Vorschau Olympisches MTB-Rennen der Männer

Erfüllt sich van der Poel seinen Traum von der Goldmedaille?

Von Kevin Kempf

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Mathieu van der Poel (Niederlande) bei der EM in Glasgow 2018 | Foto: Cor Vos

25.07.2021  |  (rsn) – Seitdem er sich vor für Jahren vergeblich für die Olympischen Spiele von Rio zu qualifizieren versuchte, ordnet Mathieu van der Poel fast alles seinem großen Traum unter, im Mountainbike die Goldmedaille zu gewinnen. Sogar sein Debüt bei der Tour de France beendete der Niederländer nach seinem frühen Etappensieg und sechs Tagen im Gelben Trikot vorzeitig.

In Tokio ist der Olympiasieg jedoch alles andere als eine ausgemachte Sache, denn ein Weltcupsieg gelang van der Poel bei seinen zwei Einsätzen auf der olympischen Distanz in dieser Saison nicht. Auf den Spuren von Crosslegende Sven Nys, der 2008 in Peking bei den Spielen antrat und Neunter wurde, will aber nicht nur Crossweltmeister van der Poel, sondern auch der Brite Thomas Pidcock den Mountainbikern ein Schnippchen schlagen.

Victor Koretzky gewann das erste Rennen in Albstadt, van der Poel wurde Fünfter. Der Franzose ist Zweiter der Weltrangliste und wie sein Landsmann Jordan Sarrou einer der Medaillenanwärter. Sarrou, aktueller Weltmeister, landete bei den vier Weltcuprennen zwei Mal in den Top 5. Pidcock wurde in Albstadt Fünfter. Dabei musste der U23-Weltmeister in dieser Disziplin aus einer hinteren Startreihe ins Rennen gehen und legte eine fantastische Aufholjagd hin.

Im zweiten Saisonrennen zermürbte Pidcock in Nove Mesto im direkten Duell van der Poel und ließ ihn letztlich weit hinter sich. In dieser Verfassung wäre er für Tokio wohl der Goldfavorit gewesen, dann aber brach er sich vor der Tour de Suisse das Schlüsselbein. Bei seiner Rückkehr in den Weltcup in Les Gets Anfang Juli konnte Pidcock im Sprint nicht überzeugen, das lange Rennen musste er nach einem Sturz frühzeitig beenden.

Obwohl er Zwölfter der Weltrangliste und Zehnter im Weltcup ist, wird der Ineo-Profi nur aus der vierten Reihe starten. Allerdings zeigte Peter Sagan (Bora – hansgrohe) in Rio 2016, dass das im kleinen olympischen Startfeld nicht unbedingt ein Problem sein muss.

Der Führende im Weltcup ist der Weltranglistenerste Mathias Flückiger. Der Schweizer begann seine diesjährige Mountainbike-Kampagne mit zwei dritten Plätzen, in Abwesenheit van der Poels entschied er dann die letzten beiden Weltcups sogar für sich.

Kurze, steile Anstiege

Der 4,1 Kilometer lange Parcours in Izu ist eher atypisch. Die Anstiege sind kurz, dafür aber sehr steil. Pro Runde müssen die Fahrer 150 Höhenmeter bewältigen. Die von Nick Floros, der schon die Olympischen Kurse in London und Rio baute, entworfene Strecke ist sehr technisch, wie bei den beiden letzten Spielen wurden viele künstliche Elemente in den Kurs eingebaut. Vor allem die vielen Rock Gardens sind auffällig. Die kleinen Hügel sollten den beiden Cross- und Straßenstars entgegenkommen.

Die deutschsprachigen Fahrer

Jahrelang dominierten die Schweizer diesen Sport. Vor Nino Schurter war kaum zu schlagen. Am achtmaligen Weltmeister und Goldmedaillengewinner von Rio scheint inzwischen aber der Zahn der Zeit zu nagen. Trotzdem belegte der 35-Jährige bei allen vier Weltcups Top 10-Plätze, wobei sein bestes Resultat ein zweiter Platz in Albstadt war. Mit Filippo Colombo nominierten die Eidgenossen überraschenderweise einen Nachwuchsmann, der mit dem Kampf um die Medaillenränge kaum etwas zu tun haben wird.

Die Deutschen treten mit Routinier Manuel Fumic und Maxmilian Brandl an. Während der 39-jährige Fumic bereits an seinen fünften Spielen teilnimmt, wird Brandl seine olympische Prämiere feiern. Der 24-Jährige stieß letzte Saison in die Weltelite vor und kann in Izu um die Top 10 kämpfen, auch wenn er das dieses Jahr bislang nur im Sprintrennen beweisen konnte.

Maximilian Foidl wird die österreichischen Farben vertreten. Der 25-Jährige wird bei seinen ersten Spielen allerdings keine Rolle im Kampf um die vorderen Plätze spielen.

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