Operation Aderlass

Betrugsprozess gegen Preidler beginnt am Mittwoch

Von Peter Maurer

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Georg Preidler fuhr zuletzt für Groupama - FDJ. | Foto: Cor Vos

14.01.2020  |  (rsn) – In Innsbruck stehen die ersten Gerichtsprozesse gegen Beschuldigte aus den Dopingermittlungen der "Operation Aderlass"  an. Ab Mittwoch muss sich am Austragungsort der Radweltmeisterschaften 2018 und - gemeinsam mit Seefeld - der Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019, der Österreicher Georg Preidler den richterlichen Befragungen stellen. Im Februar beginnt dann der Prozess gegen seinen Landsmann Stefan Denifl.

Die beiden Radprofis sind wegen schweren Betrugs angeklagt. Beginnend ab dem Frühjahr 2017 soll Preidler, so erklärte letzten September die Tiroler Staatsanwaltschaft, regelmäßig Blutdoping praktiziert und auch Wachstumshormone zu sich genommen haben. Der Steirer hatte im vergangenen März ein erstes Dopinggeständnis abgegeben, nachdem während der Nordischen Skiweltmeisterschaft in Seefeld das Dopingnetzwerk um den Erfurter Sportarzt Mark Schmidt aufgeflogen war.

Die Staatsanwaltschaft wirft Preidler vor, einen strafrechtlich relevanten Schaden von mehr als 250.000 Euro verursacht zu haben, da er gegen das geltende Anti-Doping-Reglement verstoßen habe. Damit droht ihm im Fall eines Schuldspruchs eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Von der Österreichischen Anti-Doping-Rechtskommission wurde Preidler schon für vier Jahre gesperrt.

Dies gilt auch für Denifl. Die ihm zugerechnete Schadenssumme fällt mit 500.000 Euro sogar doppelt so hoch aus, da dem Tiroler Blutdoping seit dem Jahr 2014 vorgeworfen wird. Denifl muss eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren befürchten. Gespannt darf man auch sein, ob die Prozesse neue Enthüllungen in der "Operation Aderlass" mit sich bringen.

In Innsbruck und in Ried (Oberösterreich) fanden bereits Prozesse gegen zwei Beschuldigte der "Operation Aderlass" statt. Der Skilangläufer Max Hauke wurde dabei zu fünf Monaten bedingter Haft und die Mountainbikerin Christina Kollmann-Forster und ihr Lebensgefährte zu acht beziehungsweise fünf Monaten bedingter Haft verurteilt. Während Kollmann das Urteil akzeptierte, legte Hauke über seinen Anwalt Berufung ein. Die bedingte Haft in Österreich bedeutet, dass zuzüglich der finanziellen Bestrafung kein Haftantritt erfolgt, sondern dieser ausgesetzt wird.

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