Ineos-Duo reagiert auf Tour-Ausbootung

Froome trägt`s gelassen, Thomas mit Humor

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In diesem Jahr gibt es keine Tour de France für Geraint Thomas (li.) und Chris Froome | Foto: Cor Vos

19.08.2020  |  (rsn) - Chris Froome (Ineos) wollte in dieser Saison nichts weniger als sein fünftes Gelbes Trikot der Tour de France gewinnen - und das trotz seines verheerenden Sturzes vom letztjährigen Critérium du Dauphiné, der ihn zu einer monatelangen Pause zwang. Nun ist klar, dass aus diesem Vorhaben nichts wird.

Nach ernüchternden Ergebnissen bei der Tour de l’Ain (Platz 41) und vor allem dem Critérium du Dauphiné (Platz 71) mit fast eineinhalb Stunden Rückstand auf Gesamtsieger Daniel Martinez (EF) traf die Sportliche Leitung des britischen Rennstalls die schon von vielen erwartete folgerichtige Entscheidung und wird auf Froome verzichten - wie übrigens auch auf den ebenfalls formschwachen Geraint Thomas, der auf Rang 37 der Dauphiné nur unwesentlich besser war als sein Teamkollege.

Der 34-jährige Waliser, Tour-Sieger von 2018, erhält nun stattdessen beim Giro d’Italia (3. - 25. Oktober) die Chance, auf Gesamtwertung zu fahren. Dafür wird bei der Tour der letztjährige Gesamtsieger Richard Carapaz als Helfer von Egan Bernal, der bei Ineos die alleinige Kapitänsrolle erhalten wird, sein Debüt bei der Frankreich-Rundfahrt geben.

Für den 35-jährigen Froome bleibt in seinem dann letzten Einsatz für Ineos die Vuelta a Espana, die er bereits zweimal gewinnen konnte und nach deren Ende er seine Sachen packen und zur Israel Start-Up Nation wechseln wird, wo er kürzlich einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat.

Thomas will erstmal zum Friseur

“Ich weiß nicht, ob ich bei der Tour den Job erfüllen könnte, den man von mir erwartet“, zeigte Froome in einem Videobeitrag auf der Ineos-Homepage Verständnis für die Entscheidung der Teamleitung. “Ich habe keine Schmerzen mehr, aber ich habe noch viel zu tun. Dann ist es realistischer, die Vuelta anzupeilen“, sagte er und nannte die ihm jetzt noch verbleibenden zwei Monate der Vorbereitung als weiteres Argument, das für die Spanien-Rundfahrt spricht: “Ich habe die Möglichkeit, mich einem Ziel zu widmen, das ich erreichen kann.“ Ob das ein möglicher dritter Vuelta-Titel wäre, erklärte er allerdings nicht.

Während Froome seinen Traum von der Tour-Rekordmarke - fünf Siege erreichten vor ihm nur Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Miguel Indurain - um ein weiteres Jahr verschieben muss, könnte sich Thomas  seinen vom Rosa Trikot im Oktober verwirklichen. “Ich war bereits 2017 beim Giro dabei“, sagte der 34-Jährige ebenfalls in einem Videobeitrag. “Meine Form war damals großartig, aber ich bin nach einem Sturz ausgeschieden. Ich wollte immer zur Italien-Rundfahrt zurückkehren. Ich liebe das Land, die Fans, die Straßen und das Essen.“

Die Nicht-Berücksichtigung für die Tour de France, die er im vergangenen Jahr hinter seinem Mannschaftskollegen Bernal auf dem zweiten Platz beendete, nahm Thomas zumindest sportlich und mit Humor. Zunächst wolle er relaxen und “ich gehe zum Friseur. Dann arbeiten wir hart für den Giro“, kündigte er an.

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