Vuelta: Wie Bernal bisher gegen Roglic chancenlos

Yates setzt auf die anderen Teams und den Faktor Zeit

Foto zu dem Text "Yates setzt auf die anderen Teams und den Faktor Zeit"
Adam Yates (Ineos Grenadiers, vorne) attackiert am Balcon de Alicante. | Foto: Cor Vos

24.08.2021  |  (rsn) - Auch wenn Ineos Grenadiers nach der ersten Vuelta-Woche gleich zwei Fahrer in den Top Ten der Gesamtwertung platziert hat, fiel die Zwischenbilanz des britischen Teams am ersten Ruhetag der 76. Vuelta a Espana ernüchternd aus. “Es ist schwierig, an den Sieg zu denken, wenn ich zu diesem Zeitpunkt des Rennens schon zwei Minuten verloren habe“, sagte Egan Bernal, der nach neun Etappen als Gesamtfünfter bereits 1:52 Minuten Rückstand auf den überragenden Slowenen Primoz Roglic (Jumbo - Visma) aufweist.

Der Kolumbianer verschwendet derzeit keinen Gedanken daran, nach der Frankreich- und der Italien-Rundfahrt auch die dritte Grand Tour des Jahres seinen Palmares anzufügen. “Bevor du attackierst, musst du gute Beine haben. Bisher hatte ich die noch nicht. Ich war nicht auf dem Niveau, um anzugreifen“, sagte Bernal und nannte als weiteren Faktor die Auftritte des Titelverteidigers. "Roglic hat bisher keine Schwäche gezeigt. Er ist sehr stark, hat bereits zweimal die Vuelta gewonnen und ist einer der besten Fahrer der Welt. Wir müssen abwarten, ob wir unsere Chance bekommen“, zeigte sich der Vuelta-Debütant alles andere als zuversichtlich.

Bernal ist zwar der im Gesamtklassement bestplatzierte Ineos-Profi - Olympiasieger Richard Carapaz muss augenscheinlich den Strapazen der Tour de France und den danach folgenden Spielen von Tokio seinen Tribut zollen und wird nur auf Rang 21 geführt. Den stärksten Eindruck hinterließ bisher allerdings Adam Yates, der im Klassement 2:07 Minuten hinter Roglic Gesamtsechster ist, im Gegensatz zu Bernal aber bereits einige Male versuchte, das Rote Trikot in Bedrängnis zu bringen.

“Ich fahre ziemlich konstant. Am zweiten Tag habe ich etwas Zeit verloren, weil ich durch einen Sturz aufgehalten wurde, und auf einer Etappe war ich von der Hitze etwas überfordert. Aber auf den Bergetappen war ich gut dabei“, bilanzierte der Ineos-Neuzugang, dessen bisher bestes Vuelta-Ergebnis ein 34. Gesamtrang aus dem Jahr 2017 ist, und der angesichts von Carapaz‘ und Bernals bisherigen Leistungen derzeit der wohl aussichtsreiche Fahrer seines Teams ist.

Adam Yates angriffslustig, aber bisher ebenfalls chancenlos

Gegen Roglic war aber auch der 29-jährige Yates bisher chancenlos, wie auch die 9. Etappe mit der Bergankunft am Alto de Velefique zeigte. “Man hat gestern gesehen, dass er der Stärkste war“, sagte der Brite am ersten Ruhetag. “Im Finale habe ich einige Angriffe platziert. Als ich das erste Mal zurückblickte, war er nicht in meinem Rad, und dann war er plötzlich da. Er hat diese Lücke offenbar sehr leicht geschlossen. Danach ist er auch mit Mas weggefahren, also ist er wohl nicht so schlecht“, sagte Yates mit britischem Understatement.

Wie schwierig das Unterfangen wird, Roglic noch von der Spitze der Gesamtwertung zu verdrängen, verdeutlicht die Prognose, die der Ineos-Profi mit Blick auf das abschließende Zeitfahren von Santiago de Compostela abgab. "Ich denke, jeder in den Top 10 sollte für dieses Zeitfahren zwei Minuten vor ihm liegen“, sagte Yates über den Olympiasieger in dieser Disziplin und legte damit die Messlatte schon fast unerreichbar hoch.

