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05.07.2020 | (rsn) - Egan Bernal hat in einem großen Interview mit der kolumbianischen Zeitung El Tiempo vorausgesagt, dass die am 29. August in Nizza beginnende 107. Tour de France ein besonders hartes Rennen werden dürfte. Er rechne mit einem insgesamt höheren Fitness-Level, sagte Bernal mit Blick auf die besonderen Voraussetzungen nach der Corona-Pause, die für ein deutlich ausgeruhteres und spezifisch vorbereiteteres Peloton sorgen dürfte.
"Es wird Überraschungen geben. Einige von uns haben in der Höhe trainiert, andere nicht", erklärte der Tour de France-Sieger von 2019 und fügte hinzu: "Ich denke aufgrund der Umstände werden viele um den Sieg kämpfen und diese Tour wird ein viel höheres Level haben als die vorangegangenen."
Bernal würde dabei natürlich gerne seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen, doch ob er als alleiniger Kapitän, Co-Kapitän oder Edelhelfer für Chris Froome oder Geraint Thomas zwischen 29. August und 20. September durch Frankreich fahren wird, weiß noch niemand. "Die Teamleitung wird entscheiden, aber dafür ist es noch zu früh. Wir müssen auf die ersten Etappen der Tour warten, denn es ist auch eine große Frage, wer wie gut sein wird, wenn wir dort hinkommen", erklärte er noch einmal.
"Froome war nie sauer auf mich"
Schon vor zwei Monaten hatte Bernal in einem Interview betont, dass die Kapitänsrolle beim Team Ineos erst im Rennverlauf vergeben und "die Straße entscheiden" werde. Außerdem soll er gesagt haben, dass er seine Chance auf einen weiteren Tour-Sieg nicht für einen anderen wegschmeißen werde.
Diese Zitate sorgten dafür, dass man im Lager von Chris Froome nervös wurde. Es hieß, Froome sei auf die Teamleitung um Ineos-Teamchef David Brailsford sauer, weil es kein klares Statement gegen die Aussagen von Bernal gab. Deshalb kamen Gerüchte auf, Froome würde im August oder spätestens 2021 zu Israel Start-Up Nation wechseln. Einem Sommer-Transfer hat Ineos offenbar inzwischen den Riegel vorgeschoben, doch zur neuen Saison scheint alles möglich. Zwischen 29. August und 20. September aber dürfte Froome wohl noch Seite an Seite mit Bernal bei Ineos fahren - die Frage ist nur, wie friedlich das abläuft.
Im Gespräch mit El Tiempo hat Bernal nun gesagt, es gäbe überhaupt keinen Disput. "Er war nicht sauer. Wir haben damals miteinander gesprochen. Froomes Statements kamen raus und die Leute haben es so verstanden, als sei er sauer auf mich. Aber das war er nicht. Er war nie sauer auf mich, wegen dem was ich gesagt habe", so der Kolumbianer.
"Chris, Geraint und ich sind sehr ehrlich zueinander. Wenn wir sehen, dass einer besser ist, dann wird das helfen. Man kann nicht vorher sagen 'Ich bin der Leader' - wenn ich für Froome arbeiten muss, tue ich das, und wenn er sich selbst für mich opfern muss, bin ich sicher, dass er das tut - und genauso Geraint. Das Wichtigste ist, dass das Team gewinnt."
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