--> -->

05.12.2020 | (rsn) - Wie genau sein Rennprogramm im kommenden Jahr aussehen wird, das weiß Marc Hirschi noch nicht. Die Ardennen-Klassiker, eine noch zu bestimmende Grand Tour und natürlich die Olympischen Spielen dürften seine Ziele sein, erklärte der Schweizer im Rahmen der Präsentation des neuen Team DSM am Freitag. Wie genau die einzelnen Puzzleteile in der Planung aber zusammengesetzt werden, das überlässt er der Teamleitung.
"Ich habe nicht wirklich viel Erfahrung. Ich bin dieses Jahr eine Grand Tour gefahren und habe gesehen, dass ich ziemlich gut aus ihr herauskam, weil ich nur auf einzelne Etappen gefahren bin", erklärte Hirschi auf Nachfrage von radsport-news.com, ob es sich bei der Grand Tour um den Giro d'Italia oder die Tour de France handeln wird. "Aber letztendlich entscheidet das Team den Plan, und darum bringt es für mich nichts, Zeit zu investieren, um zu überlegen, was planerisch das Beste für mich wäre."
Sicher scheint: Das erste Highlight liegt in den Ardennen, wo Hirschi schon in diesem Jahr als Sieger des Fleche Wallonne glänzte und vier Tage später Zweiter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich geworden war - mit Pech, weil Julian Alaphilippe im Finale seine Linie verlassen und ihn so um den möglichen Sieg gebracht hatte. Darauf angesprochen wird er auch heute noch nachdenklich: "Es ist natürlich schade", so Hirschi, der aber betonte, dass auch Tadej Pogacar durchaus hätte gewinnen können. "Ich nehme es jetzt jedenfalls als Motivation für den Winter, dass ich umso stärker zurückkommen will und in Zukunft Liege gewinne."
Das Abfahren "geschieht mehr nach Gefühl"
Dass ihm die Ardennen-Rennen liegen, das hat er im Herbst eindrucksvoll bewiesen. Doch warum ist das eigentlich so? Welche Fähigkeiten braucht es für diese Rennen? "Der Punch ist wichtig, diese 5-Minuten-Leistung - und das war schon immer ein Talent von mir", erklärte der Schweizer. "Aber auch eine schnelle Erholungsfähigkeit ist wichtig, weil die Anstiege meist in kurzen Abständen kommen."
Wo es bergauf geht, geht es auch wieder bergrunter - und auch da liegt eine besondere Qualität des U23-Weltmeisters von 2018. Schon damals in Innsbruck suchte er in der Abfahrt die Entscheidung, in diesem Jahr ließ er seine Klasse erneut immer wieder aufblitzen. Inzwischen gilt der 22-Jährige als einer der besten Abfahrer der Welt - wird diesbezüglich in einem Atemzug genannt mit Fahrern wie Vincenzo Nibali oder Peter Sagan. Abgeschaut hat er sich bei ihnen aber nichts. "Ich hatte nie wirklich Vorbilder beim Bergabfahren und habe auch nie versucht, jemand zu kopieren oder mir bei jemand etwas abzuschauen, wie er runterfährt. Das geschieht mehr nach Gefühl. Im Kopf habe ich immer, dass ich die ganze Straße ausnutzen sollte, und der Rest ist Gefühlssache", erklärte er nun radsport-news.com. Woher das kommt?
"Das Vertrauen ins Material ist am wichtigsten"
"Ich habe mit dem Mountainbiken angefangen, bin Querrennen gefahren - das kommt alles zusammen. Und dann braucht man einfach ein gutes Gefühl und Vertrauen ins Material. Ich denke, das Vertrauen ins Material ist am wichtigsten, um Risiken eingehen zu können", so Hirschi, der sich über die Anerkennung für die oft unterschätzte Fähigkeit freut: "Klar ist es wunderschön, wenn man so bezeichnet wird. Es sorgt auch für etwas Druck, und wenn man dann ein, zweimal stürzt, ist man den Titel wieder los. Aber klar ist es schön, wenn man so gesehen wird", sagte er.
Sein Sturz in der Abfahrt vom Col des Saisies auf der 18. Etappe der Tour de France tat seinem Ruf als Spitzen-Abfahrer aber keinen Abbruch - auch wenn er nicht spurlos an ihm vorüberging: "Kurzfristig verändert das sicher etwas", gab er zu. "Man verliert erstmal das Vertrauen in die Reifen zum Beispiel. Aber das kommt mit der Zeit zurück."
Neues Material, mehr Zeitfahrtraining, aber wohl dieselben Ziele
Vertrauen ins Material muss Hirschi auch momentan erstmal wieder gewinnen. Denn sein nun von Team Sunweb zu Team DSM umbenannter Arbeitgeber hat künftig Scott als Materialpartner, anstelle von Cervelo. "Ich denke, das sollte kein Problem sein. Bei gutem Material merkt man es nach eins, zwei Abfahrten, dass es funktioniert und dann baut sich das nötige Vertrauen schnell auf", meinte er.
Dem Kampf um den Lüttich-Sieg 2021 steht abgesehen von der Corona-Pandemie also nichts mehr im Wege - vorausgesetzt, die Pläne von seinem Trainer Sebastian Deckert, Coach Luke Roberts und der Teamleitung hinsichtlich des Rennprogramms entsprechen auch denen des Schweizers: Ardennen-Klassiker, eine Grand Tour auf Etappenjagd und dann die Olympischen Spiele. Sicher scheint: Die Gesamtwertungen bei Rundfahrten sind Hirschi zunächst einmal egal. Er vertiefe zwar auch sein Zeitfahrtraining, das aber sei "eher eine Investition in die Zukunft", so Hirschi.
18.11.2025Almeida bleibt bei UAE - Gaviria vor Wechsel zu Caja Rural? (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen (rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati
17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze (rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n
17.11.2025Nach Platz 1 und 3 im Prolog gibt´s schon den ersten Ruhetag (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus (rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o
17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheiten“ (rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei
17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte (rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit
17.11.2025Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht (rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk
17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart (rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei
16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg (rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue
16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein (rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser