Österreicher optimistisch vor 2. Vuelta-Woche

Großschartner: “Ich kann meine Karten immer noch spielen“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Großschartner: “Ich kann meine Karten immer noch spielen“"
Felix Großschartner (Bora- hansgrohe) | Foto: Bora-hansgrohe/Bettiniphoto

23.08.2021  |  (rsn) – Im letzten Jahr beendete Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) die Vuelta a Espana als Gesamtneunter. Damals war es die erste Rundfahrt, die er als Kapitän einer Mannschaft bestritt. Nach der ersten Woche der diesjährigen Ausgabe liegt der Österreicher erneut auf Rang neun, nachdem er an der ersten großen Bergprüfung der 9. Etappe ein paar Minuten einbüßte.

"Im Prinzip habe ich auf den letzten viereinhalb Kilometern die drei Minuten verloren. Es war mir aber schon vor dem Tag klar, dass es schwierig wird, die zweite Position hinter Roglic zu verteidigen", schilderte der Marchtrenker, der am Balcon de Alicante auf der 7. Etappe bis an acht Sekunden an den Slowenen herangerückt war, der sich anschickt, seinen dritten Vuelta-Sieg in Folge zu feiern.

"Bislang ist Roglic sehr souverän und nur Enric Mas kann mit ihm mithalten. Es wird aber sicher noch ein spannender Kampf um das Podium, weil alles eng zusammen ist. Wenn Roglic keinen schlechten Tag hat, dann wird er die Rundfahrt gewinnen", warf Großschartner einen Blick auf die Gesamtwertung. Jene steht auch im Fokus des 27-Jährigen, der aber weiß, dass es für einen Platz ganz vorne sehr schwer wird: "Die besten fünf bis sechs Fahrer sind sicherlich noch ein Level über mir. Das ist aber auch die Creme de la Creme."

Die drei Minuten, die Großschartner am Sonntag auf das Rote Trikot kassierte, schmälert nicht die gute Leistung des Oberösterreichers, der zudem durch einen Hitzschlages gehandicapt war. "Viel besser kann die Vuelta fast nicht besetzt sein. Hier hast du kaum Sprinter und Klassikerfahrer am Start, sondern fast nur Bergfahrer. Willst du da vorne mitfahren, dann musst du auch stark sein", erklärte Großschartner.

Für Spannung in der Gesamtwertung sorgt auch der Faktor, dass es keine dominierende Mannschaft gibt, die das Rennen von Anfang bis Ende kontrolliert. Stattdessen sorgen mehrere starke Teams mit offensiver Fahrweise für Aktivität. Großschartner: "Es gibt wenig Kontrolle. Die letzten Jahre ist die beste Mannschaft voll unten reingefahren und hat alles reduziert, bis nur mehr die Kapitäne da waren. Am Sonntag waren Ineos und Movistar sehr aktiv."

Vorfreude auf die nächsten beiden Vuelta-Wochen

Dranhängen und Mitfahren ist daher die Devise des Österreichers, im Anbetracht seiner Möglichkeiten. "Manchmal profitierst du, manchmal zieht es dir aber auch den Stecker, so wie am Sonntag. Ich denke aber für die Zuseher ist das Rennen extrem spannend, wenn die Teams noch mehrere Optionen haben", erklärte der 27-Jährige, der sich von den Anstrengungen der ersten Woche nun am Ruhetag etwas erholen konnte.

"Grundsätzlich fühle ich mich gut, Ergebnistechnisch ist es bisher eine Achterbahnfahrt, aber das Körperbefinden ist gut und ich freue mich schon auf die nächsten beiden Wochen", so der Bora-Kapitän, der auch auf eine Möglichkeit in einer Ausreißergruppe spekuliert: "Ich bin sicher nicht die größte Gefahr für Roglic, deswegen wird Jumbo auch nicht komplett durchdrehen, wenn ich mich mal raus wage."

Doch das große Ziel ist das Gesamtklassement, was durch zu viele Offensivaktionen in Gefahr geraten könnte. Großschartner: "Wenn man eine Chance sieht, dann muss man sie ergreifen. Es wird aber viel von der Rennsituation abhängen. Ich weiß aber, dass ich meine Karten noch immer spielen kann." Dass seine Form gut passt, dessen ist sich der Österreicher aber sicher: "Schon um in den Top 30 hier mitzufahren, musst du bei 100 Prozent sein. Und das bin ich."

