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11.06.2021 | (rsn) – Der Gesamtführende Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) war zwar mit fast drei Minuten Rückstand in Disentis Sedrun angekommen, doch sein Gelbes Trikot bekam er nach der 6. Etappe der Tour de Suisse trotzdem einige Minuten früher, als Tagessieger Andreas Kron (Lotto Soudal). Der 23-jährige Däne nämlich musste nach dem 130 Kilometer langen Teilstück über den Gotthard- und den Lukmanierpass lange auf einen Jury-Entscheid warten, bis er sich als Sieger feiern lassen durfte.
Zunächst hatte Kron den Zielstrich hinter Ex-Weltmeister Rui Costa (UAE Team Emirates) als Zweiter überquert – schon da wild gestikulierend. Denn der Portugiese hatte Kron im Schlussspurt immer weiter nach links gedrängt und nur noch gerade so genug Platz gelassen, dass der Däne nicht in die Bande fahren musste. Nach mehreren Minuten und intensiver Studie der TV-Bilder entschied das UCI-Schiedsgericht dann, Costa zu distanzieren.
Das bedeutete für den Portugiesen Rang zwei, da der dritte Mann in der dreiköpfigen Spitzengruppe, Hermann Pernsteiner (Bahrain Victorious), mit einer Sekunde Rückstand gewertet worden war. Der Österreicher hatte im Sprint gegen Costa und Kron nicht den Hauch einer Chance gehabt, konnte sich vorher aber stark präsentieren und dem ÖRV noch einmal für eine Olympia-Nominierung empfehlen.
"Es ist toll. Das war mein zweiter WorldTour-Sieg und es ist wirklich großartig. Ich hatte eine schwere Zeit nach der Katalonien-Rundfahrt, wo ich aussteigen musste. Danach war ich zwei Wochen krank und es war wirklich schwer, zurückzukommen", freute sich Kron, der im März die Auftaktetappe in Katalonien gewonnen hatte.
Comeback nach schwarzem Tag am Donnerstag
Zur Tour de Suisse war er als Lotto Soudals Mann für die Gesamtwertung gereist, doch auf dem Weg nach Leukerbad am Donnerstag erlebte Kron einen schwarzen Tag. "Da war ich wirklich enttäuscht, dass ich aus dem Klassement gefallen bin. Deshalb ist es sehr schön, heute dem Team etwas zurückzugeben, nachdem sie in den letzten Tagen so viel für mich gearbeitet hatten", so Kron, der sich auch zum Sprint gegen Costa äußerte:
"Wenn so etwas passiert, wird man immer diskutieren. Einige sagen, er ist nicht allzu viel herüber gezogen. Aber meiner Meinung nach haben wir den Sprint ganz rechts begonnen und am Ende waren wir ganz links. Das ist alles, was ich sagen kann. Ich muss es erst selbst nochmal sehen. Aber die Jury hat eine Entscheidung getroffen und ich vertraue der Jury."
Pernsteiner stark, aber im Sprint chancenlos
Kron, Costa und Pernsteiner waren zwischen dem Gotthardpass und dem Lukmanierpass in eine knapp 40-köpfige Spitzengruppe gesprungen, die sich dann am Lukmanier zerlegte, und aus der heraus David De La Cruz (UAE Team Emirates) ein Solo startete, das aber sechs Kilometer vor dem Ziel endete. Danach nahm Pernsteiner das Rennen in die Hand, konnte aber Costa und Kron nicht abschütteln.
Carapaz verteidigte sein Gelbes Trikot als Gesamtführender derweil souverän im Hauptfeld. Sein Team Ineos Grenadiers ließ die große Spitzengruppe, in der Costa mit 6:32 Minuten Rückstand auf Gelb der gefährlichste Gegner war, nie mehr als drei Minuten weit weg und behielt alles unter Kontrolle. Am Ende rückte Costa bei nun 3:37 Minuten Rückstand auf den zehnten Gesamtrang vor.
Carapaz führt weiterhin mit 26 Sekunden Vorsprung auf Jakob Fuglsang (Astana - Premier Tech) und 38 Sekunden vor Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) sowie 53 Sekunden vor Weltmeister Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step), der zu Etappenbeginn attackierte, dann aber die Beine wieder hochnahm.
Während Carapaz Gelb behielt, übernahm sein Teamkollege Eddie Dunbar die Führung in der Nachwuchswertung vom mit Magen-Darm-Problemen nicht mehr gestarteten Lucas Hamilton (BikeExchange). Die Führung in der Bergwertung sicherte sich Antonio Nibali (Trek – Segafredo) als Teil der großen Spitzengruppe des Tages, die in der Punktewertung übernahm Stefan Bissegger (EF Education – Nippo) vom ebenfalls krank ausgestiegenen Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix).
So lief das Rennen:
Schon gleich nach dem Start ließ Weltmeister und Geburtstagskind Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) die Muskeln spielen und setzte sich im Anstieg von Andermatt zum Gotthardpass gemeinsam mit Teamkollege Mattia Cattaneo und Marc Soler (Movistar) vom Feld ab. Das Trio bekam über den Pass hinweg noch Besuch von Antonio Nibali (Trek – Segafredo), kam aber auch nach der Abfahrt in Richtung Airolo nicht richtig weg.
Alaphilippe nahm vorne die Beine hoch, doch aus dem Feld heraus gingen sofort die nächsten Attacken, so dass am Fuße des Lukmanierpasses eine gar 40-köpfige Spitzengruppe das Rennen anführte – wenn auch lange Zeit nur mit einer halben Minute Vorsprung.
Erst im Anstieg in Richtung Lukmanier und am Zwischensprint in Olivone vorbei wuchs der Rückstand des Hauptfeldes um den Gesamtführunden Carapaz auf über zwei Minuten an, da nun klar war: Unter den Ausreißern war keiner, der dem Gelben Trikot wirklich gefährlich nah war. Bestplatzierter war Ex-Weltmeister Rui Costa (UAE Team Emirates) mit 6:32 Minuten Rückstand im Klassement.
De La Cruz scheitert mit Solo-Versuch
Am Lukmanierpass aber wurde die Spitzengruppe dann zerpflückt und es kristallisierte sich schließlich David De La Cruz (UAE Team Emirates) als stärkster Kletterer heraus. Der Spanier setzte sich allein ab und ging in die lange Abfahrt in Richtung Disentis. Oben am Pass lag ein Sextett um Hermann Pernsteiner (Bahrain Victorious) und Matteo Fabbro (Bora – hansgrohe) rund 1:15 Minuten hinter dem Spanier, doch in der Abfahrt und auch in der kurzen Gegensteigung der 3. Kategorie anschließend in Disentis/Mustér schmolz der Abstand wieder etwas zusammen – während sich im von Ineos Grenadiers kontrollierten Hauptfeld drei Minuten dahinter aber kaum etwas tat.
Knapp zehn Kilometer vor dem Ziel wuchs die Verfolgergruppe hinter De La Cruz in besagtem Gegenanstieg noch einmal auf rund 15 Mann an und es folgten die nächsten Attacken – erst von Fabbro, dann von Pernsteiner - so dass der Vorsprung des Spaniers weiter zusammenschmolz und seine Flucht sechs Kilometer vor dem Ziel vorbei war.
Pernsteiner versucht alles
Pernsteiner zog an ihm vorbei, hatte aber De La Cruzs Teamkollege Costa am Hinterrad, der zunächst nicht mitführte, dann aber fünf Kilometer vor dem Ziel doch auch eine Ablösung übernahm, als sich von hinten Andreas Kron (Lotto Soudal) näherte. Das Trio erreichte gemeinsam die 2.000-Meter-Marke, und dort lancierte Pernsteiner nochmals eine Attacke, konnte seine beiden Begleiter, die beide als endschneller galten, aber nicht mehr abschütteln.
Pernsteiner führte das Trio schließlich auch auf die letzten 200 Meter, wo dann Costa den Sprint eröffnete. Kron wollte den Ex-Weltmeister links überholen, doch der Portugiese zog immer weiter rüber und ließ dem Dänen schließlich kaum noch Platz, so dass der nicht mehr vorbeikam.
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