Hoffnung macht ihm die Tatsache, dass auch andere Mannschaften die gleichen Ziele verfolgen und sogar - wie etwa Movistar mit Enric Mas und Miguel Angel Lopez - ebenfalls noch zwei Eisen im Feuer haben. “Mit unserem Team sind wir nicht die einzigen, die versuchen, die Zeit zurückzugewinnen. Es liegt also nicht nur an uns, und wir haben noch zwei Wochen Zeit. Wir werden es weiter versuchen“, kündigte der Rundfahrtspezialist an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.10.2021Lopez: “Movistar schafft bestimmte Dinge nicht gut“

(rsn) - Erstmals seit seinem vorzeitigen Weggang von Movistar hat sich Miguel Angel Lopez öffentlich gegenüber spanischsprachigen Medien zu den Umständen der Trennung geäußert. Movistar und Lopez

18.09.2021Bestätigt: Lopez verlässt Movistar nach Vuelta-Eklat

(rsn) – Nun ist offiziell, was sich in den vergangenen zwei Wochen seit dem Ende der Vuelta a Espana immer mehr andeutete: Miguel Angel Lopez wird das spanische Team Movistar verlassen. Wie sein Arb

07.09.2021Roglic ist der erste, der Romingers Serie einstellen konnte

(rsn - Bis zu Primoz Roglic‘ drittem Vuelta-Gesamtsieg in Folge war der Schweizer Tony Rominger alleiniger Rekordsieger der Spanienrundfahrt. Zwar hatte Roberto Heras das Rennen in den Jahren 2000,

06.09.2021Lopez war rücksichtslos gegenüber seinen Teamkollegen

(rsn) - Der Fall Miguel Angel Lopez (Movistar) hat für heftige Diskussion in der Szene gesorgt. Wie ist es zu bewerten, dass der 27-jährige Kolumbianer aus Trotz während der vorletzten Etappe der V

06.09.2021Mäder: “Das Ergebnis ist vielleicht etwas zu gut ausgefallen“

(rsn) - Für die Vuelta a Espana hatte sich das Team Bahrain Victorious große Ziele gesteckt. Mikel Landa sollte nach seinem sturzbedingten Ausscheiden beim Giro d`Italia nun in seiner spanischen He

06.09.2021Lopez-Aus: Unzue kritisiert scharf, zeigt aber auch Verständnis

(rsn) – Movistar-Teamchef Eusebio Unzué hat sich im spanischen Radio am Sonntag erstmals öffentlich zum Ausstieg seines Schützlings Miguel Angel Lopez bei der Spanien-Rundfahrt am Samstag geäuß

06.09.2021Roglic: körperlich, mental und taktisch in neuen Dimensionen

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) war bei dieser Vuelta ein viel beschäftigter Mann. Im Rennen, aber auch noch nach dem Rennen. Während auf dem Platz vor der Kathedrale von Santiago de Compost

06.09.2021Großschartner: “Man gewinnt oder man lernt daraus“

Nach drei Wochen bei der Vuelta a Espana wollte Felix Großschartner im Bus zufrieden mit seiner Leistung sein. Das gab der Österreicher im Trikot von Bora – hansgrohe vor dem Auftakt der Rundfahrt

06.09.2021Video-Highlights zur 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Mit dem erwarteten Zeitfahr-Triumph von Gesamtsieger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) ist die 76. Vuelta a Espana am Sonntag in Santiago de Compostela zu Ende gegangen. Beeindrucken konnte ab

05.09.2021Roglic kannte bei seinem 3. Vuelta-Triumph keine Gnade mit Mas

(rsn) – Sein Sieg kam nur wenig überraschend; Primoz Roglic (Jumbo – Visma), der Goldmedaillengewinner von Tokio im Zeitfahren, hat mit seinem Triumph im Kampf gegen die Uhr in Santiago de Compos

05.09.2021Roglic gewinnt Zeitfahren und feiert 3. Gesamtsieg in Folge

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) hat auch im abschließenden Zeitfahren der Vuelta a Espana seine Überlegenheit mit einem deutlichen Sieg demonstriert. Der Slowene überholte kurz vor dem Ziel