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.10.2021Lopez: “Movistar schafft bestimmte Dinge nicht gut“

(rsn) - Erstmals seit seinem vorzeitigen Weggang von Movistar hat sich Miguel Angel Lopez öffentlich gegenüber spanischsprachigen Medien zu den Umständen der Trennung geäußert. Movistar und Lopez

18.09.2021Bestätigt: Lopez verlässt Movistar nach Vuelta-Eklat

(rsn) – Nun ist offiziell, was sich in den vergangenen zwei Wochen seit dem Ende der Vuelta a Espana immer mehr andeutete: Miguel Angel Lopez wird das spanische Team Movistar verlassen. Wie sein Arb

07.09.2021Roglic ist der erste, der Romingers Serie einstellen konnte

(rsn - Bis zu Primoz Roglic‘ drittem Vuelta-Gesamtsieg in Folge war der Schweizer Tony Rominger alleiniger Rekordsieger der Spanienrundfahrt. Zwar hatte Roberto Heras das Rennen in den Jahren 2000,

06.09.2021Lopez war rücksichtslos gegenüber seinen Teamkollegen

(rsn) - Der Fall Miguel Angel Lopez (Movistar) hat für heftige Diskussion in der Szene gesorgt. Wie ist es zu bewerten, dass der 27-jährige Kolumbianer aus Trotz während der vorletzten Etappe der V

06.09.2021Mäder: “Das Ergebnis ist vielleicht etwas zu gut ausgefallen“

(rsn) - Für die Vuelta a Espana hatte sich das Team Bahrain Victorious große Ziele gesteckt. Mikel Landa sollte nach seinem sturzbedingten Ausscheiden beim Giro d`Italia nun in seiner spanischen He

06.09.2021Lopez-Aus: Unzue kritisiert scharf, zeigt aber auch Verständnis

(rsn) – Movistar-Teamchef Eusebio Unzué hat sich im spanischen Radio am Sonntag erstmals öffentlich zum Ausstieg seines Schützlings Miguel Angel Lopez bei der Spanien-Rundfahrt am Samstag geäuß

06.09.2021Roglic: körperlich, mental und taktisch in neuen Dimensionen

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) war bei dieser Vuelta ein viel beschäftigter Mann. Im Rennen, aber auch noch nach dem Rennen. Während auf dem Platz vor der Kathedrale von Santiago de Compost

06.09.2021Großschartner: “Man gewinnt oder man lernt daraus“

Nach drei Wochen bei der Vuelta a Espana wollte Felix Großschartner im Bus zufrieden mit seiner Leistung sein. Das gab der Österreicher im Trikot von Bora – hansgrohe vor dem Auftakt der Rundfahrt

06.09.2021Video-Highlights zur 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Mit dem erwarteten Zeitfahr-Triumph von Gesamtsieger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) ist die 76. Vuelta a Espana am Sonntag in Santiago de Compostela zu Ende gegangen. Beeindrucken konnte ab

05.09.2021Roglic kannte bei seinem 3. Vuelta-Triumph keine Gnade mit Mas

(rsn) – Sein Sieg kam nur wenig überraschend; Primoz Roglic (Jumbo – Visma), der Goldmedaillengewinner von Tokio im Zeitfahren, hat mit seinem Triumph im Kampf gegen die Uhr in Santiago de Compos

05.09.2021Roglic gewinnt Zeitfahren und feiert 3. Gesamtsieg in Folge

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) hat auch im abschließenden Zeitfahren der Vuelta a Espana seine Überlegenheit mit einem deutlichen Sieg demonstriert. Der Slowene überholte kurz vor dem Ziel

05.09.2021Palzer: “Ich habe noch nie so viel leiden müssen“

(rsn) - Es war ein völlig neues Kapitel seiner Karriere, dass Anton Palzer vor drei Wochen in Burgos aufschlug und nun in Santiago de Compostela erfolgreich abschloss. Der 28-Jährige, der im April a

Weitere Radsportnachrichten

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

02.07.2025Das Reglement der Tour de France auf einen Blick

(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F

02.07.2025Das Preisgeld: Wie viel gibt´s wofür bei der Tour de France 2025?

(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im

02.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)