Auf den letzten Metern der 3. Luxemburg-Etappe

Walslebens Gruppe mit dem Ziel vor Augen noch eingefangen

Von Kevin Kempf

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Philipp Walsleben (Alpecin - Fenix) | Foto: Cor Vos

16.09.2021  |  (rsn) – Je einen Etappensieg bei der Boucles de la Mayenne (2.Pro) und dem Arctic Race of Norway (2.Pro) hat er dieses Jahr bereits errungen. Am Donnerstag schwanden auf der 3. Etappe der Luxemburg-Rundfahrt Philipp Walslebens Chancen auf einen dritten Tageserfolg erst auf dem Schlusskilometer dahin.

Obwohl er vor dem Start des Arctic Race of Norway sein Karriereende angekündigt hatte, ist der 33-Jährige offenbar noch immer hungrig. “Ich bin eigentlich ziemlich satt“, verriet Walsleben auf Anfrage von radsport-news.com, um dann einschränkend anzufügen: “Aber es gibt schon noch Sachen, die mir Spaß machen. Zum Beispiel so ein Tag wie heute.“ Mit Ben O‘ Connor (AG2R – Citroën), Jasper de Buyst (Lotto Soudal), Alex Kirsch (Trek – Segafredo), Ceriel Desal (Bingoal – Pauwels Sauces) und Kenneth van Rooy (Sport Vlaanderen - Baloise) hatte sich der Alpecin-Fenix-Routinier nach 63 Kilometern an der Côte de Kazebierg vom Feld abgesetzt und sich in der Folge nach Kräften gegen das Feld gewehrt. “Das tut zwar mega weh. Aber irgendwie gestalte ich dann das Rennen mit und wir hatten auch wieder sehr gute Chancen. Dann bin ich schon voll motiviert“, erzählte Walsleben.

Und fast hätte es wie schon in Frankreich und Norwegen gereicht. Desal und De Buyst verloren zwar den Anschluss, doch das verbleibende Quartett wurde erst auf den letzten 400 Metern eingefangen, das Ziel schon vor Augen. Fast unweigerlich stellt sich in solchen Situationen die Frage, ob es auch anders hätte laufen können. “Kenneth van Rooy hat ab und zu mal eine Führung ausgelassen. Ich dachte, dass er pokert und bin dann auch ein Stück weniger gefahren“, analysierte der sechsmalige Deutsche Crossmeister. Der Belgier bekam rund zehn Kilometer vor dem Ziel zwar an einem Hügel Probleme, im Flachen kam er aber direkt wieder zurück zu seinen Begleitern. “Wenn O’Connor, Kirsch und ich durchgezogen hätten am Ende, hätten wir vielleicht noch genau den Ticken weiterkommen können“, spekulierte Walsleben.

Doch auch eine zweite Szene nannte der Kleinmachnower als möglichen Knackpunkt. “Wir sind auch etwas zu früh wieder schnell gefahren. Man nimmt als Spitzengruppe immer ein bisschen raus und spielt ein bisschen mit dem Feld. Wenn die Gruppe rausnimmt, nimmt es auch raus“, erklärte er. “60 Kilometer vor dem Ziel wurde dann aber beschlossen, dass wir wieder Vollgas fahren, weil das Feld ein bisschen nähergekommen war. Da hätten wir uns noch ein bisschen Zeit nehmen können. Kollege Kirsch war aber natürlich sehr motiviert zu Hause“, fügte Walsleben scherzend an.

Lange trauern musste er aber nicht, denn sein Teamkollege Sacha Modolo konnte wenige Sekunden, nachdem die Ausreißer eingeholt wurden, zum ersten Mal seit drei Jahren jubelnd über den Zielstrich fahren. “Natürlich freue ich mich für Sacha! Aber ich war auch ein bisschen enttäuscht“, gab Walsleben zu. “Ich hatte mich schon vorbereitet, um alles richtig zu machen im Finale“, erklärte der Brandenburger, der in vergleichbaren Situationen stets alles so gut wie möglich durchdenkt. “Aber es ist auch extrem cool, wenn ein Teamkollege gewinnt. Für ihn war es der 50. Sieg der Karriere, das ist schon etwas Besonderes“, so der ehemalige U23-Weltmeister im Cross über Modolo, mit dem er zum ersten Mal seit fast genau einem Jahr wieder gemeinsam am Start steht.

Weitere gemeinsame Renneinsätze wird es für die beiden wohl auch nicht geben. “Der Münsterland Giro ist mein letztes Rennen. Ein Radrennen in Deutschland und Tag der Deutschen Einheit. Das sind zwei schöne Momente, zu denen ich meinen eigenen Moment hinzufügen darf“, blickte Walsleben auf den Abschluss seiner Karriere in 18 Tagen voraus.

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