lars van Der Haar (Baloise Trek Lions) +1:48
4. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) +1:52
5. Pim Ronhaar (Pauwels Sauzen – Bingoal) +1:54
6. Michael Vanthourenhout(Pauwels Sauzen – Bingoal) +2:01
7. Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers) +2:13
8. Mees Hendrikx (Alpecin - Fenix Development) +2:16
9. Thijs Aerts (Baloise Trek Lions) +2:22
10.Corne van Kessel ((Tormans – Circus) +2:27

Gesamtwertung nach fünf von acht Rennen:
1. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) 70 Punkte
2. Toon Aerts (Baloise Trek Lions) 60
3. Lars van Der Haar (Baloise Trek Lions) 59
4. Quinten Hermans (Tormans – Circus) 58
5. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen – Bingoal) 45

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.12.2025Van Aert: “Zwei Runden vor Schluss ging es schief“

(rsn) – Während Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine bisherigen fünf Crossrennen dieses Winters gewinnen konnte, fährt Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) seinem ersten Sieg wei

28.12.2025Nys tut in der letzten Runde von Dendermonde die richtigen Dinge

(rsn) – In Abwesenheit des in den letzten Wochen übermächtigen Matthieu van der Poels (Alpecin – Deceuninck) eröffnete sich der Konkurrenz beim heutigen Cross-Weltcup Dendermode die Gelegenhei

28.12.2025Brand auch in Dendermonde zu stark für die Konkurrenz

(rsn) – Und immer wieder Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions)! Auch im achten Weltcup dieses Winters dominierte die Gesamtführende das Geschehen fast nach Belieben und holte sich in Dendermonde b

28.12.2025Van der Poel rollt auch in der Siegbilanz das Feld von hinten auf

(rsn) – Auch in der Crosssaison 2025/26 legt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) einen Raketenstart hin. Der siebenmalige Weltmeister befindet sich erst seit rund zwei Wochen wieder im Wet

28.12.2025Zoe Bäckstedt vor Comeback: “Gebt mir etwas Zeit“

(rsn) – Nach ihrem schweren Trainingsunfall Ende Oktober fiel Zoe Bäckstedt für lange Zeit aus. Kurz vor dem Jahresende ist die U23-Weltmeisterin nun aber bereit für ihren Einstieg in die Crosssa

26.12.2025Van der Poel macht es in Gavere gegen Nys spannend

(rsn) – Beim Weltcup in Gavere hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine weiße Weste bewahrt. In der 7. von neun Runden fuhr er seinem letzten Begleiter Thibau Nys (Baloise – Glowi

26.12.2025“Nicht sehr soziale“ Brand dominiert auch in Gavere

(rsn) – Das Zählen geht weiter. Bei ihrem Sieg im Weltcup von Gavere hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) die 57. Podiumsplatzierung in Serie eingefahren. Außerdem war es ihr 14. Sieg beim

23.12.2025Del Grosso schlägt van Aert in Heusden-Zolder im Sprintduell

(rsn) – Tibor del Grosso (Alpecin – Deceuninck) hat in Heusden-Zolder seinen ersten internationalen Profisieg im Cross gefeiert. Bei der Superprestige war er im Sprintduell schneller als Wout van

23.12.202517.600 Fans beim Comeback: Hofstade reif für eine WM?

(rsn) – Erstmals seit 17 Jahren wurde in Hofstade wieder ein Crossrennen ausgetragen – und die Rückkehr in den Kalender war ein voller Erfolg. Nach Angaben der Veranstalter sahen 17.600 Zuschauer

23.12.2025Fouquenet feiert in Heusden-Zolder ihren bisher größten Sieg

(rsn) – Erstmals in ihrer Karriere hat Amandine Fouquenet (Arkéa – B&B Hotels) ein Rennen einer der drei großen Crosserien gewonnen. Bei der Superprestige in Heusden-Zolder kam die Französin a

22.12.2025Brand holt sich in Hofstade auch das vierte X2O-Rennen

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) baut ihre Serien weiter aus. Bei der X2O Badkamers Trofee in Hofstade gewann die Niederländerin zum neunten Mal in Folge, was gleichzeitig ihr 56. Podi

22.12.2025Van der Poel spielt mit Rücktrittsgedanken vom Cross

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) dominiert die Cyclocross-Szene auch in dieser Saison nach Belieben. Doch im Anschluss an seinen überlegen herausgefahrenen Sieg in Koksijde erklÃ

Weitere Radsportnachrichten

29.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

29.12.2025Giro-Siege, Flandern-Podium und ein bitteres Saisonende

(rsn) – Den Deutschen Meistertitel musste sie zum zweiten Mal in Folge Franziska Koch (Picnic – PostNL) überlassen und krankheitsbedingt endete die Saison 2025 für Liane Lippert (Movistar) bei d

28.12.2025Evenepoel an Kwaremont und Paterberg gesichtet

(rsn) – Red-Bull-Neuzugang Remco Evenepoel hat laut der Zeitung Het Nieuwsblad am Sonntag am Oude Kwaremont und am Paterberg trainiert. Der Doppel-Olympiasieger habe demnach in einem neutralen schw

28.12.2025Van Aert: “Zwei Runden vor Schluss ging es schief“

(rsn) – Während Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine bisherigen fünf Crossrennen dieses Winters gewinnen konnte, fährt Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) seinem ersten Sieg wei

28.12.2025Nys tut in der letzten Runde von Dendermonde die richtigen Dinge

(rsn) – In Abwesenheit des in den letzten Wochen übermächtigen Matthieu van der Poels (Alpecin – Deceuninck) eröffnete sich der Konkurrenz beim heutigen Cross-Weltcup Dendermode die Gelegenhei

28.12.2025Brand auch in Dendermonde zu stark für die Konkurrenz

(rsn) – Und immer wieder Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions)! Auch im achten Weltcup dieses Winters dominierte die Gesamtführende das Geschehen fast nach Belieben und holte sich in Dendermonde b

28.12.2025Van der Poel rollt auch in der Siegbilanz das Feld von hinten auf

(rsn) – Auch in der Crosssaison 2025/26 legt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) einen Raketenstart hin. Der siebenmalige Weltmeister befindet sich erst seit rund zwei Wochen wieder im Wet

28.12.2025WM-Tiefpunkt kann Freude über “bestes Jahr“ nicht trüben

(rsn) – Auftakt in Australien, zum Abschluss noch Japan: Mauro Schmid (Jayco – AlUla) hat im Grunde die längste Saison hinter sich, die der internationale Rennkalender hergibt. Weil er zwischendu

28.12.2025Zoe Bäckstedt vor Comeback: “Gebt mir etwas Zeit“

(rsn) – Nach ihrem schweren Trainingsunfall Ende Oktober fiel Zoe Bäckstedt für lange Zeit aus. Kurz vor dem Jahresende ist die U23-Weltmeisterin nun aber bereit für ihren Einstieg in die Crosssa

28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

28.12.2025Saisonstart-Spezialistin mit Top-Frühjahr und gutem Herbst

(rsn) – Sie war die fleißigste Punkte- und Ergebnissammlerin des Frauenradsports in den ersten zweieinhalb Monaten der Saison 2025: Als das Peloton aus Italien von Mailand-Sanremo zurück nach Belg

27.12.2025Warum zieht es so viele Straßenprofis zum Gravel?

(rsn) – Als der Gravel-Sport vor etwa fünf Jahren nach Europa hinüber schwappte, hätten wohl nur wenige vermutet, in welcher Anzahl und vor allem mit welcher Bedeutung Gravel-Rennen nur kurze Ze

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Antwerp Port Epic (1.1, BEL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)