Tour: Etappenzweiter von Fotografen umgeschubst

Bol in Privas erst nah, dann zu nah dran an Van Aert

Foto zu dem Text "Bol in Privas erst nah, dann zu nah dran an Van Aert"
Cees Bol (Sunweb, re.) wurde Zweiter der 5. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos PRÃœFEN

02.09.2020  |  (rsn) - Mit einem zweiten und dritten Platz ist Cees Bol (Sunweb) der bisher konstanteste Sprinter der noch jungen 107. Tour de France. Doch im Rampenlicht stehen bisher andere. Am Mittwoch etwa Wout Van Aert (Jumbo - Visma), der sich in Privas im knapp gegen den Niederländer durchsetzte.

Deshalb war der Mailand-Sanremo-Sieger nach dem Zieleinlauf das begehrteste Motiv der Fotografen. Dafür schubsten die sogar den offenbar im Weg  stehenden Etappenzweiten zur Seite. Was wiederum Bol auf die Palme brachte.

"Dann stehe ich hier, bin körperlich komplett im Arsch, dann waren da ein paar Fotografen, die probierten ein paar schöne Bilder von Wout Van Aert zu machen. Die haben mich umgeschubst, da bin ich kurz unfreundlich geworden. Das war nicht so gemeint, das war auch nicht sehr nett. Entschuldigung dafür. Ich hoffe, dass alle das verstehen können", erklärte er gegenüber dem niederländischen Fernsehsender NOS.

Um sich abzureagieren, fuhr Bol auf der Rolle aus und ging dann "zum Abkühlen in den Bus". Mit etwas Abstand konnte er schließlich nicht nur die Situation nach dem Zieleinlauf mit mehr Gelassenheit betrachten, sondern sich auch über seine ansprechende Leistung der gesamten Sunweb-Mannschaft freuen.

Sunweb hat aus den Fehlern vom Montag gelernt

Denn seine Teamkollegen waren es, die auf den letzten gut vier Kilometern einen klassischen Zug gebildet und den Sprintkapitän bestens in Position gefahren hatten. "So einen Zug sieht man heutzutage fast gar nicht mehr. Das angeschlagene Tempo war so hoch, dass sich niemand daneben vernünftig organisieren konnte. Und das Team hat schnell aus den Fehlern vom Montag gelernt", lobte Bol seine Helfer. 

Zwei Tage zuvor noch stimmte die Reihenfolge im Zug nicht, zudem wählte Sunweb nicht die vor der Etappe anvisierte Straßenseite. In Privas sei es aber "brillant, perfekt, beindruckend" gelaufen, wie Coach Matt Winston ob der Vorstellung seiner Fahrer ins Schwärmen geriet.

Schließlich war es an Bol selbst, die perfekte Vorarbeit zu krönen. Und der 25-Jährige zeigte nach eigener Aussage einen "guten Sprint", den aber Van Aert noch toppen konnte. "Ich kann niemandem etwas vorwerfen, auch mir nicht. Van Aert ist nun mal einfach der beste Fahrer der Welt. Und mein Glaube an einen Etappensieg ist durch heute noch stärker geworden. Hier eine Etappe zu gewinnen, das ist mein großer Traum", kündigte Bol mit breiter Brust an.

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