05.09.2021Palzer: “Ich habe noch nie so viel leiden müssen“

(rsn) - Es war ein völlig neues Kapitel seiner Karriere, dass Anton Palzer vor drei Wochen in Burgos aufschlug und nun in Santiago de Compostela erfolgreich abschloss. Der 28-Jährige, der im April a

Weitere Radsportnachrichten

27.08.2025UAE rauscht zum Sieg im Teamzeitfahren der Vuelta

(rsn) – Das Team UAE – Emirates – XRG hat in Figueres das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) gewonnen. Der Rennstall aus den Vereinigten Ara

27.08.2025Israel – Premier Tech bei Vuelta von Demonstranten aufgehalten

(rsn) – Das Team Israel – Premier Tech ist im Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) von Demonstranten aufgehalten worden. Bereits wenige Minuten nach dem Start der Ma

27.08.2025Abrahamsen setzt seinen Traum-Sommer in Geraardsbergen fort

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat in Geraardsbergen den Muur Classic (1.1) gewonnen. Der Norweger setzte sich nach 177,8 Kilometern rund um die berühmt-berüchtigte "Kapelmuur" als Soli

27.08.2025Spanische Partei fordert im Kongress Israels Vuelta-Ausschluss

(rsn) – Die spanische Partei Izquierda Unida (Vereinigte Linke) hat in einer Pressemitteilung die spanische Regierung dazu aufgefordert, den Ausschluss des Teams Israel – Premier Tech von der Vuel

27.08.2025Alpecin verliert Vermeersch und Hermans an Red Bull und Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

27.08.2025Kockelmann beendet Luxemburgs Avenir-Durststrecke nach 27 Jahren

(rsn) – Mathieu Kockelmann hat in Val-Suran die 4. Etappe der Tour de l´Avenir (2.NCup) gewonnen und sich dabei im Massensprint eines noch mehr als 90 Mann umfassenden Hauptfeldes vor dem Mexikaner

27.08.2025Die Startzeiten aller Teams für das Vuelta-Mannschaftszeitfahren

(rsn) – Bei der 80. Vuelta a Espana (2.UWT) steht am Mittwochnachmittag nach einem langen Transfer aus Voiron in der Nähe von Lyon in Frankreich nach Figueres im Nordosten Spaniens ein 24,1 Kilomet

27.08.2025Gery nimmt mit drittem Etappensieg Riedmann Grün ab

(rsn) – Célia Gery hat in Val-Suran ihren dritten Etappensieg bei der Tour de l´Avenir Femmes (2.2U) gefeiert und damit auch der Deutschen Linda Riedmann das Grüne Trikot abgenommen. Gery setzte

27.08.2025Gänsehaut-Momente und Trikot-Träume

(rsn) - Für die deutschen Kontinental-Teams ist die Lidl Deutschland Tour (2.Pro) mehr als nur ein Rennen. Es ist die größte Bühne des Landes, ein Kräftemessen mit der Weltelite und oft ein emoti

27.08.2025Kehrt La Planche des Belles Filles 2026 ins Tour-Programm zurück?

(rsn) – Der Parcours der Tour de France 2026 (2.UWT) wird, wie gehabt, erst Ende Oktober vorgestellt – genauer am 23. Oktober in Paris. Trotzdem aber laufen nach und nach nun die ersten Gerüchte

27.08.2025Ferrand-Prévot will nun doch zur WM nach Ruanda reisen

(rsn) – Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) wird entgegen ihres bisherigen Plans nun doch an den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali an den Start gehen. Das teilte

27.08.2025Ceratizit Pro Cycling wird zum Jahresende aufgelöst

(rsn) – Bittere Neuigkeiten für den deutschen Frauen-Radsport: Das Women´s WorldTeam Ceratizit Pro Cycling wird im Jahr 2026 nicht mehr zum Profi-Peloton gehören. Wie der deutsche Rennstall am Di

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour Poitou - Charentes (2.1, FRA)
  • Muur Classic Geraadsbergen (1.1, BEL)
  • Tour of Routhe Salvation (2.2, TUR)