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22.07.2020 | (rsn) - Mit Giro-Sieger Tom Dumoulin verließ der Top-Star vorzeitig am Saisonende 2019 das Team Sunweb. Sam Oomen und Wilco Kelderman, zwei weitere starke Rundfahrtspezialisten, erhalten keine Vertragsverlängerungen mehr - dennoch bleibt Iwan Spekenbrinks großes Ziel der Gewinn der Tour de France. Im Interview mit der niederländischen Tageszeitung De Telegraaf erklärte der Sunweb-Teammanager das Gelbe Trikot zum größten Ziel seines Rennstalls, der sich derzeit in einer Übergangsphase befinde, so Spekenbrink.
Der Niederländer will mit jungen Kräften innerhalb der nächsten sechs Jahre den Tour-Thron stürmen, wie er weiter ausführte. “Sie sind sehr ehrgeizig“, sagte Spekenbrink, der zugab, sehr viel von seinen Fahrern und den weiteren Mitarbeitern zu verlangen. Deshalb müssten sie “offen für Verbesserungen und Innovationen“ sein.
Der 44-Jährige betonte, dass man beim Unternehmen Maillot Jaune konsequent einen eigenen Kurs verfolge. "Wenn wir die Tour gewinnen wollen, können wir uns nicht um die Meinungen anderer kümmern", sagte Spekenbrink, der sich auch zu den Protokollen äußerte, nach denen sich die Fahrerinnen und Fahrer der Sunweb-Teams richten müssen und die immer wieder auch Kritik hervorriefen.
"Bei Sunweb gibt es 48 Protokolle, denen man folgen muss, und es kommen mehr und mehr hinzu", erklärte etwa die Zeitfahrspezialistin Ellen van Dijk, die das Team nach zwei Jahren Ende 2018 verlassen hatte: "Fürs Warm-Up, für die Podiumszeremonie, für alles gibt es Regeln. Ich fand es manchmal erdrückend, dass alles für einen entschieden wird und man nicht mehr selbst über etwas nachdenken darf."
Dagegen betonte Spekenbrink nun im Telegraaf-Interview, dass “bei uns über alles gesprochen werden kann.“ Sobald sich daraus allerdings ein Konflikt entwickele, koste es zuviel Energie “und man muss dem ein Ende setzen.“ Man investiere viele Ressourcen in das Team und es gebe nur ein Protokoll, “und das ist Respekt. Den braucht man, wenn man sich mit mehr als 120 Personen zusammen präsentieren möchte.“
Spekenbrink zeigte sich überzeugt davon, dass sein Team, das in den beiden vergangenen Jahren nicht weniger als 20 Fahrer neu verpflichtete und das mit den beiden Nachwuchskräften Andreas Leknessund und dem deutschen Juniorenmeister Marco Brenner bereits zwei Zugänge für 2021 gemeldet hat, künftig viele Weltklassefahrer hervorbringen wird, von denen einer die Tour de France gewinnen wird. “Innerhalb der nächsten sechs Jahre? Das kann auch schneller gehen “, fügte er an.
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