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05.09.2020 | (rsn) – Nach den ersten drei Bergprüfungen der 107. Tour de France scheint es so, als wäre der jüngste der Favoriten der stärkste Fahrer, wenn es berghoch geht. Gleich auf der ersten Pyrenäenetappe hat Sloweniens Jungstar Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) im Kampf um das Podium wieder Boden gut gemacht, nachdem er am Freitag im Finale abgehängt worden war.
In seiner aktuellen Form ist der Vuelta-Dritte von 2019 auf dem besten Weg, sogar im Kampf um das Gelbe Trikot ein gewichtiges Wort mitzureden. Noch vor 24 Stunden schien nicht daran zu denken zu sein, nachdem der UAE-Kapitän auf der 7. Etappe schlecht platziert war und auf der Windkante 1:25 Minuten einbüßte. Doch davon ließ sich der 21-Jährige nicht entmutigen und schlug am Samstag zurück. Am Col du Peyresourde schüttelte Pogacar mit der letzten von drei Attacken seine Konkurrenten ab.
"Jeder war am Limit und wir haben uns alle einen Moment angesehen. Ich sah eine Gelegenheit zum Angriff und gab auf den letzten fünf Kilometern bis zum Gipfel alles", beschrieb er die Szene, die ihm letztlich 40 Sekunden Vorsprung auf die Gruppe um das Gelbe Trikot einbrachte. Mit seinen Tempobeschleunigungen sorgte Pogacar dafür, dass ein Konkurrent nach dem anderen abreißen lassen musste. Lediglich Landsmann Primoz Roglic (Jumbo – Visma) und Nairo Quintana (Arkea – Samsic) konnten ihm zur Mitte des Peyresourde noch folgen.
Am Sonntag nächste Möglichkeit, weiter Zeit gutzumachen
Als dann die Gruppe der Favoriten nochmals zusammenrollte, probierte es Pogacar erneut und dieses Mal sprang kein Fahrer an sein Hinterrad. Die Lücke zur hochkarätig besetzten Verfolgergruppe wurde immer größer und am Gipfel des Peyresourde hatte sich Pogacar schon einen Vorsprung von einer Minute erkämpft.
Dieser schmolz ein wenig auf der Abfahrt, doch Pogacar unterstrich als Tagesneunter, dass er derzeit die wohl beste Bergform der Kandidaten auf den Gesamtsieg hat. "Es war ein guter Tag für mich, leider konnte ich nicht noch mehr rausholen", erklärte er. Im Gesamtklassement verbesserte sich Pogacar mit seiner beherzten Aktion um sieben Plätze und stieß wieder in die Top Ten vor. 48 Sekunden fehlen dem Gesamtneunten nun auf Yates, der weiterhin das Maillot Jaune auf seinen Schultern trägt.
Vor dem ersten Ruhetag wartet eine weitere schwere Etappe in den Pyrenäen. Mit dem Col de Marie Blanque (Kat.1) beginnt 28 Kilometer vor dem Ziel der letzter schwere Anstieg, ähnlich lang und sogar etwas steiler als der Peyresourde. Vielleicht die nächste Möglichkeit für Pogacar, weitere Sekunden im Klassement gut zu machen. Dort muss dann auch Top-Favorit Roglic zeigen, dass Pogacar ihn noch nicht ans Limit gebracht hat.
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