Tour-Titelverteidiger am Puy Mary chancenlos

Bernals Bestwerte reichen gegen Roglic und Pogacar nicht

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Egan Bernal (Ineos Grenadiers) im Ziel der 13. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

11.09.2020  |  (rsn) – Egan Bernal (Ineos Grenadiers) sieht bei dieser Tour de France gegen Primoz Roglic und sein starkes Jumbo-Visma-Team einfach kein Land. Groß sind die Abstände zwischen dem Kolumbianer und dem Slowenen auf den schweren Etappen bisher nie gewesen, aber es gab noch nicht einen Tag, an dem der Titelverteidiger stärker war als der Vuelta-Gesamtsieger von 2019.

Bei der schweren Bergankunft am Puy Mary musste Bernal nun den nächsten Rückschlag einstecken. Auf den letzten beiden, extrem steilen Kilometern konnte er den attackierenden Roglic und Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) nicht mehr folgen und musste sogar noch weitere Kontrahenten ziehen lassen. Der 23-Jährige erlebte keinen Einbruch, dennoch dürften Bernal die 38 Sekunden Rückstand auf die beiden Slowenen schmerzen.

Im Gesamtklassement liegt er nun schon 59 Sekunden hinter dem souveränen Roglic, und auch Pogacar schob sich noch um 15 Sekunden am Ineos-Kapitän vorbei. Ist Bernal bei dieser Tour nicht in Topform oder sind Pogacar und Roglic einfach zu stark? “Ich habe mein Bestes gegeben. Aber die anderen waren stärker als ich. Mehr konnte ich nicht tun. Ich habe mich den ganzen Tag sehr gut gefühlt“, erklärte der 23-Jährige, dass er auf der 13. Etappe, die Daniel Martinez (EF) gewann, auf zwei Fahrer getroffen ist, mit denen er es derzeit nicht aufnehmen kann.

Dabei sprachen auch die Daten nicht gegen Bernal. “Ich habe mir meine Werte von heute angeschaut, es waren fast meine Bestwerte. Die anderen fuhren einfach schneller“, erläuterte er. Dass er sich gut fühlte, belegt auch die Tatsache, dass Bernal am vorletzten Anstieg sein Team das Tempo massiv erhöhen ließ.

Edelhelfer Richard Carapaz spannte sich vor das immer kleiner werdende Feld, doch der Ineos-Vorstoß wurde von Roglics Teamkollege Tom Dumoulin neutralisiert. "Ineos will hier auf Gesamtsieg fahren, sie müssen natürlich etwas probieren. Aber die Erkenntnis von heute ist: Primoz und wir als Team sind im Moment stärker“, sagte der Niederländer.

Bernal selber hat die Mission Titelverteidigung noch nicht ad acta gelegt. “Ich gebe noch nicht auf“, kündigte er an - angesichts von 59 Sekunden Rückstand besteht dazu auch kein Anlass, auch wenn Roglic und Jumbo - Visma in den ersten beiden Wochen der Tour unangreifbar waren.

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