--> -->

20.12.2020 | (rsn) - In einem Rennen, das an Spannung nicht zu überbieten war, entschied Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) das erste Cross-Duell der Saison gegen Wout Van Aert (Jumbo – Visma) für sich. Der Weltmeister schlug dank einer fulminanten Schlussrunde beim Cross-Weltcup von Namur seinen ewigen Kontrahenten aus Belgien sowie den Briten Tom Pidcock (Trinity). Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) wurde auf dem schweren Kurs auf tiefem Geläuf Vierter und behauptete so die Führung in der Gesamtwertung.
Fünf Siege bei sechs Teilnahmen in Namur, so lautet mittlerweile van der Poels Bilanz. Und wie schon in der vergangenen Saison, so war auch die diesjährige Austragung ein Anwärter auf das Rennen des Jahres. Etwas mehr als eine Runde vor Schluss schloss Van Aert mit dem leidenden van der Poel am Hinterrad zu Pidcock auf. “Ich bin nicht taktisch gefahren. Allein hätte ich das Loch nicht zu bekommen“, sagte der Niederländer auf die Frage, ob er ein wenig Theater gespielt hatte. Kurz darauf fuhr van der Poel die entscheidende Attacke. “Ich bin ein paar Mal fast gestürzt. Alles war am Limit heute. Ich habe viel riskiert. Ich hatte keinen Moment etwas übrig“, so der erschöpfte Sieger im Ziel, nachdem er das zweite seiner bisher drei Saisonrennen gewonnen hatte.
Dennoch war erneut der junge Pidcock Mann des Tages. In der Anfangsphase attackierte der 21-Jährige pausenlos und setzte sich mehrmals kurzfristig ab. In der fünften Runde schien Pidcock sich endgültig von allen Konkurrenten zu lösen. “Ich bin kein perfektes Rennen gefahren. Aber momentan muss ich mein eigenes Rennen fahren, das ist für mich am besten. Vermutlich, weil ich bei den Junioren und bei der U23 auch immer allein vorn gefahren bin“, erklärte Pidcock seine offensive Fahrweise.
Obwohl Van der Poel und Van Aert alles gaben, konnten sie den Rückstand zum Führenden lange nicht wettmachen. “Dass die beiden zusammenarbeiten mussten, um mich zu fangen, tröstet mich ein wenig. Ich hatte gehofft, sie würden sich vielleicht angucken. Das taten sie aber leider nicht“, trauerte der Britische Meister dem verpassten Sieg hinterher. “Aber Podium ist gut – und ich bin mit den beiden ‘Königen des Cross‘ zusammengefahren“, resümierte er letztendlich zufrieden.
Van Aert ärgert sich über seinen Fehler
Der knapp geschlagene Van Aert dagegen ärgerte sich über den verpassten Sieg. “Ich habe Mathieu zurück ins Rennen gebracht. Das hätte ich besser wissen müssen. In der letzten Runde bin ich auf Mathieus Qualität gestoßen. Er kann im Finale weit über sein Limit hinausgehen“, so der 26-Jährige. “Ich hatte Mathieu und Tom stärker eingeschätzt als mich selbst. Ich hätte Mathieu das Loch zu Tom zufahren lassen müssen. Ich habe selbst zu viel gearbeitet“, befand der dreimalige Weltmeister, der zumindest zuversichtlich nach vorn schaute: “Hierauf kann ich aufbauen. Ich muss mehr an mich glauben!“
Sein Landsmann Vanthourenhout baute als Tagesvierter seine Weltcup-Führung aus. “Der vierte Platz war das bestmögliche Resultat heute. Ich habe mich die ganze Zeit festgebissen“, sagte der Flame, dessen Kontrahent und Teamkollege Eli Iserbyt direkt nach dem Start mit Kettenproblemen aussichtslos zurückgefallen war. Im Gesamtklassement kommt Vanthourenhout auf 62 Punkte und hat damit sieben mehr auf seinem Konto als Van Aert. Van der Poel folgt mit 40 Zählern auf Rang fünf.
Der Deutsche Meister Marcel Meisen (Alpecin - Fenix) fuhrt zwar bis zum letzten Umlauf die beiden schnellsten Runden, belegte trotzdem nur Rang 21. Das dritte Weltcup-Rennen findet am 27. Dezember auf dem neuen Kurs in Dendermonde statt.
So lief das Rennen:
Für Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Bingoal) war das Rennen nach wenigen Metern bereits gelaufen. Wegen Kettenproblemen musste der Europameister aus Belgien mit dem Rad auf der Schulter den Weg zum Materialposten zu Fuß zurücklegen. Auch Toon Aerts (Telenet – Baloise) und van der Poel hatten jeweils einen mäßigen Start. Pidcock, Vanthourenhout und Van Aert setzten sich zur Mitte der ersten von neun Runden dagegen vom Rest ab. Am längsten Anstieg sprintete der Weltmeister dann zwar den Rückstand zum Spitzentrio zu, durch einen technischen Fehler fiel van der Poel aber direkt wieder zurück.
Pidcock setzte seine Konkurrenten von der Spitze weg unter Druck und löste sich schließlich. Am Kopfsteinpflasteranstieg sprang van der Poel wieder zum Führenden, leistete sich aber einen weiteren technischen Fehler. Das Verfolgertrio schien den Anschluss an Pidcock dann wieder geschafft zu haben. Doch als alle drei ihr Rad wechselten, nutzte der Brite das zu einer Attacke.
Am Kopfsteinpflasteranstieg der dritten Runde schloss van der Poel mit Van Aert und Vanthourenhout abermals zu Pidcock auf. Im vierten Umlauf erhöhte der 21-Jährige an einem Anstieg ein weiteres Mal das Tempo, wieder konnte niemand mitgehen – und dieses Mal schien das die Vorentscheidung zu bedeuten. Auf der Ziellinie betrug der Abstand zwischen dem Spitzenreiter und seinen drei Verfolgern elf Sekunden, eine Runde später war der Vorsprung auf den seinen Konkurrenten enteilten van der Poel allerdings wieder auf fünf Sekunden geschrumpft. Auch eingangs des siebten Umlaufs lag der Weltmeister nur knapp hinter Pidcock sowie wenige Sekunden vor Van Aert und Vanthourenhout. Nach 45 Minuten gelang es Van Aert nach zwei schnellen Laufpassagen, den erneuten Anschluss an van der Poel herzustellen.
An gleicher Stelle der vorletzten Runde hatten Van Aert und van der Poel mit vereinten Kräften schließlich den Britischen Meister eingeholt. Sofort war es der 25-jährige Niederländer, der kurz vor dem Erklingen der Glocke den Druck erhöhte und die Gruppe auseinanderriss. Seinen knappen Vorsprung baute van der Poel in einem fulminanten Finale zunächst Sekunde um Sekunde aus. Pidcock schien mit seinem Latein am Ende, Van Aert hingegen wirkte so, als könne er seine maximal sechs Sekunden Rückstand in den letzten drei Rennminuten noch wettmachen.
Näher als auf drei Sekunden kam er aber an van der Poel nicht mehr heran. Er musste sich schließlich mit Rang zwei begnügen, gefolgt von Pidcock (+0:11) und Vanthourenhout, der bereits mehr als eine Minute Rückstand aufwies.
Die Tageswertung:
1. Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) +1:03:59
2. Wout Van Aert (Jumbo – Visma) +0:03
3. Thomas Pidcock (Trinity) +0:11
4. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) +1:07
5. Quinten Hermans (Tormans) +2:09
6. Lars van der Haar (Telenet – Baloise) +2:17
7. Toon Aerts (Telenet – Baloise) +2:53
8. Daan Soete (Hens – Maes) +2:57
9. Corné van Kessel (Tormans) +3:25
10. Ryan Kamp (Pauwels Sauzen - Bingoal) +3:31
Gesamtwertung nach zwei von fünf Weltcups:
1. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) 62 Punkte
2. Wout van Aert (Jumbo – Visma) 55
3. Toon Aerts (Telenet – Baloise) 41
4. Lars van der Haar (Telenet – Baloise) 41
5. Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) 40
16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser
16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich(rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt
16.11.2025An Brand kommt auch bei der X2O in Hamme niemand vorbei(rsn) – Mit ihrem Sieg bei der X20 Badkamers Trofee in Hamme gelang Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) Historisches im Cross-Sport der Frauen. Die 36-Jährige fuhr zum 50. Mal in Folge auf das P
16.11.2025Gesamtwertungsdritter Aerts muss für X2O in Hamme passen(rsn) - Sein vor einer Woche in Middelkerke gewonnenes Europameister-Trikot konnte Toon Aerts (Deschacht – Hens) bislang noch nicht genießen. Am Dienstag bei der Superprestige in Niel enttäuschte
16.11.2025Riman schnappt Oertzen den ersten UCI-Sieg weg(rsn) – Nachdem er 2022 in Hittnau (C2) in der Schweiz zum erstmals erfolgreich war, hat Jakub Riman in Owocowy Przelaj zum zweiten Mal in seiner Karriere zugeschlagen. Der Tscheche stand in Polen z
15.11.2025Nieuwenhuis auch durch Stürze und defekten Schuh nicht zu stoppen(rsn) – Nach Siegen beim Exact Cross in Heerde und bei der X2O Badkamers Trofee in Lokeren hat Joris Nieuwenhuis (Ridley) auch in der Superprestige zugeschlagen. In Merksplas war der Niederländer b
15.11.2025Brand gewinnt auch zweites Superprestige-Rennen der Woche(rsn) – Vier Tage nach ihrem Sieg bei der Superprestige in Niel hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) in der Crossserie erneut zugeschlagen. In Merksplas reichte ihr eine Attacke zur Rennmitte
15.11.2025Brand peilt am Wochenende denkwürdiges Cross-Jubiläum an(rsn) – Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) geht an diesem Wochenende auf Rekordjagd. Die 36-jährige Niederländerin will ihre imponierende Serie von 48 Podiumsplätzen in Serie ausbauen. Sollte si
15.11.2025Schreiber gibt beim X2O-Cross in Hamme ihr Saisondebüt(rsn) – Aufgrund mehrere Erkrankungen geriet Marie Schreibers Vorbereitung auf die Cross-Saison 2025/26 durcheinander. Die U23-Vizeweltmeisterin zog sich bei der Tour de l´Avenir Femmes eine Corona
14.11.2025Auch Sevilla mit 50 noch auf dem Rad unterwegs(rsn – Wie sein Landsmann Francisco Mancebo macht auch Óscar Sevilla im kommenden Jahr die “50“ voll. Während bei Mancebo alle Zeichen auf Fortsetzung der Karriere hindeuten, steht im Fall von
13.11.2025Van der Poel: Crossdebüt Mitte oder Ende Dezember?(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) kürzlich einen früheren Start in den Cyclocross-Winter angedeutet hat, wird es bei Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wohl noch
12.11.2025Steigt van Aert in Kortrijk in die Cross-Saison 2025/26 ein?(rsn) – Noch immer haben weder der siebenmalige Weltmeister Mathieu van der Poel noch der dreimalige Titelträger Wout van Aert ihre Pläne für die Cross-Saison 2025/26 offengelegt. Doch zumindest
18.11.2025Almeida bleibt bei UAE - Gaviria vor Wechsel zu Caja Rural? (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen (rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati
17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze (rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n
17.11.2025Nach Platz 1 und 3 im Prolog gibt´s schon den ersten Ruhetag (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus (rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o
17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheiten“ (rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei
17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte (rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit
17.11.2025Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht (rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk
17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart (rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei
16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg (rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue
16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein (rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser