Tour-Titelverteidiger auf 6. Etappe: “Mach´ langsamer“

War für Bernal im Finale das Tempo zu hoch?

Foto zu dem Text "War für Bernal im Finale das Tempo zu hoch?"
Egan Bernal hinter seinen Helfern am Col de la Lusette | Foto: Cor Vos

04.09.2020  |  (rsn) - In den vergangenen Jahren gehörte bei der Tour zur festen Tagesordnung, die Trikots von Ineos Greandiers (für Sky) an der Spitze des Pelotons zu sehen. Diesmal aber macht das Team Jumbo - Visma dem britischen Rennstall diese Rolle streitig. Statt Dunkelblau-Rot sieht man nun vor allem Gelb-Schwarz in den schwierigen Passagen vorn.

Eine erste Ausnahme gab es dann aber doch auf der 6. Etappe der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. Hinauf zum Col de la Lusette (1. Kat), dessen Gipfel 14 Kilometer vor dem Ziel erreicht war, zeigten sich die Helfer von Titelverteidiger Egan Bernal ganz vorne im Feld und sorgten vor allem durch von Michal Kwiatkowski und Jonathan Castroviejo für Tempo. Doch eine Attacke von Bernal sollte im 11,7 Kilometer langen und im Schnitt 7,3 Prozent steilen Anstieg damit nicht vorbereitet werden. 

"Es ging vor allem darum, uns aus Problemen herauszuhalten, die entstehen können, wenn man mitten im Feld fährt", erklärte Kwiatkowski nach dem Rennen die Ines-Taktik. "Wir wussten, dass wir mehr zu leiden hätten, wenn wir den anderen hätten folgen müssten, also haben wir uns selbst an die Spitze gesetzt und sind ein entsprechendes Tempo gefahren", ergänzte der Pole.

Ging die Strategie im Lusette-Anstieg auf, so soll es bei Ineos im Finale der Etappe dann nicht mehr ganz nach Plan gelaufen sein - auch wenn Kwiatkowski, Bernal und Richard Carapaz auf den Plätzen sieben, acht und neun ins Ziel kamen und somit keine Zeit auf die Konkurrenz einbüßten.

Wie Bauke Mollema (Trek - Segafredo), der direkt vor Kwiatkowski als Sechster über den Zielstrich fuhr, allerdings gegenüber dem niederländischen TV-Sender NOS zu berichten wusste, habe Bernal seinem polnischen Teamkollegen 200 Meter vor dem Ziel, als er wegen des hohen Tempos hatte eine kleine Lücke lassen müssen, zugerufen: "Easy, easy", frei übersetzte: Fahr langsamer!

Nach der Etappe darauf angesprochen spielte Bernal die Situation herunter. "Ich fühlte mich zuletzt immer ein bisschen besser und heute schon viel besser", sagte der Ineos-Kapitän gegenüber Il Tiempo. 

 

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